Sölden – In gut 20 Tagen ertönt in Sölden der Startschuss hinsichtlich der neuen Ski Weltcup Saison 2021/22. Einige Athleten sind verletzt und müssen auf ihr Comeback warten. Sie erholen sich oder haben mit einem langsamen Aufbautraining begonnen. Es gibt auch Ski-Asse, welche die Skier noch nicht angeschnallt haben, da das genaue Datum ihrer Rückkehr nicht bekannt ist.
Elias Kolega aus Kroatien hat sich bei einem Sturz mit den Rollschuhen im Mai 2020 das rechte Schienbein gebrochen. Er verpasste den ganzen Winter 2020/21. Steven Nyman aus den USA riss sich während einer Trainingseinheit am Mount Hood im August 2020 die Achillessehne im rechten Fuß. Er übersprang die letzte Saison und will 2022 wieder angreifen. Der Schweizer Reto Schmidinger verletzte sich im Oktober des letzten Jahres am Meniskus und am Knorpel seines linken Knies. Nachdem er den letzten Winter zum Zuschauen verdammt war, ist er noch nicht ins Trainingsgeschehen zurückgekehrt. Der Südtiroler Alexander Prast kam im letzten Dezember während des Super-G’s von Val d’Isére zu Sturz. Er riss sich das vordere und hintere Kreuzband im rechten Knie. Dazu gesellten sich eine Meniskusverletzung und eine relativ harmlose Platzwunde. Vor kurzer Zeit musste er sich abermals unters Messer begeben, um einige Metallplatten zu entfernen. Das erste Skitraining steht noch in den Sternen.
Pavel Trikhichev aus Russland riss sich während eines Trainingssturzes im November des vergangenen Jahres das Kreuzband und verlor dadurch den ganzen WM-Winter 2020/21. Im August dieses Jahres stand er wieder auf den Skiern, im September bekam er von der Ärztekommission der Sbornaja grünes Licht, die Trainingsintensität zu steigern. Klemen Kosi aus Slowenien verletzte sich beim letzten Rennen des Kalenderjahres 2020 in Bormio am rechten Knie. Obwohl er das athletische Training wiederaufgenommen hat, hat er die Skier noch nicht angeschnallt.
Thomas Dreßen aus Deutschland fiel wegen einer Hüftoperation im November 2020 praktisch die ganze letzte Saison aus. Wie durch ein Wunder konnte er an der Ski-WM in Italien teilnehmen, blieb aber hinter den Erwartungen. Danach wurde der Knorpel des rechten Knies arthroskopisch operiert. Die Sommerreha verlief nicht ganz nach Plan. Er muss noch auf seine ersten Speed-Trainingskilometer warten. Cameron Alexander vom Team Canada riss sich beim Rennwochenende in Val d’Isère unmittelbar vor dem Weihnachtsfest das vordere Kreuzband. Meniskusverletzungen und eine Fraktur des Tibiaplateaus gesellten sich dazu.
Tommy Ford aus den USA verletzte sich beim Riesenslalom von Adelboden im Januar 2021 an den Bändern und musste sich wenige Wochen später einer Operation unterziehen. Die jungen Wikinger Lucas Braathen und Atle Lie McGrath kamen ebenfalls beim Riesentorlauf auf dem Chuenisbärgli zu Sturz. Beide erwischte es am linken Knie. Anstatt einer möglichen WM-Medaille stand ein chirurgischer Eingriff an; das Duo aus dem hohen Norden Europa nahm Anfang August das Skitraining wieder auf.
Mauro Caviezel vom Swiss-Ski-Team verletzte sich zu Beginn des Jahres 2021 im Training von Garmisch-Partenkirchen am linken Knie; in Saalbach-Hinterglemm verschärften sich nach der WM-Teilnahme in Cortina d’Ampezzo die Probleme. Zähneknirschend musste er die Saison vorzeitig beenden. Ein Pluspunkt: Das Training in der warmen Jahreszeit verlief normal. Sein Landsmann Urs Kryenbühl flog in Kitzbühel unmittelbar vor dem Zielsprung brutal ab. Eine sehr schwere Knieverletzung und ein Schlüsselbeinbruch waren die Folge. Er entschied sich gegen einen chirurgischen Eingriff; Ende August begann der Athlet wieder mit dem Training.
Sam Maes aus Belgien verletzte sich im Januar bei einem Trainingslauf auf der Reiteralm und kam zu Sturz. Dabei riss er sich das Kreuzband im rechten Knie. Aleksander Aamodt Kilde aus Norwegen verletzte sich bei einer Probefahrt ebenfalls am Knie. Besonders bitter: Das Malheur ereignete sich kurz vor der Ski-Weltmeisterschaft. Der Nordeuropäer war überdies drauf und dran, die große Kristallkugel zu verteidigen. Nach einer Operation und einer Rehaphase trainiert er seit zwei Monaten fleißig auf sein Comeback hin.
