31 Jahre lang lenkte Prof. Peter Schröcksnadel als Präsident die Geschicke des Österreichischen Skiverbandes. Eine Amtszeit, die geprägt war von zahlreichen Erfolgen, einzigartigen Geschichten und unzähligen, unvergesslichen Momenten. Im Zuge der Länderkonferenz am 19. Juni übergibt der Tiroler nun das Amt an seinen designierten Nachfolger Karl Schmidhofer.
„MEIN GANZES LEBEN BESTEHT AUS VISIONEN“
Seit 1990 steht Prof. Peter Schröcksnadel an der Spitze des Österreichischen Skiverbandes. Im großen SKI AUSTRIA-Interview blickt der Visionär auf seine Anfänge zurück und spricht über einen gewonnen „Bierkrieg“, prägende Ereignisse, wegweisende Entscheidungen und eine neue Lebensaufgabe.
SKI AUSTRIA: Herr Schröcksnadel, was waren die Beweggründe um 1978 das Angebot des ÖSV, im Breitensport-Referat mitzuarbeiten, anzunehmen?
Peter Schröcksnadel: Ich war Mitbegründer des Kuratoriums für Alpine Sicherheit und konnte in diesem Rahmen sehr viele Erfahrungen zum Thema Sicherheitheitsfragen im allgemeinen Skilauf sammeln. Zudem hat mich das Thema Breitensport, welches es im ÖSV zu dieser Zeit noch gar nicht richtig gegeben hat, schon immer interessiert.
Nach Jahren im Breitensport-Referat und später als Vizepräsident haben Sie 1990 den Vorsitz im ÖSV übernommen. Mit welchen Zielsetzungen?
Das Hauptziel war den Verband finanziell auf gute Beine zu stellen, denn dem war nicht so. Zielsetzungen sportlicher Natur hat es immer schon gegeben, aber die Voraussetzung, damit man konstant erfolgreich sein kann, ist halt doch eine gewisse finanzielle Basis. Die primäre Frage lautete also: Wie kommt der ÖSV zu Geld.
Mit welchen Visionen sind Sie in Ihre erste Amtszeit gegangen?
Im Bereich Breitensport habe ich das Strategiepapier „Skilauf mit Zukunft“ vorgelegt, wo wir uns bereits damals mit ökologischen Fragen auseinandergesetzt haben. Es ging darum in der Wechselbeziehung Skisport und Umwelt mögliche negative Auswirkungen zu erkennen und zu verringern. Im Rennsport haben wir gemeinsam mit dem Schweizer Skiverband im Auftrag der FIS ein Konzept für eine Weltcupreform ausgearbeitet. Schwerpunkte waren die Stärkung der nationalen Skiverbände im Bereich der Festlegung der Veranstaltungsorte und der TV- und Werberechte. Zudem haben wir für die Athletinnen und Athleten Preisgelder statt Sachleistungen gefordert – mit Erfolg.
Woher kommt der Antrieb, immer neue Ideen umsetzen zu wollen?
Mein ganzes Leben besteht aus Visionen – früher und auch jetzt. Wenn ich von einer Idee überzeugt war, bin ich nie davon abgekommen. Auch wenn es bis zur Umsetzung zehn Jahre dauert – da braucht es Überzeugung und Ausdauer.
Ein Meilenstein für den ÖSV war 1993 der gewonnene Rechtsstreit in Bezug auf Vermarktungsfragen. Wie war das damals?
Bei einem Weltcup in Bad Kleinkirchheim hatte der dortige Skiclub die Werberechte an eine Bierfirma vergeben. Der ÖSV hatte aber einen Vertrag mit einem anderen Partner aus der Bier-Branche. Nach einem Rechtsstreit, wo es um 18 Millionen Schilling ging, hat der Oberste Gerichtshof entschieden, dass der nationale Verband die Veranstaltungs- und damit auch Vermarktungsrechte besitzt. Ab diesem Zeitpunkt bin ich selber um Sponsoren gelaufen. Die Selbstvermarktung war aber gleichzeitig ein großes Risiko. Um dieses abzufedern, haben wir Tochtergesellschaften gegründet.
Auch die Weltmeisterschaften und Weltcup-Events wurden auf eine neue Stufe gehoben.
Durch die Eigenvermarktung haben wir versucht, aus unseren Veranstaltungen Events zu kreieren. Dazu zählt auch ein entsprechendes VIP-Programm. Erinnern kann ich mich zum Beispiel an Kevin Costner in Schladming. Er hat mir erzählt, dass er aufgrund von Dreharbeiten eigentlich gar nicht auf die Piste dürfte. Im Skigewand wurde er aber nicht erkannt; das hat ihm unheimlich getaugt.
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Quelle: www.OESV.at
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