Aldrans/Zermatt – Der schweizerische Ski Weltcup Rennläufer Beat Feuz, der uns mit dem Gewinn der olympischen Goldmedaille in der Abfahrt von Peking alle erfreute, ist ein ruhiger, empathischer und besonnener Charakter. Er trainiert zuhause in Tirol und ist auch beim Schneetraining in Zermatt im Einsatz. Im Skiweltcup.tv-Interview spricht der „Kugelblitz“ über die Sorge um den Skirennsport, die von den schmelzenden Gletschern ausgehen, sein Lebensmotto und vieles mehr.
Beat, im letzten Winter hat es mit dem Gewinn der fünften kleinen Abfahrts-Kristallkugel in Folge knapp nicht geklappt. Ist der Gewinn der olympischen Goldmedaille auf chinesischem Schnee mehr als nur ein würdevoller Ersatz?
Ja, das würde ich so sagen. (lacht)
Derzeit schmelzen die Gletscher dahin. An ein normales Sommertraining ist nicht immer zu denken. Viele Skinationen weichen nach Südamerika aus, um erstens dem Winter näher zu sein und zweitens optimalere Bedingungen vorzufinden. Müssen wir uns nun ernsthafte Sorgen um den Skirennsport und seine Zukunft machen?
Sorgen um die Gletscher müssen wir uns schon länger machen, denn es zeichnet sich schon seit mehreren Jahren ab, dass das Schneetraining auf den Gletschern immer schwieriger wird.
Woher nimmst du die Konstanz, regelmäßig Top-Resultate zu liefern, obwohl keine Abfahrtsstrecke im Weltcup der anderen gleicht und jede Fahrt ein Kampf gegen den inneren Schweinehund ist? Ist das über kurz oder lang der Schlüssel zum Erfolg?
Ich glaube, der Schlüssel zum Erfolg hängt von den beiden Faktoren wie der großen Erfahrung und einem starken, konstanten Team um mich herum, ab.
Thomas Dreßen, Dominik Paris, Vincent Kriechmayr … die Konkurrenz aus dem Ausland schläft nicht. Kann man trotz harten Duellen auf den Pisten, die nicht selten in einem Hundertstelkrimi enden, im Skiweltcup Freunde fürs Leben finden?
Ich komme mit sehr vielen Athleten im Skizirkus sehr gut aus, und es kann durchaus vorkommen, dass man im Sommer spontan mal etwas mit dem einen oder anderen unternimmt.
Du bist ein mehr als glücklicher Familienvater und genießt jede freie Minute mit deiner Jungfamilie. Inwiefern ist es wichtig, einen so bedeutenden Rückhalt zum Innehalten und Aushalten zu haben und einen Gegenpol zum oft hektischen und turbulenten Dasein eines Spitzensportlers zu besitzen?
Dieser Rückhalt ist mir enorm wichtig. Es ist für mich der ideale Ausgleich zum Skirennsport, wo ich sofort abschalten und mich erholen kann.
Welches ist dein Lebensmotto, das dich sportlich und auch menschlich reifen ließ und dich zu dem netten und allseits beliebten, weil umgänglichen Spitzensportler gemacht hat und das du auch anderen, nicht skifahrenden Mitmenschen gerne auf den Weg mitgeben möchtest?
Ein Lebensmotto habe ich in dem Sinne nicht aber der folgende Leitsatz hilft mir noch oft in diversen Situationen „Mache dir das Leben nicht komplizierter, als es manchmal es schon ist“. (zwinkert)
Bericht und Interview für Skiweltcup.tv: Andreas Raffeiner
Der Herren Ski Weltcup Kalender der Saison 2022/23
Der Damen Ski Weltcup Kalender der Saison 2022/23