Gerlamoos – Der frühere ÖSV Ski Weltcup Rennläufer Fritz Strobl wird heute 50 Jahren. Der in der Dolomitenstadt Lienz zur Welt gekommene Athlet war in den Speeddisziplinen Abfahrt und Super-G erfolgreich und freute sich im fernen Jahr 2002 über den Gewinn der Olympia-Goldmedaille in der Abfahrt. Fünf Jahre später wurde er Vizeweltmeister im Super-G und Weltmeister im Teambewerb. Robert Seeger, der legendäre ORF-Kommentator, nannte ihn „the cat“ und bezog sich dabei auf seinen schleichenden Fahrstil.
Der Kärntner bestritt seine ersten Rennen im Kärntner Landeskader im Slalom. Doch noch in seinen Jugendjahren widmete er sich den schnellen Disziplinen. Im Dezember 1992 bestritt er in Gröden sein erstes Weltcuprennen, eine Abfahrt. Nach einer schweren Knieverletzung, die er sich während eines Rennens im Nor-Am-Cups zuzog, musste er vorerst kleinere Brötchen backen und ging bei Europacup- und FIS-Rennen an den Start. Da er sich den Platz an der Sonne in der Super-G-Wertung in der Europacupsaison 1995/96 sicherte, buchte er ein Weltcupticket.
Mitte Dezember 1996 war es soweit. Strobl, von seinen Mannschaftskollegen und seinem engsten Umfeld liebevoll „Friedl“ genannt, triumphierte bei der Abfahrt von Val d’Isère, in der gleichen Saison gewann er auch in Kitzbühel und Vail. Bei den Welttitelkämpfen in Sestriere im Februar 1997 lag er bis zur letzten Zwischenzeit in Front, ehe er als Vierter abschwang. Auch bei den Olympischen Winterspielen in Nagano im Folgejahr war der Kärntner im Einsatz. Bei der Abfahrt, die vom spektakulären Abflug von Hermann Maier überschattet wurde, wurde Strobl Elfter.
Bei der WM 1999 war er nur Zuschauer; später ging es wieder bergauf. So konnte das heutige Geburtstagskind im Jahr 2000 in Kitzbühel seinen zweiten Abfahrtssieg feiern und sich über die zweite goldene Gams freuen. In St. Anton am Arlberg stand er erstmals in einem Super-G auf dem obersten Treppchen. Weitere Weltcuperfolge gesellten sich dazu; bei den Olympischen Winterspielen in den USA, die 2002 über die Bühne gingen, gewann er die Goldene in der Abfahrt. Bis zu den Olympischen Winterspielen 2006 in Turin zeigte er konstant gute Leistungen, der Triumph in Lake Louise im Jahr 2005 sollte der letzte auf Weltcupniveau sein. Bei den Weltmeisterschaften 2007 in Schweden gab es für den Kärntner, wie anfangs erwähnt, noch zwei Medaillen dazu.
Mitte März 2007 bestritt er sein letztes Rennen im Konzert der Großen. „Friedl“ ging in der Lenzerheide mit einem Mozart-Kostüm an den Start. Sein Talent als Sänger und die erste Zeile seines Liedes „Ich bin der Mozart der Mausefalle“ trugen auch wesentlich dazu. Der zweifache Familienvater hat beruflich längst Fuß gefasst. So ist er als Exekutivbediensteter der Bundespolizei tätig. Nichtsdestotrotz wollen wir ihm alles Gute, viel Gesundheit und viel mehr für seinen runden Ehrentag wünschen und uns bei ihm bedanken, was er alles für den österreichischen Skirennsport und seine vielen Fans getan hat.
Bericht für skiweltcup.tv: Andreas Raffeiner
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