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Karriereende: Viktoria Rebensburg hängt die Skier an den Nagel

Karriereende: Viktoria Rebensburg hängt die Skier an den Nagel (Foto: © Ch. Einecke (CEPIX))
Karriereende: Viktoria Rebensburg hängt die Skier an den Nagel (Foto: © Ch. Einecke (CEPIX))

Kreuth – Die Nachricht schlägt wie eine Bombe ein. Die DSV-Vorzeigeathletin Viktoria „Vicky“ Rebensburg beendet ihre sportliche Laufbahn. Nach fast eineinhalb Jahrzehnten Leistungssport auf allerhöchstem Niveau zog die bayerische Skirennläuferin heute einen Schlussstrich. Über die sozialen Netzwerke gab die 30-Jährige ihren Rücktritt aus dem Ski Weltcup Zirkus bekannt.

Hallo liebe Freunde und Fans,

Heute ist definitiv kein leichter Tag für mich, denn ich habe mich dazu entschieden, nach 13 Jahren meine Karriere mit sofortiger Wirkung zu beenden. Diesen Entschluss habe ich schweren Herzens und nach reichlicher Überlegung in den letzten Wochen gefasst. Nach meiner Verletzung im Frühjahr und den zurückliegenden zwei Monaten im Schneetraining habe ich gemerkt, dass es mir nicht mehr gelingt, mein absolutes Top-Niveau zu erreichen.
Von klein auf war es immer mein Anspruch und Ansporn, um Siege mitzufahren und euch auf der Piste zu begeistern.

Da ich nun aber das Gefühl habe, dem nicht mehr gerecht zu werden, ist dies zwar eine sehr schwere aber für mich unausweichliche Entscheidung.
Mit der Erinnerung an mein letztes Rennwochenende in Garmisch und dem Sieg bei der Abfahrt, ist es ein schöner Zeitpunkt die Wintersportbühne zu verlassen.

Dabei möchte ich mich für die wundervolle Zeit und die jahrelange Unterstützung bei meiner Familie, Freunden und Fans sowie dem DSV Alpin mit allen Trainern, Betreuern und meinen Partnern herzlich bedanken. Mein Dank gilt auch den Ski-Kolleginnen und all den Menschen, die ich in den zurückliegenden Jahren im Weltcup kennenlernen durfte.

Ich bin mir sicher, wir werden uns bald wiedersehen,
Eure Vicky

Rebensburg errang 49 Podestplätze in Weltcup-Einzelrennen; 19-mal stand sie auf der obersten Stufe des Podests. Die bald 31-jährige Athletin vom SC Kreuth fuhr im Riesentorlauf, dem Super-G und in der Abfahrt. Bei den Olympischen Winterspielen im kanadischen Vancouver fuhr sie vor zehn Jahren zur Goldmedaille, vier Jahre später krönte sie eine solide Fahrt mit dem Bronzerang in Sotschi. Bei den Ski-Weltmeisterschaften in Vail/Beaver Creek 2015 und zuletzt in Åre gab es in ihrer Paradedisziplin jeweils die Silbermedaille. Dazu gesellten sich drei kleine Kristallkugeln in der Riesenslalom-Disziplinenwertung. Bei Junioren-Welttitelkämpfen konnte Rebensburg fünfmal ein Edelmetall bejubeln, gleich dreimal wurde ihr nach dem Sieg die Goldene umgehängt.

Zwei Europacup-Siege, vier DM-Titel, fünf FIS-Rennerfolge, zwei DSV-Jugendmeisterschaften und ein Erfolg bei einem Australian-New Zealand Cup runden das tadellose Profil der Deutschen ab. Wie nahe Freud und Leid beieinanderliegen, musste sie in der vergangenen Saison am eigenen Leibe erfahren. Rebensburg gewann die Heim-Abfahrt in Garmisch-Partenkirchen und konnte sich über ihren ersten vollen Erfolg in dieser Disziplin freuen, ehe sie im Super-G – 24 Stunden danach – nach einem schweren Sturz und einer schlimmen Verletzung um die Früchte des Erfolgs geprellt sah und im Krankenhaus wiederfand. Trotzdem stand ein Karriere-Ende, so plötzlich das heute auf uns niederprasselt, noch nicht im Raum.

Auch wenn die Charaktere wohl alle verschieden sind, tritt nach Lindsey Vonn, Anna Veith und Tina Weirather eine der ganz Großen des alpinen Skirennsports der Frauen zurück. Ihre Bescheidenheit, ihre Offenheit und auch ihre Sympathie werden fehlen. Wir von skiweltcup.tv wünschen Vicky Rebensburg auf all ihren weiteren Wegen und Entdeckungsreisen alles Gute und danken ihr für sämtliche schöne Stunden, die sie uns beschert hat. Vielleicht – wer weiß –, bleibt sie dem weißen Sport auf irgendeine Art und Weise erhalten.

Bericht für skiweltcup.tv: Andreas Raffeiner

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