Auf Einladung von Sölden und der FIS trafen sich vergangenes Wochenende 15 Pistenchefs und Rennleiter von zehn europäischen Skiweltcup Veranstaltern. In lockerer Atmosphäre tauschten sich die Experten aus. Was ist die perfekte Rennpiste? Welche Mittel sind dafür notwendig? Welche Arbeitsschritte sind wann zielführend?
Der erfahrene und erfolgreiche Trainer Patrik Riml führte durch das Programm. Am Samstag gab es einen mehrstündigen Erfahrungsaustausch. Am Sonntag stand ein praxisbezogenes Treffen am Rettenbach Gletscher mit Isi Grüner, Pistenchef in Sölden an. Er erklärte seine Erfahrungen und Vorgangsweisen bei den schwierigen Bedingungen.
Dann stellte er den von ihm gemeinsam mit den Mitarbeitern der Bergbahnen Sölden entwickelten 14 Meter breiten Spritzbalken vor. Abschließend überreichte Rainer Gstrein – Rennleiter in Sölden – seine umfassende Diplomarbeit: „Neuzeitige Pistenpräparation und Absicherung.“Im gemeinsamen Kommuniqué hielten die Streckenchefs folgende Punkte fest, die ihrer Ansicht nach die gute Piste und einen flüssigen Ablauf der Pistenarbeit ausmachen:
– Ein eingespieltes Team mit sehr guten erfahrenen Leuten senkt den zeitlichen Arbeitsaufwand.
– Die Herangehensweise der Präparation ist in den Orten aus den unterschiedlichsten Gründen sehr verschieden.
– Die meisten Orte setzen immer mehr auf Maschinenkraft, die sich aus sehr unterschiedlichen Fahrzeugen zusammensetzt. Pistenraupen mit den verschiedenen Aufsätzen, leichte raupenbestückte Quads mit Schneepflug, Metrac mit speziellen Aufbauten, die zum Teil in den Orten nach eigenen Ideen und Anforderungen hergestellt werden.
– Einig ist man sich, dass ein solider ca. 50 cm hoher Grundstock so früh wie möglich, schon Monate vorher zu schaffen ist, auf dem dann ca. 14 Tage vor dem Rennen die Detailpräparierung aufbaut.
– Dabei helfen die neuen GPS-ausgestatteten Pistenraupen enorm.
– Schneedepots aus dem Vorjahr sind ein sehr taugliches Mittel – auch bei Warmwetter – ein Rennen zu sichern. Darauf wird man in Zukunft noch mehr setzen als bisher.
– Das Hangbefahren am Vortag des Rennens sollte überdacht werden.
– Festgestellt wurde, dass die Zusammenarbeit mit der FIS enger ist als vor 5 -10 Jahren und dass das Sicherheitsdenken der FIS-Renndirektoren wesentlich praxisbezogener wurde als noch vor Jahren.
– Ein großer Wunsch aller Pistenchefs ist, dass es eine einheitliche Sprache und Regelung für die herzustellenden Pistenkonditionen geben sollte. Weg von der Schneedichte oder dem Index Kg pro Kubikmeter Schnee. Vereiste Piste oder kompakte Piste? Mit sehr stark vereisten Rennpisten haben Pistenbauer, Athleten und Trainer keine Freude. Fakt ist, dass versucht werden soll, vom Start bis ins Ziel die gleiche Beschaffenheit der Piste zu erzeugen, dann können sich die Rennfahrer auf diese einstellen, egal ob Eispiste oder kompakt harter Hang.
Dieses erste Gipfeltreffen der Pistenchefs soll in den kommenden Jahren wiederholt und ausgebaut werden. Sölden wird das nächste Treffen wieder organisieren, in der Folge soll es dann an verschiedenen Weltcup-Veranstaltungsorten abgehalten werden.
Die teilnehmenden Veranstalter und Pistenchefs:
Holmenkollen: NOR Erich Blattmann
Kronplatz: ITA Klaus Kastlunger
Kranjska Gora: KRO Aleš Vidic
Wengen Lauberhorn: SUI René Zurfluh
Kitzbühel: AUT Mario Weinhandel, Stefan Lindner, Christian Schroll
Alto Badia: ITA René Pitscheider
Garmisch: GER Mike Bräu und Christoph Klotz
Madonna di Campiglio: ITA Fabio Franchini und Luca
Sölden: AUT Isi Grüner, Patrik Riml, Rainer Gstrein
Quelle: FIS-Ski.com