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Die große Kristallkugel hat für Alexis Pinturault keine Priorität

Alexis Pinturault im Skiweltcup.TV-Interview: „Ich habe nicht gemerkt, dass mein Kopf nicht mehr bereit war.“

Alexis Pinturault im Skiweltcup.TV-Interview: „Ich habe nicht gemerkt, dass mein Kopf nicht mehr bereit war.“

Moûtiers – Der französische Skirennläufer Alexis Pinturault steckt inmitten seiner konditionellen Sommervorbereitung. Der Athlet der Equipe Tricolore freut sich auf die Heim-WM im Februar 2022, gibt aber zu bedenken, dass er seinen Fokus nicht auf die große Kristallkugel gerichtet hat.

Seit drei Wochen arbeitet Pinturault. So spult er auch viele Radeinheiten ab. Auch Joggen steht auf dem Terminplan. Er weiß, dass die Einheiten immer intensiver werden. Die lange Pause im Frühjahr von gut zwei Monaten sorgte dafür, dass sein Kopf freier wurde. Die Ferien in den ecuadorianischen Höhen halfen ihm, die Akkus aufzuladen und alle Hebel für die WM-Saison in Bewegung zu setzen.

Martin Hager, sein Red-Bull-Mann in Physiofragen, kann auf das Vertrauen des Franzosen zählen. Das Programm ist gut, man passt es nach dem Formstand an. Nun stehen zehn Sitzungen pro Woche an. Pinturault, der ein optimales Kampfgewicht von 82 bis 83 kg auf die Waage bringt, will die Intensivität der Trainingseinheiten langsam steigern.

Bis zum 7. August wird er warten, ehe er ins Schneetraining einsteigt. Vom 15. August bis zum 11. September wartet das Ushuaia-Training auf den Franzosen. Der Mann aus der Gran Nation, ist froh, wieder nach Südamerika zu reisen. Zwei Jahre machte die Covid-19-Pandemie den Skifahrerinnen und -fahrern in dieser Hinsicht einen Strich durch die Rechnung. Die Einheiten dort sind für die Materialabstimmung wichtig; zudem kann man bei unterschiedlichen Bedingungen trainieren.

Der Franzose weiß, dass viele Ski-Nationen ihre Zelte in Argentinien aufschlagen werden. Vier Wochen sind eine lange Zeit; Stéphane Quittet, sein neuer Referenztrainer, ersetzt Fabien Munier. Da sich in strukturellen Fragen einiges ändert, will Pinturault auch Neues zulassen. Ferner hat der Gesamtweltcup-Zehnte des Vorjahres einige Ziele. Er möchte bei den Welttitelkämpfen vor heimischer Kulisse erfolgreich sein und Außergewöhnliches leisten.

Zudem verweist er auf das Ungleichgewicht in den Disziplinen. Pintu ist richtig sauer dass es in der kommenden Saison 31 Speed-Rennen (Abfahrt und Super-G) geben wird, diesen aber nur 27 Slaloms und Riesentorläufe entgegen stehen. Er will keine Speedrenen mehr bestreiten, aber um die kleine Riesenslalom Kugeln kämpfen. Seit dem Riesentorlauf 2021 in der Lenzerheide hat der 34-fache Sieger eines Weltcuprennens keinen Hunderter mehr eingefahren. Um jedoch bei den Super-G WM-Rennen eine gute Startnummer zu haben, wären natürlich auch Ski Weltcup Punkte in dieser Disziplin vonnöten.

Pintu ist bewusst, dass auch die Konkurrenz immer größer wird. Die jungen Rennläufer werfen Rennen für Rennen alles in die Waagschale. Mit seinen 31 Lebensjahren kann er sich auf seine Erfahrungen verlassen, aber die Regeneration nach den Rennen wird auch immer wichtiger. Es ist nicht einfach und wird auch nicht einfacher werden; das gute Sommertraining soll aber eine gute Basis sein, um nicht nur die junge Konkurrenz in die Schranken zu weisen.

Bericht für skiweltcup.tv: Andreas Raffeiner

Quelle: ledauphine.com (Auszug)

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