Nach dem Rücktritt von Marcel Hirscher, ruhen die Hoffnungen der ÖSV-Verantwortlichen im Riesentorlauf auf Manuel Feller. So werden sich die Augen der heimischen Fans vor allem auf den 27-jährigen Österreicher richten, wenn am Rettenbachferner in Sölden das Weltcup-Opening auf dem Programm steht.
Der Tiroler will sich nicht unter Druck setzten und sieht sich auch nicht als Team-Leader: „Ich bin nicht gerne in dieser Rolle. Wenn ich mein Team anschaue, würde ich nicht sagen, dass ich hier der Leader bin. Wir pushen uns gegenseitig immer eine Stufe höher, einmal ist der Eine, einmal der Andere schneller. Unsere Teamarbeit hat uns auch die letzten Jahre schon stark gemacht. Ich bin überzeugt, dass dies auch die nächsten Jahre so sein wird. Darum sollte auch kein Einzelner in diese Rolle gedrängt werden, sondern die ganze Gruppe gemeinsam die Aufgabe lösen.“
Feller weiß, dass die Vergleiche mit dem achtfachen Gesamtweltcupsieger auch in den nächsten Monaten immer wieder kommen werden: „Die Fragen über Marcel Hirscher hat es auch schon die letzten Jahre gegeben. Ich hoffe, das wird in den nächsten Jahren weniger. Marcel hat den Sport geprägt und war für mich immer ein Vorbild. Aber vom Starthaus bis ins Ziel ändert sich für mich nichts. Ich muss mich auf das konzentrieren was ich kann, auf meine Stärken vertrauen, weiter Gas geben und hart arbeiten.“
Nach dem Rücktritt von Marcel Hirscher, wurde auch die Zusammenarbeit mit Atomic noch intensiver. Er und auch Marco Schwarz sollen jetzt den Input für die Skientwicklung zur Verfügung stellen. Der Rückhalt bei Atomic ist bestens, trotzdem baut sich dabei auch etwas Druck auf. Die Weiterentwicklung der Skier hat jetzt einen noch größeren Anteil bei seiner Arbeit.
Erstmals seit fünf Jahren, hat man auf eine Vorbereitung in Übersee verzichtet. Auf den europäischen Gletschern hat man gute Bedingungen vorgefunden und konnte gut arbeiten. Einen Nachteil sieht Feller dabei nicht: „Ich fülle mich zurzeit im Slalom und Riesenslalom sehr gut. Natürlich liegt der Fokus, mit Blick auf Sölden, jetzt auf dem Riesentorlauf. Ich habe viel Spaß im Training; und es ist in beiden Disziplinen auch einiges vorwärts gegangen.“
Anfang November wird Feller erstmals Vater. Privat und sportlich hat er einen Plan, welchen er konsequent durchziehen möchte. Sollte sein Baby am Sölden-Rennwochenende zur Welt kommen, würde er die Geburt dem Rennen vorziehen. Mit diesem Gedanken möchte er sich aber zurzeit nicht belasten. Sein Fokus ist auf das Riesenslalom Auftaktrennen gerichtet; hier will er die Österreich-Fans so stolz wie möglich machen. Sein Ziel ist klar: „In Sölden will ich vorne dabei sein.“