Orcières-Merlette – Am heutigen Montag gab der französische Ski Weltcup Rennläufer Valentin Giraud-Moine den Rücktritt vom aktiven Skirennsport bekannt. Er kletterte in seiner Karriere zweimal auf ein Weltcuppodest, so unter anderem auch in Kitzbühel. Sein schwerer Sturz in Garmisch-Partenkirchen ist uns allen noch in Erinnerung. Die Entscheidung war nach einem Gespräch mit den Trainern eigentlich bereits im Frühjahr nach den nationalen Meisterschaften gefallen. Dessen ungeachtet bereitete er sich körperlich weiterhin vor, für den Fall, dass er seine Meinung ändern wollte.
Der 29-Jährige änderte seine Meinung nicht mehr. Im Weltcup ging er bei 65 Rennen an den Start. Im März 2016 landete er mit Rang drei in Kvitfjell erstmals auf einem Weltcuppodest. Es sollte noch besser kommen. In Kitzbühel, dem Mekka des alpinen Skirennsports, landete er hinter Dominik Paris aus Südtirol und vor seinem routinierten Landsmann Johan Clarey auf Platz zwei. Das war der größte Moment seiner Laufbahn, aber auch ein außergewöhnlicher Tag für ihn und seinem Team. Valou, so wird Giraud-Moine genannt, avancierte zu einer Säule der französischen Mannschaft.
Die Freude währte nur kurz. Eine Woche nach seinem Stockerlplatz in der Gamsstadt schlug das Schicksal in Garmisch-Partenkirchen grausam zu. Bei einem schrecklichen Sturz verletzte sich der Angehörige der Equipe Tricolore an beiden Knien. Viele Operationen und unzählige Reha-Einheiten bestimmten das Geschehen; der Weg zurück war lang und voller Entbehrungen gespickt. Beim Weltcuprennen 2018 in Lake Louise wagte er ein Comeback, um den angestammten Platz im Speedsektor der Equipe Tricolore zurückzugewinnen. Im Europacup war er auch im Einsatz; da er dort erfolgreich war, buchte er sein Ticket für den letzten Weltcupwinter.
In Val d’Isère landete er auf Position 14. Doch in Bormio kam Giraud-Moine abermals zu Sturz. Auch wenn er in Saalbach einen neuen Versuch startete, ging es nicht mehr. Der Schritt, seine Karriere zu beenden, war demnach nachvollziehbar. Er kann sich vorstellen, mit Salomon, seinem langjährigen Ausrüster, zu arbeiten. Oder vielleicht ist er für den französischen Skiverband im Einsatz. Die Zukunft wird es weisen.
Bericht für skiweltcup.tv: Andreas Raffeiner
Quelle: ledauphine.com