Kitzbühel – Der DSV-Speedspezialist Thomas Dreßen freut sich auf die Abfahrt in Kitzbühel. Vor zwei Jahren hat er die „Streif“ bezwungen und einen sensationellen Sieg eingefahren. Im Interview mit unseren Kollegen der Onlineredaktion der Tiroler Tageszeitung berichtet der DSV-Speedspezialist, dass sich sein Leben nach diesem Erfolg komplett verändert habe. Der hohe Bekanntheitsgrad hat natürlich wie vieles im Leben seine positiven und negativen Seiten.
Letztes Jahr war der Deutsche verletzungsbedingt außer Gefecht. Trotzdem ließ er sich das Spektakel, aus der Sicht des Fans seiner Teamkollegen, nicht entgehen. Die Vorfreude, nun wieder am Start zu stehen, ist riesengroß. Im Hinblick auf die großen Preisgelder meint Dreßen, dass der zweite und der dritte Platz besser entlohnt werden sollen. Das gilt jedoch nicht nur für Kitzbühel, sondern auch für die anderen Orte. Denn das Feld ist eng beisammen, dass man rasch einmal außerhalb der besten 15 klassiert ist.
In Sölden hat Thomas Dreßen durch einen schlimmen Unfall seinen Vater verloren. Wenn er den Ort des Geschehens betritt, kommt ein bitterer Beigeschmack hoch. Trotzdem hat er viele Freunde und Bekannte im Ötztal, sodass die Momente der positiven Gefühle überwiegen.
Der Skirennläufer lebt in Oberösterreich und findet, dass in Deutschland die Neidgesellschaft oft ein ständiger Begleiter ist. Der Athlet will respektvoll mit allen umgehen, auch wenn er selbstredend auch gewinnen möchte.
Als Dreßen über seinen Rekord als bester Deutscher in der Abfahrt gehört hat, war er negativ überrascht. Er glaubte wirklich, dass einer bereits erfolgreicher war. Er möchte weiterhin Siege einfahren und würde sich freuen, wenn die Olympischen Winterspiele einmal in Deutschland oder Österreich stattfinden würden. Denn man muss wieder zurück zu den Wurzeln des Wintersports, der hier beheimatet ist.
Für den dreimaligen Sieger einer Ski Weltcup Abfahrt ist es traurig, dass zu viel auf das Negative geschaut wird. Wenn man positiv bleibt, kann man etwas verändern. Sicher darf man auch als Skirennläufer nicht Kopf und Kragen riskiert, aber es ist laut seiner Worten die eigene Verantwortung Grenzen selbst einzuschätzen, damit man weis wie viel Risiko man eingehen kann.
Ferner glaubt Dreßen, dass die Sicherheit der falsche Ort zum Sparen ist. Für den im Weltcup fahrenden Athleten ist der Airbag beispielsweise zugänglich; das sollte auch für Europacup- und Nachwuchsathleten der Fall sein. Das Risiko wird aber bleiben.
Bericht für skiweltcup.tv: Andreas Raffeiner
Quelle: www.tt.com