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Andreas Sander ist startklar für den Saisonauftakt

Andreas Sander ist startklar für den Saisonauftakt (Foto: © Andreas Sander / Instagram)
Andreas Sander ist startklar für den Saisonauftakt (Foto: © Andreas Sander / Instagram)

Am Samstag steht mit dem Super-G in Val d‘Isere die erste Speed Disziplin der Ski Weltcup Saison auf dem Porgramm und somit auch gleichzeitig der Saisonstart von Andreas Sander.

Unter besonderen Auflagen konnte er mit dem DSV an einem dreiwöchigen Trainingslager in den USA teilnehmen. Voller Vorfreude blickt er dem Saisonbeginn und der kommenden WM in Cortina d’Ampezzo entgegen. Im Interview erzählt der Alpin-Profi über seine Vorbereitungszeit, das Training während Corona, den anstehenden Saisonstart und richtet den Blick in die Zukunft.

Wie lief die Vorbereitung? Was war anders als sonst?

„Grundsätzlich lief es ehrlich sehr gut. Wir hatten viel Glück bei den Bedingungen. Wir hatten alles dabei; Neuschnee und zum Schluss auch noch winterliche Verhältnisse. Im Sommer gab es stabiles Wetter, was auch nicht schlecht ist auf den Schweizer Gletschern. Wir mussten dieses Jahr ja in der Schweiz bleiben bzw. in Europa und da gibt es fast nur die Möglichkeit Abfahrt und Super Ski zu trainieren. Sonst sind wir ja meist in Chile für drei bis vier Wochen im August und September. Also ehrlich, ich bin gespannt. Natürlich möchten wir in Zukunft auch wieder in Chile trainieren, weil es da einfach andere Schneeverhältnisse sind. Für uns Speed Fahrer ist das ganz wichtig, um Material und neue Abstimmungen zu finden. Da ist der Winterschnee einfach sehr gut. Hier auf den Gletschern ist es zwar schön Ski zu fahren, aber nicht das, was wir uns gerne wünschen bzw. von profitieren. Das Training ist sicher deswegen nicht umsonst, aber das wäre der große Unterschied. Alles in allem waren Corona-Regeln zu beachten auf den Gletschern. Tests auf den Lehrgängen und so weiter. Aber das war alles im Rahmen und hat uns jetzt nicht groß beeinträchtigt.“

Was war dein persönliches Highlight in der Vorbereitung?

„Mein Highlight waren die letzten drei Wochen in den USA. Unser Ski-Verband hat es zusammen mit dem amerikanischen Ski-Verband möglich gemacht, dass wir in die USA fliegen durften. Unter besonderen Auflagen natürlich.

Wir hatten dort ein sehr gutes Trainingslager. Es war sehr entspannt, denn es war natürlich wenig los. Es durften nur Trainingsmannschaften fahren und ansonsten niemand. Außerdem waren es nicht so viele Mannschaften wie normalerweise.

Der Schnee ist in Colorado jedes Jahr grandios. Es ist wirklich ein Traum zum Ski fahren. Wir konnten endlich eine Abfahrtslänge über 1:30 Min fahren. In der Vorbereitung war es auch relativ wichtig, gerade noch vor dem Winter, dass man wirklich auch noch mal auf die Belastung kommt. Die drei Wochen in den USA waren also das Highlight der Vorbereitung.“

Mit welchen Eindrücken gehst du in die Saison? Kann man abschätzen, wo du stehst im Vergleich zu den anderen?

„Nein, das kann ich dieses Jahr tatsächlich gar nicht, aber das finde ich auch überhaupt nicht schlimm. Ich gehe natürlich mit sehr positiven Eindrücken aus dem letzten Trainingslager in den USA da rein. Die nehme ich natürlich mit. Ich freue mich jetzt schon sehr. Aber man kann dieses Jahr nichts dazu sagen, wo man steht. Wir haben nicht viel mit den anderen Mannschaften trainiert. Zwar mit den Amerikanern, aber das Training USA ist ganz speziell, zwar schön zum Trainieren und zu fahren, aber leider nicht aussagekräftig. Es hat nichts mit einer Weltcuppräparierung zu tun. Die Steilheit, die wir in Weltcupabfahrten finden, gibt es dort nicht, deswegen will ich da jetzt noch nicht zu große Vergleiche ziehen. Und deswegen kann man da auch noch nichts genaueres wissen oder ich weiß zumindest nicht ganz, wo ich stehe. Und möchte ich auch gar nicht. Ich lasse mich überraschen und darauf freue ich mich.“

Andreas Sander: „Ich freue mich riesig dass es los geht, auch wenn es etwas später ist als sonst.“ (Foto: © Andreas Sander)

Überwiegt die Vorfreude oder die Anspannung vor dem ersten Rennen?

„Also ganz klar überwiegt die Vorfreude. Ich freue mich richtig riesig jetzt, dass es los geht, auch wenn es etwas später ist als sonst. Normalerweise sind unsere ersten Rennen Ende November und jetzt erst Mitte Dezember. Von daher ist die Vorfreude nochmal deutlich gestiegen, da es jetzt endlich richtig los gehen kann. Und klar ist eine Anspannung da, wenn man an den Renntagen da ist. Die muss auch da sein, aber davon ist jetzt noch nicht viel zu spüren, da überwiegt eindeutig momentan die Vorfreude.“

Kannst du dich voll fokussieren oder schwingt das Corona-Thema immer im Hintergrund mit?

