Traunstein – In Kürze starten die Speedspezialisten in Lake Louise in den alpinen Skiweltcupwinter 2021/22. Die Freude auf die kommende Saison ist groß; in Peking wartet mit den Olympischen Winterspielen ein Höhepunkt auf die Ski-Asse. Pepi Ferstl, der sich im Rahmen der Vorbereitung in Sölden verletzt hat, geht es etwas besser. Derzeit spult er das Rehabilitationsprogramm ab und muss etwas pausieren. Er wird trotzdem in die USA fliegen und sich in Copper Mountain auf die Rennen in Kanada vorbereiten.
Auf den Gesundheitszustand seiner Teamkollegen angesprochen, meint Ferstl, dass Thomas Dreßen seit längerer Zeit verletzt sei. Trotzdem besticht er durch Fortschritte. Manuel Schmid hat sich im Sommertraining verletzt. Den saisonalen Höhepunkt im Reich der Mitte sieht Ferstl natürlich als großes Highlight, das aber nicht dort stattfindet, wo der Wintersport beheimatet wird. Der Gedanke ist groß, schließlich geht es nur alle vier Jahre um Edelmetall im Zeichen der fünf Ringe. Da die Generalproben im Weltcup coronabedingt ins Wasser fielen, weiß niemand, was auf einem zukommt. Die neu angelegte Strecke wird viele Überraschungen bieten.
So liegt es an der Einstellung des Athleten selbst, wie er drauf ist und wie seine Vorbereitung aussieht. Abgesehen davon sind Welttitelkämpfe und Olympische Spiele immer für eigene Geschichten zu haben. Der frühere DSV-Athlet Felix Neureuther sorgte mit der Aussage um einen denkbaren Boykott für Furore, da in China die Menschenrechte nicht immer mit Samthandschuhen angegriffen werden. Ferstl weiß nicht, ob ein Verzicht der richtige Weg ist. Für ihn könnten es auch europäische Winterspiele geben, wo die Biathleten, die alpinen Skirennläufer und die Skispringer in drei verschiedenen Ländern antreten. Aber da die Spiele nun in China stattfinden, muss man das Beste aus der Situation machen. Trotzdem hofft er auf einen Kurswechsel.
Ferstl, der die Super-G-Pläne der FIS kritisiert, würde auch den Umfang der Rennen ein bisschen zu minimieren. Von Interesse wäre es, wenn man vereinzelte Rennen spektakulärer machen würde. So könnte man die Aufmerksamkeit steigern, zumal auch für ihn das Saison Opening in Sölden zu früh auf dem Kalenderblatt steht. Eine Doppelabfahrt stößt auch nicht auf Gegenliebe. Aber das Positive ist der Mannschaftsgeist im Rahmen der DSV-Speedgruppe, selbst wenn der Skirennsport primär eine Einzelsportart ist.
Da sich das Training stark geändert hat und disziplinspezifischer geworden ist und es zu früheren Zeiten mehr Allrounder gab, trainiert Ferstl auch im Riesentorlauf. In der Grundlagendisziplin kann man alles herausholen. Ferner will der deutsche Skirennläufer, der sich beim Heimrennen in Garmisch-Partenkirchen verletzte und somit die Ski-WM in Norditalien verpasste, mit Spaß überzeugen. Erst dann kann er seine Höchstform abrufen. Mit guter Laune kann er viel erreichen.
Der Herren Ski Weltcup Kalender der Saison 2021/22
Der Damen Ski Weltcup Kalender der Saison 2021/22
Bericht für skiweltcup.tv: Andreas Raffeiner
Quelle: sport1.de