Henrik Kristoffersen hatte sich einiges für das Jahr 2019 vorgenommen. Er wollte wieder den Spaß am Skifahren finden. Den Druck, welchen er sich selbst auferlegte abfedern und mit guten Leistungen zurück in die Erfolgsspur finden. So eine Umstellung benötigt jedoch Zeit, und genau die hat der 24Jährige, vier Wochen vor der Ski-Weltmeisterschaft 2019 in Schweden, nicht.
Die aktuelle Bilanz im Vergleich zum Vorjahr ist ernüchternd. In der letzten Saison stand er bei 14 von 29 Rennen auf dem Podium. In diesem Jahr gab es bei zehn Rennen nur drei Podestplätze. Für den Norweger bahnt sich die schwächste Saison seit 2014/15 an. Damals ging er bei 18 Rennen an den Start und stand insgesamt fünfmal auf dem Podest, konnte dabei jedoch drei Siege feiern.
Tom Stiansen, der Slalom-Weltmeister von Sestriere 1997, macht Kristoffersen Mut. „Es läuft einfach nicht so rund wie in den letzten Jahren. Aber Henrik ist immer noch auf einem beeindruckenden Niveau unterwegs. Es sind Kleinigkeiten die ihm fehlen. Technisch ist er sehr gut unterwegs, aber irgendwie scheint es, als dass ihm etwas Energie fehlt. Vielleicht hat er sich im Sommer zu viel zugemutet, als er auch den Super-G ins Auge gefasst hat. Trotzdem denke ich, dass er bei der WM topfit sein wird.“
Für den norwegischen Nationaltrainer Christian Mitterer ist es jetzt wichtig, dass Kristoffersen einen kühlen Kopf behält und nicht alles in Frage stellt. „Natürlich gibt es immer wieder kleine Anpassungen. Beim Slalom muss das Setup und das ganze Paket passen. Henrik zeigt auch, dass er fast perfekte Läufe abliefern kann. Es sind viele kleine Sachen, wie taktische Entscheidungen oder auch die Linienwahl, die ein Rennen entscheiden können. Wir sind überhaupt nicht frustriert und wissen alle was Henrik kann.“
Bis zur WM in Are stehen nun die Klassiker in Adelboden, Wengen Kitzbühel und Schladming auf dem Programm. Mitterer ist sich sicher, dass Henrik Kristoffersen in den nächsten Wochen zeigen wird, was in ihm steckt.
Quelle: Verdens Gang (VG) / vg.no