Liptovský Mikulas – Nicht nur Petra Vlhová, sondern auch ihre Familie, sind in ihrer Heimatstadt sehr beliebt. Vater Igor freute sich über die treuen Fans, die bei der Saison-Abschlussfeier am vergangenen Samstag vor Ort waren. Für ihn war es angenehm, auch wenn es nicht einfach war, einen passenden Termin zu finden.
Der slowakischen Journalistin Veronika Pullmanova erzählte Igor Vlhà, dass seine Tochter erst am Vortag anreisen konnte, da sie in Italien das Material testete und am Montag bereits mit ihrem Freund in den Urlaub fährt. Des Weiteren freute er sich, dass trotz des kalten Wetters so viele Menschen kamen.
Des Weiteren berichtete er, dass man in den letzten zehn Jahren auf das Ziel hingearbeitet hat, eine olympische Goldmedaille zu gewinnen. Dieses Ziel wurde in Peking erreicht, und auch die frühzeitig gewonnene kleine Kristallkugel sorgt für rundum zufriedene Gesichter.
Natürlich bedauert der Vater es ein wenig, dass es am Ende nicht zur großen Kristallkugel gereicht hat. Doch Mikaela Shiffrin aus den USA war in den letzten Speedrennen besser und man macht aus diesem Umstand keine Tragödie. Seitdem Petra Vlhová slowakische Wintersportgeschichte geschrieben hat, haben Vater und Tochter kaum Zeit für sich gehabt. Für ihn ist es heute noch unglaublich, dass sie Olympiasiegerin geworden ist.
Wenn es die Zeit erlaubt, werden Igor Vlhá und Petra im Sommer eine Radtour unternehmen. Auf die Frage, wie er die Situation wahrgenommen hat, dass sie nicht mehr bei der Kombination im Zeichen der fünf Ringe an den Start ging, betonte der Slowake, dass dies die Entscheidung des schweizerischen Cheftrainers Mauro Pini gewesen sei. Er zeichnet sich für den gesamten Prozess und das Programm verantwortlich, welches effektiv abzuspulen ist. Die Skirennläuferin konnte daheim regenerieren und ihre Kräfte für den Ski Weltcup Endspurt neu einteilen. Sie kam sowohl geistig als auch körperlich, mit einer Verletzung, sehr erschöpft aus China zurück. Somit denkt der Vater, dass ihr Coach die richtige Entscheidung gefällt hatte.
Zudem dachte Igor Vlhá auch darüber nach, welche Motivation Petra und ihr Team für die nächste Saison haben kann, nachdem man alles gewonnen hat, was es zu gewinnen gibt. Das Duell mit Shiffrin treibt beide zu Höchstleistungen. Da andere Konkurrentinnen möglicherweise etwas aufschließen, wird es schwieriger, konstant an der Spitze zu bleiben. So meint der Vater der frischgebackenen Slalomolympiasiegerin, dass man noch vier Jahre fahren wird, ehe dann Schluss gemacht wird und man das Leben genießen kann.
Vor der letzten Saison trat mit Mauro Pini ein neuer Cheftrainer in das Team Vlhová. Igor Vlhá, der noch einmal dem ehemaligen Coach Livio Magoni für seine geleistete Arbeit seinen Dank ausspricht, weiß dass etwas Unwirkliches Wirklichkeit wurde, und dass auch Pini einen sehr großen Anteil am Erfolg hat.
Für die nächsten zwei Saisonen steht Pini noch unter Vertrag. So freut man sich, dass er mit der Mannschaft weitermacht. In der kommenden Saison wird es aber auch einige neue Gesichter im Kollektiv um die Slalom Olympiasiegerin geben. Matteo Baldissarutti ist Vater geworden und will sich mehr seiner Familie und seiner kleinen Tochter Emma widmen, was verständlich ist. Mit Bruno Grandi wird ein weiterer Servicemann gehen. So suchte man einen Ersatz und wurde bereits fündig.
Außerdem wollte der Vater der 26-Jährigen die Physiotherapeutin Ivana Gašpárek Gondová weiter an das Team binden. Petra mag sie sehr, und sie hat sich gut ins Team integriert. Auf diese Weise vereinbarte man die Kooperation für zwei weitere Jahre zu verlängern. Es ist wichtig, eine Dame im Kollektiv zu haben, damit Petra auch einmal über andere Sache sprechen kann. Am Anfang der Ski Weltcup Saison will man abwarten wie sich alles entwickelt. Im WM-Winter wird die große Kristallkugel nicht als großes Ziel ausgerufen. Bei der Ski-WM 2023 in Courchevel/Meribel, aber gerne eine Medaille mitnehmen.
Die Skirennläuferin wird etwas mehr Ruhe bekommen, um ihre Lockerheit nicht einzubüßen. Nur so kann man die Motivation hochhalten, und auch den Hunger nach Erfolgen aufrecht erhalten. Seit vier Jahren gehört die Slowakin zu den Besten ihrer Zunft, und hat dem angesprochen Erfolgen vieles untergeordnet.
Sie hat immer hart und fleißig gearbeitet, auf die Ernährung geachtet, und unheimlich viel Selbstdisziplin gezeigt. Hinter ihr liegt ein harter und steiniger Weg, und Petra Vlhová weiß, dass auch die nächsten Jahre nicht einfacher werden. Wer schnell und erfolgreich sein will, muss 100 % geben. Solange es Spaß macht, sie erfolgreich und vor allem verletzungsfrei bleibt, will sie in den nächsten Jahren noch richtig Gas geben. Nach den Olympischen Spielen in Mailand und Cortina soll die Karriere ein Ende finden.
Bericht für skiweltcup.tv: Andreas Raffeiner
Interview: Veronika Pullmanova
Quelle: sport.aktuality.sk