Sölden – Die Ausgangslage ist ernst, sehr ernst. FIS-Renndirektor Markus Waldner hat die Situation der bevorstehenden, coronabedingt schweren Ski-Saison in Worte gekleidet und bewertet. Er spricht von einer Mission, Skirennen austragen zu müssen. So wie es aussieht, kommen die bevorstehenden Welttitelkämpfe in Cortina d’Ampezzo so etwas wie einem heimlichen Rettungsanker gleich. Bei der Ski-WM 2021 geht es neben den sportlichen Leistungen der Athleten/innen um viel Geld, fernseh- und marketingtechnisch. Die Summen werden dann an die einzelnen Verbände weitergegeben, damit man auch die kommenden Saisonen, nach der Corona-Pandemie überleben kann.
Waldner, ein Südtiroler, glaubt, dass man in der Olympiasaison wieder in die Routine zurückkehren kann. Sollte man nicht fahren, würde das ganze System zusammenbrechen. Gibt es keine Rennen, gäbe es als symbolisierte Folge für die Athleten nichts zu verdienen. Dass man bereits vor dem Saison Opening in Sölden die Nordamerika-Rennen abgesagt hat, war in den Augen des Sportfunktionärs ein richtiger Schritt. Somit würde man denkbare Reiseturbulenzen und Kosten einsparen. Da viele Verbände ihr Budget kürzen mussten, kam man denen auch entgegen.
Die Rennen im Ötztal werden, wenn auch unter Ausschluss des Publikums, auf einem soliden finanziellen Sockel ausgetragen. In den nächsten Wochen und Monaten muss man äußerst flexibel sein und jedes Rennen neu unter die Lupe nehmen. Notlösungen sind möglich, alles ist in diesem etwas speziellen Ski Weltcup Winter denkbar. So ist es wichtig, dass nicht nur die Veranstalter und Organisatoren umsichtig zu Werke gehen, sondern auch die Athleten/innen eine Eigenverantwortung an den Tag legen. Deshalb ist jeder Einzelne gefordert, der mit dem Ski Weltcup Zirkus unterwegs ist, sich strikt an die Hygienevorschriften zu halten, um so Infektionen oder gar einen Cluster zu verhindern.
Für die Rennläufer/innen ist es die erste und hoffentlich einzige Corona Saison, die man in einer Ski Weltcup Blase durchstehen muss. Das heißt auch, dass Siege ohne die Schlachtenbummler und nur innerhalb des Teams gefeiert werden können.
Bericht für skiweltcup.tv: Andreas Raffeiner
Quelle: kleinezeitung.at