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Der alpine Skirennsport zwischen Klimawandel und finanziellem Kollaps

Der alpine Skirennsport zwischen Klimawandel und finanziellem Kollaps (Foto: © saslong.org)

Bozen – Alle reden vom Klimawandel und davon, dass sich der Ski(renn)sport in der Zwickmühle befindet. Die sehr hohen Temperaturen im Sommer haben dafür gesorgt, dass die europäischen Gletscher nahezu komplett gesperrt waren. Die Ski-Nationen müssen die weite Reise nach Südargentinien auf sich nehmen. Viele fragen sich, ob das für die Zukunft des Sports noch gut ist. Man muss nicht eins und eins zusammenzählen, um zu erkennen, dass sich die Lage zuspitzt und in den bevorstehenden Jahren womöglich nicht verbessern wird.

Nicht nur die US-Skirennläuferin Mikaela Shiffrin, die vor einiger Zeit noch im schweizerischen Saas-Fee trainierte, macht sich Sorgen. Sie geht sogar so weit und behauptete, dass der Augenblick, ab dem man keine Gletschertrainings mehr bestreiten könne, schon sehr nahe gerückt sei. In Südamerika herrscht Winter, und so sehen sich alle gezwungen, dort ihre Trainingszelte aufzuschlagen. Ist das noch tragbar, alles ans andere Ende der Welt zu schleppen? Hat die ökologische Nachhaltigkeit ausgedient, wenn man die sportliche ausklammert?

Auch der Nachwuchs steht vor einer Herkulesaufgabe. Wenn die Anreise zu den noch intakten Skiressorts länger wird, kann die Motivation, Ski zu fahren, weniger werden. Das Potenzial, welches im Sport erkenntlich ist, wird kleiner. Wenn das Interesse schwindet, verschwinden auch über kurz oder lang mögliche Sponsoren. Ein Wirtschaftskreislauf gerät gehörig ins Wanken. Im ÖSV steht dieses Thema mit vielen Gedankenspielen auf der obersten Agenda. So denkt man beispielsweise an einen verspäteten Saisonstart im Nachwuchssektor. So muss man die Kalender anpassen oder Trainingszeiten ändern. Ob da alle Skinationen mitziehen?

Will man im Winter erfolgreich sein, muss man im Sommer daran arbeiten. Diese Binsenweisheit ist für die österreichischen Skirennläuferinnen und -läufer nichts Neues. Wie berichtet, will man einen eigenen Stützpunkt in Südamerika errichten. Zudem ist es kein Geheimnis mehr, dass der Sport aufgrund seiner Exklusivität teurer wird. Probleme können entstehen, der Nachwuchs könnte darunter leiden. Wenn es immer wärmer wird, können nur noch Skigebiete über 1500 Höhenmeter überleben. Die technische Beschneiung kann ein zusätzliches Problem darstellen. Liftbetreiber stehen vor immensen Kosten, die sich in den Energiepreisen widerspiegeln. Ob der Skirennsport für die nachkommenden Generationen weiterhin leistbar bleibt, steht aber auf einem anderen Blatt Papier.

Kommentar für skiweltcup.tv: Andreas Raffeiner

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