Website-Icon Ski Weltcup Saison 2024/25

Die FIS und der alpine Ski Weltcup Zirkus stehen vor einer Herkulesaufgabe

Die FIS und der alpine Ski Weltcup Zirkus stehen vor einer Herkulesaufgabe

Die FIS und der alpine Ski Weltcup Zirkus stehen vor einer Herkulesaufgabe

Levi – Es ist wie verhext. In diesem (milden) Skiwinter 2022/23 sind bislang sieben von acht Skirennen nicht ausgetragen worden, sechs werden gar nicht mehr nachgeholt. Lediglich der Riesentorlauf der Herren auf österreichischem Schnee in Sölden konnte termingerecht über die Bühne gehen. Man muss sich ernsthafte Gedanken über die Zukunft des alpinen Skirennsports machen. Die explosionsartigen Kosten sind auch nicht kleinzureden.

Es ist klar, dass die Veranstalter der abgesagten Rennen nicht glücklich sind. Dazu gesellen sich wirtschaftliche Schäden für alle, die am weißen Ski Weltcup Zirkus beteiligt sind. Die vier ausgelassenen Abfahrten in Zermatt/Cervinia trifft es am härtesten. Die „Gran Becca“-Piste konnte nicht zur Gänze beschneit werden. Es ist aber auch wahr, dass dieser Herbst außergewöhnlich warm war und eben diese Temperaturen zu den Absagen geführt haben. Vielleicht ist es besser, den Kalender zwischen Dezember und Mitte März auszufüllen.

Wenn wir an die Entstehungsgeschichte des Weltcups denken, begann die Saison 1967 im Januar mit dem Slalom der Herren von Berchtesgaden. Dann verschob man den Saisonbeginn auf Ende November/Anfang Dezember. Doch ist es wirklich möglich, so spät in den Winter zu starten und folglich einen sicheren Kalender zu garantieren? In den 1990er-Jahren wechselten sich Tignes und Sölden mit dem Saison Opening ab, und auch wenn jetzt der Ort in Sölden als Start gilt, leidet der Rettenbachferner immer mehr.

Selbst wenn dieses Jahr in Levi alles in Ordnung scheint, sind auch hier die Temperaturen im letzten Jahr alarmierend gestiegen. Kann man nach Südamerika, Australien oder Neuseeland zurückkehren, um die dortige Wintersaison zu nutzen? Fragen über Fragen. Die vielen Probleme, Standorte mit einem Budget und einem soliden Mehrjahresprojekt zu finden, sind offensichtlich. Schließlich muss auch eine Logistik vorhanden sein, welche für die aktuellen Weltcupanforderungen infrage kommen. Auch müssen sich die Athletinnen und Athleten vorbereiten können. Derzeit starten viele mit den ersten Skitrainingstagen der neuen Saison direkt im Ausland. Als Beispiel kann die Schweizerin Lara Gut-Behrami und Chile angeführt werden.

Ushuaia im Süden Argentinien ist das Referenzzentrum für viele Skinationalmannschaften, und im Allgemeinen gibt es hier nur wenige Schneeprobleme. Die Corona-Pandemie hat in den Jahren 2020 und 2021 dafür gesorgt, dass keine Trainings stattfinden können. Im vergangenen Sommer ist man beinahe zur Normalität zurückgekehrt. FIS-Präsident Johan Eliasch wünschte sich eine doppelte Nordamerikareise und zwei Herren-Standorte in Aspen und Palisades Tahoe. Dadurch ist der Kalender der Herren voll, und man muss sich wiederum an den Tisch setzen, um den Skirennsport für eine lange Zeit salonfähig zu machen und den Protagonisten der Sportart eine richtige Erholung zu garantieren. Dass das in einer Disziplin, die durch den Klimawandel gefährdet ist, nicht leicht ist, liegt auf der Hand.

In Argentinien, genauer gesagt in Las Lenas, startete man in den Jahren 1985, 1986 und 1989 mit den Speedrennen. Auch in Mount Hutt in Neuseeland und Thredbo in Australien wurden Rennen, die einem Saisonstart gleichkamen, ausgetragen. Es ist auch möglich, einen Block von asiatischen Rennen durchzuführen. Eliasch und sein Team müssen viele Fragen beantworten, zumal auch die Rennen im US-amerikanischen Killington auf der Kippe stehen. Das ist auch rund um die Weiternutzung der chinesischen Olympiapisten in Peking der Fall. Kann man dem Reich der Mitte eine Bühne geben? Auch wenn die Damen am Semmering den abgesagten Riesenslalom von Sölden nachholen werden, wird es in diesem Winter nur noch 39 Rennen bei den Damen und 40 bei den Herren geben. Bei den Frauen ist das Gleichgewicht zwischen den schnellen und technischen Disziplinen schon aus den Fugen geraten.

Bericht für skiweltcup.tv: Andreas Raffeiner

Quelle: neveitalia.it

Der Herren Ski Weltcup Kalender der Saison 2022/23  

Der Damen Ski Weltcup Kalender der Saison 2022/23  




Die mobile Version verlassen