Bolsterlang/Ushuaia – Der deutsche Skirennläufer Stefan Luitz gehört zu den besten Riesentorlaufern im Skiweltcup. Leider hat er auch ziemlich oft das Pech gepachtet, wie das zweimalige Verpassen der Olympischen Winterspiele eindrucksvoll unter Beweis stellt. Trotzdem kämpft er weiter, verfolgt er doch das mehr als nur berechtigte Ziel, sowohl schmerz- als auch verletzungsfrei durch den bevorstehenden WM-Winter zu kommen. Der Ende März 30 Jahre alt gewordene Mann aus Bayern spricht im Skiweltcup.TV-Interview über seine Trainingseinheiten, seinen Charakter und vieles mehr.
Stefan, aufgrund eines Bandscheibenvorfalls konntest du leider nicht an den Olympischen Winterspielen in Peking teilnehmen. Bist du noch enttäuscht oder was dürfen wir über deinen Gesundheitszustand im Allgemeinen berichten?
Es war natürlich anfangs sehr enttäuschend, zum zweiten Mal die Olympischen Spiele verletzungsbedingt zu verpassen. Dass ich mich statt den Spielen für eine Operation entschieden habe, war im Nachhinein aber die einzig richtige Entscheidung. Ich würde das genauso wieder machen. Es hat einfach im Vorfeld keinen Sinn mehr gemacht, wenn man den Sport nur unter Schmerzen ausüben kann. In den Rennen hat man unter diesen Voraussetzungen bei der enormen Leistungsdichte keine Chance, mithalten zu können.
Was dürfen wir über deine nächsten Schritte in Erfahrung bringen? Bitte erzähle uns etwas über deine Trainingseinheiten und -orte in der warmen Jahreszeit! Und: Schaut eine Vorbereitung auf einen WM-Winter anders als eine auf eine Saison ohne Höhepunkt aus?
Die Zeit nach der OP war sehr schwierig, da ich mich über Wochen gar nicht bewegen durfte. Entsprechend war es in der Folge dann auch ein langer und harter Prozess, den Körper wieder so einzustellen, dass alles wieder so funktioniert, wie es sein soll. Es war aber auch eine interessante Zeit, auch wenn es jede Menge schweißtreibender und schmerzhafter Einheiten benötigt hat, um wieder fit zu werden. Aktuell fühle ich mich sehr gut, habe keine Schmerzen, keine Beschwerden und freue mich jetzt enorm auf die Skitage in Feuerland.
Du warst aufgrund deiner OP und der nachfolgenden Rehabilitation lange solo unterwegs. Wie groß ist die Freude, wieder im Team trainieren zu können, und ist Stefan Luitz ein Kumpel, mit dem man auch „Pferde stehlen“ kann?
Die ersten Tage zusammen mit dem Team haben extrem viel Spaß gemacht. Wir waren in den französischen Alpen unterwegs, und ich habe es sehr genossen, Teil des Teams zu sein. Jetzt geht es für drei Wochen nach Südamerika. Obwohl Skifahren ein Individualsport ist, kann man sich im Team einfach viel besser pushen und an seine Leistungsgrenze gehen.
Stefan Luitz schaut im Frühjahr 2023 auf eine mehr als zufriedene Saison 2022/23 zurück, wenn …
… ich verletzungs- und schmerzfrei am Start gestanden habe, und mit Freude und Risikobereitschaft wieder zu alter Stärke zurückgefunden habe.
Bericht und Interview für Skiweltcup.TV: Andreas Raffeiner
Der Herren Ski Weltcup Kalender der Saison 2022/23
Der Damen Ski Weltcup Kalender der Saison 2022/23