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Lara Gut-Behrami feiert ihren 30. Geburtstag, wir gratulieren!

Lara Gut-Behrami feiert ihren 30. Geburtstag, wir gratulieren!
Lara Gut-Behrami feiert ihren 30. Geburtstag, wir gratulieren!

Sorengo – Erinnern Sie sich noch an die erste Weltcup-Abfahrt der schweizerischen Skirennläuferin Lara Gut-Behrami, die damals noch unter ihrem Mädchennamen Gut an den Start ging? Mit blutjungen 16 Jahren kam sie kurz vor der Ziellinie zu Sturz. Trotzdem reichte die etwas ungewollte Einlage in St. Moritz für Position drei. Mit diesem Podestplatz kam sie auf höchst turbulente Art und Weise im Weltcupzirkus oder vielmehr in der Weltspitze an. Das war im Jahr 2008 der Fall.

Im gleichen Jahr triumphierte sie, noch nicht einmal volljährig, beim Super-G in St. Moritz. Noch nie war eine Athletin bei ihrem Premierensieg in dieser Disziplin jünger. Diese Bestmarke wurde bis heute nicht erreicht. Im Februar 2009, die besten Ski-Asse trafen sich im französischen Val d’Isère, um die weltbesten ihrer Zunft zu ermitteln. Sowohl in der Super-Kombination als auch in der Abfahrt raste die talentierte Eidgenossin zu WM-Silber.

Im September 2009 gab es den ersten Rückschlag für die vielversprechende Skirennläuferin. Beim Riesentorlauftraining in Saas-Fee verletzte sie sich schwer. Die Saison 2009/2010 war zu Ende, bevor sie begonnen hatte. Aufgrund einer Hüftverletzung zerplatzte auch der Traum von einer Teilnahme an den Olympischen Winterspielen im kanadischen Vancouver. Ein Jahr später sorgte die charismatische Tessinerin für Aufsehen. Da sie den Trainer in der Öffentlichkeit kritisierte und gegen Kleidervorschriften verstieß, gab es sogar eine Sperre für zwei Rennen. Der Gang vor den Internationalen Gerichthof drohte, ehe man sich noch einigen konnte.

Bei der Ski-WM 2011 in Garmisch-Partenkirchen verpasste eine gesundheitlich angeschlagene Lara Gut in den Speeddisziplinen als zweimalige Vierte knapp eine Medaille. Beim Kombi-Slalom zerrte sie sich das Innenband im Knie. Trotzdem konnte sie einigermaßen zufrieden sein. Kurze Zeit später schlüpfte die Skirennläuferin in eine neue Rolle. In einem Film hatte sie eine Hauptrolle inne und verkörperte eine junge Athletin, die von ihren eigenen Errungenschaften überrollt wurde.

Im Dezember 2012 feierte Lara Gut in Val d’Isère ihren ersten Sieg in einer Weltcupabfahrt. Spätestens jetzt wussten alle, dass die damals 21-Jährige mehr als nur ein Rohdiamant im schweizerischen Skirennsport ist. Bei der kurze Zeit später anstehenden Ski-WM in Schladming gewann sie im Super-G die dritte WM-Silbermedaille ihrer noch jungen Karriere. Wenige Zeit später gewann sie auch ihren ersten Riesentorlauf. Mit einem Vorsprung von fast achteinhalb Zehntelsekunden auf die Zweitplatzierte kam sie mit dem aggressiven Schnee weitaus am besten zurecht.

Immer noch im Jahr 2013 wird die Schweizerin von der Zeitschrift „Glückspost“ zur schönsten Schweizerin des Jahres gewählt. Im Vorfeld der Olympischen Winterspiele 2014 in Sotschi erzählt Lara Gut, dass die Spiele der fünf Ringe sportlich und nicht politisch werden sollen. Damit prangerte sie indirekt direkt die Vergabe der Spiele nach Russland an. In der Abfahrt gewann sie hinter dem zeitgleichen Gold-Duo Dominique Gisin und Tina Maze Bronze. Ein paar Tränen gibt es doch, denn ein kleiner Fehler nach der letzten Zwischenzeit verhinderte den Sieg bei ihrem Olympiadebüt.

