Lake Louise – Mit einer 24-stündigen Verspätung starteten heute in Lake Louise die Abfahrtsspezialisten in ihre neue Saison. Das gestrige Rennen fiel schlechten Bedingungen zum Opfer. Dabei erwischte der Österreicher Matthias Mayer, seines Zeichens Olympiasieger in Sotschi vor gut acht Jahren, einen Auftakt nach Maß. Der Kärntner gewann in einer Zeit von 1.47,74 Minuten und verwies seinen Mannschaftskollegen und den amtierenden Weltmeister Vincent Kriechmayr (+0,23), der mit der Nummer 1 die Abfahrt eröffnete, auf Position zwei. Der Schweizer Beat Feuz (+0,35) bewies eindrucksvoll seine Beständigkeit und startete mit einem Erfolgserlebnis in den neuen Winter, zumal er wohl die fünfte kleine Kristallkugel in Folge gewinnen will.
Matthias Mayer: Auch wenn es einfach aussieht, war es brutal schwer zu fahren. Die Sicht war nicht gut, aber für alle gleich. Es war ein lässiges Rennen. Für mich hat es sich nicht leicht und locker angefühlt. Es geht hier brutal zur Sache. Es schlägt brutal und war ein enges Rennen. Vinc und Beat sind stark gefahren, aber dass wusste man auch schon vor dem Rennen. Der Start in die Olympiasaison ist geglückt, gleichzeitig habe ich aber gesehen, dass der Vorsprung auf Beat und Vinc nicht riesig ist. Da mussich auch in den nächsten Rennen richtig Gas geben.
Vincent Kriechmayr: Startnummer 1 war schon eine gute Wahl, die Piste wird nicht besser und die Sicht war auch nicht schlecht, auch wenn ich nix gesehen habe. Meine Fahrt war sehr gut, zwei Mal habe ich vielleicht die Sicherheitsvariante gewählt.
Beat Feuz: Ich muss zufrieden sein. Lake Louise ist immer eine schwierige Strecke. In diesem Jahr besonders mit den Bodenwellen. Heute zudem die schlechte Sicht, da braucht es die volle Überwindung. Einen Fehler habe ich schon im Kopf, und zwar die Einfahrt Fishnet, da war ich etwas überrascht, wie schnell es da geht. Das habe ich etwas verpasst. Man hat in den letzten Jahren schon gesehen, dass die Dichte steigt und steigt. Die kleineren Nationen trainieren mit den großen. Man hat heute gesehen: Österreich ist bereit, die Schweiz offensichtlich auch. Ich freue mich auf eine tolle Saison.
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Feuz‘ Landsmann Marco Odermatt, der unter anderem auch auf den Gesamtweltcup schielt, landete mit vier Zehntelsekunden Rückstand auf den triumphierenden Mayer auf Position vier. Der Österreicher Max Franz (+0,56), der in den beiden Probeläufen mit den Plätzen eins und drei überzeugen konnte, bestätigte diese durchaus. Am Ende landete er auf Rang fünf. Romed Baumann (+0,77) aus Deutschland beendete die heutige Abfahrt im Herzen der Rocky Mountains auf Platz sechs.
Max Franz: Es war eigentlich ein guter Lauf, da es heute schon schwierig war. Die Sich war nicht gut und das Licht war sehr flach, da hat man die kleinen Schläge nicht gesehen. Das was ich eigentlich gut kann, das rausschleichen unten, habe ich nicht so hingekriegt heute.
Der Franzose Mathieu Bailet (+0,79) klassierte sich als Bester der Equipe Tricolore auf Position sieben. Der Südtiroler Dominik Paris (+0,96) reihte sich dahinter auf Platz acht ein und muss noch etwas auf seinen 20. Sieg bei einem Weltcuprennen warten. Der Norweger Aleksander Aamodt Kilde (+1,01) konnte seine mehr als gute Vorstellung im zweiten gezeiteten Trainingsfahrt nicht bestätigen und fuhr etwas zaghaft; am Ende schaute der neunte Rang aus. Der US-Amerikaner Ryan Cochran-Siegle (+1,04), auch er kam wie der Wikinger von einer längeren Verletzungspause zurück, komplettierte die besten Zehn der Rangliste. Eine gute Leistung konnte Niels Hintermann (+1,12) vom Swiss-Ski-Team abrufen. Er schwang mit der Startnummer 30 auf Position zwölf ab und verfehlte einen Rang unter den Top-10 nur knapp.
Das beinahe zeitgleiche ÖSV-Trio Daniel Hemetsberger (+1,52), Otmar Striedinger (+1,55) und Daniel Danklmaier (+1,59) unterstrichen mit ihren Plätzen 14 bis 16 das sehr gute und gleichermaßen kompakte, österreichische Mannschaftsresultat. Der Eidgenosse Stefan Rogentin (+1,66) kam auf Rang 17und war in der Endabrechnung eine Zehntelsekunde schneller als Andreas Sander. Der aktuelle Vizeweltmeister schwang auf Position 19 ab; der Südtiroler Christof Innerhofer (+2,08) riss als 22., sich hinter DSV-Mann Dominik Schwaiger (21.; +1,91) klassierend, einen verhältnismäßig großen Rückstand auf Tagessieger Mayer auf. Nichtsdestotrotz schaut der Pusterer auf den morgigen Super-G. Hier kann er einiges gutmachen.
Die nächste Abfahrt der Herren im Olympiawinter 2021/22 findet in einigen Tagen in Beaver Creek statt. Doch zuerst müssen sie am morgigen Sonntag einen Super-G auf kanadischem Schnee austragen; Austragungsort ist erneut Lake Louise.
Lake Louise (CAN)
– So., 28.11.2021, 20:15 Uhr (MEZ)/ Super-G Herren
Der Herren Ski Weltcup Kalender der Saison 2021/22
Der Damen Ski Weltcup Kalender der Saison 2021/22
Bericht für skiweltcup.tv: Andreas Raffeiner