„Ja es wird einen natürlich begleitet über die Saison. Wir werden viel getestet, wir müssen uns an viele Regeln halten an Renntagen, bei Liften, in Hotels, aber ich glaube, dass muss man einfach ausblenden. Das werde ich auch versuchen. Und beim Rennen spielt es keine Rolle. Da ist es glaube ich für alle ganz gleich. Aber da mache ich mir überhaupt gar keine Gedanken, dass es groß im Hintergrund mitläuft oder behindert, also ich habe das Gefühl, dass ich mich voll fokussieren kann. Es wird natürlich ein spezieller Winter, aber das muss ja nicht schlecht sein.“

Wie sehr spielen die Zuschauer eine Rolle? Nimmt man die bewusst wahr und ist es was anderen, falls diese Saison keine und nur ein kleiner Teil an Zuschauern zugelassen ist?

„Die Zuschauer spielen eine wichtige Rolle und sie machen unseren Sport natürlich auch aus. Wir können natürlich auch ohne (Zuschauer) Wettkämpfe gut fahren., da unser Sport hauptsächlich übers Fernsehen übertragen wird und man nimmt sie natürlich bei der Fahrt, nicht wahrnimmt. Allerdings beim Start gerade in Kitzbühel oder in Wengen, da ist beim Start einfach mehr los; Man merkt das, man hört das, und nimmt es auf. Das ist natürlich ein cooles Gefühl und wenn man im Ziel abspringt, ist es natürlich nicht dasselbe, wenn sie fehlen. Sonst sammeln sich die Leute schon ganz früh morgens langsam im Zielraum an und das ist natürlich immer was Besonderes. Also die Saison wird sicher in Erinnerung bleiben, egal wie sie verläuft bei mir. Das muss ja nicht schlecht sein und von daher freue ich mich trotzdem. Ich denke, dass unser Sport auch ohne Zuschauer sehr gut funktionieren wird. Aber trotzdem hoffen wir natürlich, dass es nur eine Saison ohne Zuschauer gibt.“

  1. Was nimmst du dir für die Saison vor?

„Erstmal ganz einfach; einen Saisonstart mit ganz viel Freude. Ich versuche es wirklich so zu sehen, nicht nur dieses Jahr ist es besonders, eigentlich immer. Ich freue mich wirklich auf die nächsten Rennen und ich nehme mir auch gar keine Platzierung vor. Ich fühle mich dieses Jahr gut und sicher einen Schritt weiter als letzte Saison. Von daher hoffe ich natürlich auf bessere Platzierungen. Am Saisonende möchte ich möglich besser dastehen als letztes Jahr. Natürlich möchte ich am Ende des Jahres in der Top 15 stehen. Wenn es beide sind, wäre es natürlich perfekt. Ich habe natürlich noch einige Ziele, aber grundsätzlich ist jetzt erstmal von Rennen zu Rennen zu schauen. Hauptsache in der Saison im ersten Rennen Spaß haben; Nehme ich mir jetzt wirklich vor, größte Priorität und alles andere kommt dann.“

  1. Was sind die großen Highlights der Saison? Worauf freust du dich besonders?

„In der WM-Saison ist natürlich die WM das große Highlight. Ganz klar wird diese sehr speziell und in Cortina d’Ampezzo bin ich noch nie gewesen. Das wird also eine schöne Premiere, da freue ich mich schon drauf. Wenn ich mich dafür dann qualifiziere. Das muss ich natürlich erstmal schaffen, aber das ist das Minimum für diese Saison. Die Qualifizierung für die WM ist ja entweder zweimal in die TOP15 oder einmal in die TOP8 bei einem Weltcuprennen.

Aber das eine Highlight ist immer wieder im Januar mit den Klassikern Wengen und gerade mit Kitzbühel. Es ist jedes Jahr ein Highlight trotz WM und danach gibt es noch den Heimweltcup in Garmisch, worauf man sich immer sehr freut. Dieses Jahr leider ohne Publikum. In Garmisch ist es ganz besonders durch das sehr faire Publikum. Über die letzten Jahre sind auch die deutschen Fans deutlich mehr geworden. Es ist eine mega Stimmung dort. Das wird dieses Jahr leider nicht so sein. Aber trotzdem freue ich mich natürlich aufs Heimrennen, besonders weil wir nicht nur eine Abfahrt haben, sondern diesmal auch ein Superski haben. Zwei Speed Rennen für uns und gleich danach geht’s dann weiter zur WM. Also ich würde sagen die vier Wochen mit Kitzbühel, Garmisch und im Anschluss die WM sind die Highlights.“

  1. Wie verbringst du Weihnachten?

„Dieses Jahr ist ja keine große Feier möglich. Das war aber auch sonst bei mir nie der Fall, da ich kurz davor noch in Gröden bin und dort die Rennen vor Weihnachten habe. Am 25. Dezember ist die Anreise nach Bormio, da am 26. das erste offizielle Training in Bormio für die Abfahrt stattfindet. Deswegen gibt es immer nur ein sehr kurzes und sehr entspanntes Weihnachten mit meiner Familie. Das wird, wie jedes Jahr, sehr besinnlich. Ich freue mich schon darauf Zeit mit der Familie zu haben, auch wenn es diesen Winter sehr kurz ist. Da genieße ich natürlich die wenigen Stunden und Tage, die ich mit ihnen habe, umso mehr.“

Andreas Sander: „In der WM-Saison ist natürlich die WM das große Highlight. Ganz klar wird diese sehr speziell und in Cortina d’Ampezzo bin ich noch nie gewesen. Das wird also eine schöne Premiere, da freue ich mich schon drauf.“ (Foto: © ATOMIC/MIRJAGEH)
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