Beim Saisonfinale freute sich Gut über den Sieg in beiden Speedrennen. Nach einer sehr guten Saison stemmte sie die kleine Super-G-Kristallkugel in die Höhe. Im Sommer 2015 vollzog sie einen Materialwechsel. Ferner ließ sie sich von der eidgenössischen Skilegende Didier Cuche beraten. Mit Erfolg: Die Tessinerin ist bis heute auf Head-Skiern unterwegs. Im Februar 2016 schoss die Eidgenossin einige Giftpfeile gegen Konkurrentin Lindsey Vonn, die beim Super-G von Soldeu liegen bleibt. Aufgrund eines dreifachen Haarrisses war die Saison für die US-Amerikanerin, die nach eigenen Angaben auf eine Entschuldigung Guts vergeblich wartete, vorbei. Nach Vrenis Schneiders Triumph im Jahr 1995 gelang erstmals wieder einer Schweizerin und hier quasi kampflos der Gewinn der großen Kristallkugel.

Wir sind immer noch im Jahr 2016. Lara Gut wird als Schweizer Sportlerin des Jahres gewählt. Die Eidgenossin, die mit einem Privatteam um Vater Pauli unterwegs ist, freut sich sehr und sieht in der Auszeichnung eine schöne und super Ehrung für sich. Auch in der Eishockeyszene ist das heutige Geburtstagskind kein unbeschriebenes Blatt. Im Derby zwischen ihrem Verein – das ist der HC Ambrì-Piotta – und dem HC Lugano durfte sie den Puck einwerfen. Trotz der Unterstützung des Edelfans zog der HC Ambrì-Piotta nach hartem Kampf in der Penaltylotterie gegen die Luganesi den Kürzeren.

Im Februar 2017 zog sich Lara Gut, bei ihrer Heim-WM in St. Moritz, einen Kreuzbandriss und eine Meniskusverletzung zu. Das Saisonende war allzu früh, und trotzdem kämpfte sie sich wieder zurück. In der darauffolgenden Saison fuhr sie beim Super-G in Cortina d’Ampezzo auf der Olimpia delle Tofane den Gegnerinnen auf und davon. Die Erleichterung, wieder auf der höchsten Stufe des Podests zu stehen, stand ihr förmlich ins Gesicht geschrieben. Bei den Olympischen Winterspielen im südkoreanischen Pyeongchang gab es leider keine Medaille.

Bei der Fußball-WM 2018 in Russland schied die schweizerische Fußballnationalmannschaft in der K.o.-Runde gegen Schweden aus. Kapitän Valon Behrami musste getröstet werden. Seine junge Freundin Lara tat das; und erst seit drei Monaten wusste die Welt, dass die beiden ein Paar sind. Kurze Zeit später gaben sich beide das Ja-Wort. Seit der Saison 2018/19 ist die Eidgenossin mit dem Doppelnamen Gut-Behrami in den Startlisten zu finden. Auf Facebook schrieb sie eine sehr gefühlsbetonte Nachricht, die Hassbriefe an die eigene Familie zum Inhalt hat. Schlussfolgerung: Der gemeinsame Traum wurde oftmals durch viele Ungerechtigkeiten begleitet. Ferner löschte sie alle Konnte in den sozialen Netzwerken.

Im Februar 2020 zeigte die nun 28-Jährige ihre große Klasse. Beim Heimrennen in Crans-Montana gewinnt sie innerhalb weniger Stunden zweimal in der Abfahrt. Diese beiden Triumphe können auch als Befreiungsschlag angesehen werden. Ein Jahr später, der Weltcupzirkus macht abermals im Wallis Station, meckerte Gut-Behrami über die Bedingungen. Eine Entschuldigung folgt, ein paar ungute Worte auch. Bei den wenige Wochen später anstehenden Ski-Welttitelkämpfen in Italien gab es zwei Goldmedaillen und eine Bronzemedaille. Die gute Form hat sich ausgezahlt; in überragender Weise avancierte die Tessinerin zur WM-Königin. Kurze Zeit später sicherte sich die Eidgenossin abermals die Super-G-Kristallkugel.

Auch wenn die Speedrennen beim Saisonkehraus in der Lenzerheide wetterbedingt abgesagt wurden und die Slowakin Petra Vlhová die große Kristallkugel gewann, hielt Lara Gut-Behrami durch ihre Errungenschaften den Zweikampf um die begehrte Throphäe lange offen. In der nächsten Saison starten alle Athletinnen bei Null. Somit kann die Schweizerin abermals zeigen, was in ihr steckt. Doch zuerst feiert sie im Kreise ihrer Lieben ihren 30. Geburtstag, zu dem wir von Herzen gratulieren möchten.

Bericht für skiweltcup.tv: Andreas Raffeiner

Quelle: nau.ch

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