Bern – Seit drei Jahrzehnten wartet die Schweiz auf den Zeitpunkt, Österreich in der Nationenwertung den Rang abzulaufen. Alle fragen sich, ob es in diesem Jahr, aus Sicht der Eidgenossen endlich klappen wird. Wendy Holdener würde diesen Moment genießen und gewaltig finden.
Mehr noch: Die sympathische Skirennläuferin würde sich auch über eine Party freuen, wenn man den östlichen Nachbarn und Erzrivalen schlagen würde.
Holdener hat in diesem Winter fast 500 Punkte gesammelt und ist die beste des Damenteams. In der Summe wurden 49 von 83 Rennen in der Saison 2019/20 ausgetragen. Die Hälfte ist schon Geschichte, und in dem so prestigeträchtigen Ski Weltcup Nationencup haben die Swiss-Ski-Athletinnen und -Athleten 299 Zähler Vorsprung auf ihre ÖSV-Rivalinnen und -Rivalen.
Bei den Herren sind die Eidgenossen schon um Längen voraus, und bei den Damen verkürzten die Schweizerinnen ihren Rückstand. Nicht nur Holdener würde sich freuen. Auch Michelle Gisin fände es cool, wenn die Schweiz es packen würde. Die Österreicher befinden sich in einer Krise. Die geschichtsträchtige Abfuhr im Riesentorlauf von Garmisch wird nicht ohne Konsequenzen bleiben.
ÖSV-Boss Peter Schröcksnadel gibt die Nationenwertung noch nicht auf. Und schenkt man einem österreichischen Medium Glauben, soll Marcel Hirscher, der in den letzten acht Jahren den Löwenanteil der rot-weiß-roten Zähler und in persona ein Punktegarant war, vielleicht die Rennskier wieder auspacken. Die ÖSV-Skifans würde es freuen, wenn man es jedoch realistisch betrachtet, bleibt wohl der Wunsch der Vater des Gedankens.
Bericht für skiweltcup.tv: Andreas Raffeiner
Quelle: www.blick.ch