Der US-Amerikaner Ryan Cochran-Siegle befand sich bis zu seinem Sturz in Kitzbühel in der Form seines Lebens. Der Sieg beim Super-G in Bormio und der Sprung auf das Grödner Podest sind Zeugen davon. Auf der „Streif“ landete er im Fangnetz; später klagte er über Rückenschmerzen und Nackenprobleme. Im Sommer wechselte er das Material, seitdem trainiert er regelmäßig. Der Südtiroler Florian Schieder konnte sich als 14. in der Gamsstadt über ein sehr gutes Ergebnis freuen. Dadurch buchte er ein Ticket für die WM-Abfahrt. Doch diese Fahrt endete mit einem Sturz. Mit dem Riss des linken Kreuzbandes war die Saison just beim wichtigsten Rennen vorbei. Seit Ende August arbeitet er wieder mit seinen Freunden im azurblauen Speedteam.
Brice Roger aus Frankreich kam auf der Kandahar in Garmisch-Partenkirchen zu Sturz. Dabei zog er sich im rechten Knie ein Trauma zu. Die Saison ist zu Ende, seit gut einem Monat steht er wieder auf den Skiern. Der azurblaue Athlet Federico Liberatore musste wegen einem Bandscheibenvorfall vor dem Schladminger Nachtslalom stoppen. Ende Februar musste er sich unters Messer begeben. Anfang Juli nahm er das regelmäßige Training wieder auf.
Semyel Bissig aus der Schweiz riss sich bei einem Trainingssturz in Saas Fee Ende Juli 2021 das linke, vordere Kreuzband. Er wird die bevorstehende Olympiasaison 2021/22 wohl zur Gänze verpassen. Der US-Amerikaner AJ Ginnis, der für Griechenland an den Start geht, kam auch bei einer Sommertrainingseinheit zu Sturz. Das rechte Kreuzband wurde derart in Mitleidenschaft gezogen, dass dem Athleten das gleiche Schicksal wie Bissig ins Haus steht.
Christopher Neumayer aus Österreich legte eine Pause nach der Abfahrt in Garmisch-Partenkirchen ein. Im März stand eine Operation am linken Knie an. Mitte August schnallte er sich wieder die Skier an. Sein Mannschaftskollege Christoph Krenn muss im März die Saison vorzeitig beenden. Ein Bandscheibenvorfall brachte einen chirurgischen Eingriff mit sich. Seit wenigen Wochen arbeitet er fleißig im Training.
Das DSV-Duo Sebastian Holzmann und Manuel Schmid werden nicht um olympisches Edelmetall kämpfen. Während Holzmann sich Mitte August 2021 bei einem Trainingssturz in Zermatt die linke Kniescheibensehne riss, kam Schmid in Saas Fee zu Sturz. Das war Ende August der Fall. Dabei verletzte er sich schwer am Knie. Der Franzose Mathieu Bailet zog sich bei einem Sturz während des Trainingslagers in Zermatt vor zwei Wochen in Zermatt einen Unterarmbruch zu. Der Angehörige der Equipe Tricolore sollte bis Lake Louise wieder komplett gesund sein.
Istok Rodes aus Kroatien wurde Ende August operiert, nachdem er sich kurze Zeit davor eine Fraktur des linken Ellenbogens und eine seitliche Kollateralverletzung zuzog. Sam DuPratt aus den USA kam beim zweiten Trainingslauf auf der Saslong im Dezember 2020 schwer zu Sturz. Dabei zog er sich vier Brüche am linken Bein und drei Brüche am rechten Bein zu. Eine achtstündige Not-OP stand an. Des Weiteren musste er sich in der Heimat ein weiteres Mal unters Messer begeben. Er hat das Training noch nicht aufgenommen und wird mit ziemlicher Sicherheit die Olympiasaison 2021/22 auslassen.
Der norwegische Speedspezialist Adrian Smiseth Sejersted verletzte sich am Ende des Jahres 2020, verpasste das Rennen auf der „Streif“ und die Weltmeisterschaft. Anfang März entschloss er sich für eine Operation. Anfang August konnte er wieder das Training aufnehmen. Der Italiener Davide Cazzaniga, wie der Wikinger in der Abfahrt und im Super-G unterwegs, konnte aufgrund eines Sturzes den Super-G in Kitzbühel nicht beenden. Der Riss des rechten Kreuzbandes brachte ihn um eine denkbare Heim-WM-Teilnahme. Ende Januar stand die Operation an; Mitte Juli schnallte er sich die Skier wieder an.
Der Herren Ski Weltcup Kalender der Saison 2021/22
Der Damen Ski Weltcup Kalender der Saison 2021/22
Bericht für skiweltcup.tv: Andreas Raffeiner
Quelle: fantaski.it