Cyprien Sarrazin, einer der spektakulärsten Fahrer im Ski Weltcup, hat sich mit seinen Erfolgen in der letzten Saison endgültig in der Weltelite etabliert. Doch der Franzose ist nicht nur für seine beeindruckenden Fahrten bekannt, sondern auch für seinen außergewöhnlichen Wandel – sowohl auf als auch abseits der Piste. Mit einem neuen mentalen Ansatz und seiner charismatischen Persönlichkeit begeistert er Fans und Rivalen gleichermaßen.
Der Durchbruch in Kitzbühel
Die vergangene Saison war ein Wendepunkt für Cyprien Sarrazin. In seiner erst zweiten Abfahrts-Saison gelang ihm das, wovon viele nur träumen: Siege auf den anspruchsvollsten Strecken des Weltcups. In Kitzbühel fuhr er der Konkurrenz fast eine Sekunde davon und sicherte sich den prestigeträchtigen Sieg auf der Streif. Dieser Moment veränderte sein Leben. Sarrazin erklärte später, dass dieser Triumph nicht nur seine Karriere beflügelte, sondern ihm auch zahlreiche neue Sponsoren einbrachte. Dennoch betonte er, dass er sich als Person treu geblieben sei und die Unterstützung eines eng vertrauten Umfeldes schätze.
Ein neuer Ansatz: Mentaltraining und Lebensfreude
In den Jahren vor seinem Durchbruch galt Sarrazin oft als waghalsig und unberechenbar. Doch nach zahlreichen Stürzen und Verletzungen begann er, an seiner mentalen Stärke zu arbeiten – ein Schritt, den er lange Zeit hinausgezögert hatte. Dank der Unterstützung einer Psychologin fand er nicht nur neuen Spaß am Skifahren, sondern auch mehr Gelassenheit im Leben. Er beschreibt diesen Wandel als entscheidend für seinen Erfolg, da er nun mit weniger Druck und mehr Freude an den Start gehe.
Sein Ziel sei es, dem Publikum zu zeigen, dass Skifahrer keine Maschinen sind, sondern Menschen mit Emotionen und Schwächen. Der Franzose betonte, wie wichtig es sei, den Skisport durch Authentizität greifbarer zu machen – eine Herangehensweise, die auch von Fahrern wie Lucas Braathen verkörpert werde.
Lernen durch Erfahrung
Rückblickend sieht sich Sarrazin als Fahrer, der seine Grenzen oft austesten musste. In den ersten Jahren seiner Karriere sei er durch eine zu verbissene Haltung geprägt gewesen, was ihm neben Erfolgen auch viele Rückschläge eingebracht habe. Heute jedoch wisse er, wo das Limit liege, und bewege sich knapp darunter. Dank seiner technischen Basis aus dem Riesenslalom benötigte er nur wenige Anpassungen, um in der Abfahrt erfolgreich zu sein.
Rivalität und Respekt
Besonders auffällig ist der herzliche Umgang von Sarrazin mit seinen Konkurrenten, darunter der Gesamtweltcupsieger Marco Odermatt. Der Franzose sieht den Skizirkus als eine große Familie, in der zwar während der Rennen Wettbewerb herrscht, abseits der Piste jedoch Freundschaft und Respekt im Vordergrund stehen.
Vom „verrückten Franzosen“ zum Star
Früher wurde Sarrazin oft als der „verrückte Franzose“ bezeichnet – ein Ruf, der ihm aufgrund seiner unkonventionellen Fahrweise anhaftete. Doch in der letzten Saison hat er gezeigt, dass er nicht nur spektakulär, sondern auch kontrolliert und taktisch klug fahren kann. Mit fünf Weltcupsiegen und einer beeindruckenden Konstanz hat er bewiesen, dass er zu den besten Abfahrern der Welt gehört.
Quelle: www.derstandard.at
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