Starnberg – Die deutsche Ski Weltcup Rennläuferin Kira Weidle hat wieder die Skier angeschnallt. In Saas Fee arbeitet sie gemeinsam mit ihren Teamkolleginnen im Hinblick auf den neuen Winter. Auch wenn die Sommerpause für sie kurz war, gönnte sie sich einen zehntägigen Urlaub. Auf die letzte Saison angesprochen, meinte die gebürtige Schwäbin, dass sie anstrengend und erfolgreich war. Die Trainings waren hart und am Ende eines Winters ist man trotzdem froh, dass alles vorbei ist.
Sowohl mental als auch körperlich ist das Ganze anstrengend. Weidle betont, dass, wenn man nur die Abfahrten ansieht, das vielleicht nicht so scheint. Trotzdem muss man sich immer wieder auf neue Strecken einstellen und das Maximum aus sich herausholen. Aber die deutsche Athletin, weiß, dass Körper und Kopf das Kapital sind und das muss man entsprechend in Schuss halten.
Kira Weidle kann sich glücklich schätzen. Bisher hat sie noch keine großen Verletzungen erlitten. Im August verriss es ihr ein wenig den Rücken, aber sie kann nicht klagen. Freuen kann sie sich über den letzten Winter, denn mit dem Podestplatz in Lake Louise hat der mehr als mega (O-Ton Weidle) begonnen. Durch die guten Ergebnisse ist die Deutsche keine Außenseiterin mehr, die Konkurrenz rechnet mit ihr.
Die Trainer anderer Nationen haben sie gefilmt. Das heißt, dass die Deutsche nicht viel falsch gemacht haben muss. Der Respekt ist da und man lernt die Gegnerinnen besser kennen. Der Erwartungsdruck ist immer da. Die Lage ist an für sich nichts Neues für die 1996 geborene Skirennläuferin. Und sie weiß, dass sie sich selbst am meisten Druck auferlegt.
Zuversichtlich blickt Weidle nach vorne. Es soll so weiter gehen und vielleicht auch besser. Man kann die guten Resultate keinesfalls als Selbstläufer bezeichnen. Man muss Glück haben und am Tag X eine gute Leistung abrufen. Alles muss passen. Dann sind die Voraussetzungen für ein gutes Rennen gegeben.
Die zwei Podestplatzierungen in der abgelaufenen Weltcupsaison waren erst der Anfang. Auch wenn die Konkurrenz gut fährt und ebenso trainiert, will die Deutsche noch besser werden, selbst wenn sie in Kauf nimmt, dass einige Rennen nicht nach Wunsch verlaufen. Das Umfeld glaubt an sie und das ist für sie das A und O, wenn es darum geht, aus einem möglichen Loch wieder herauszukommen. Ferner ruht sie sich nie auf den eigenen Lorbeeren aus.
Kira Weidle trainiert gern und spult ein gewaltiges Pensum ab. Ihr Wille und ihre Konsequenz sind vorbildhaft. Nicht alle ihrer Jugendfreundinnen haben den Sprung in den Weltcupskizirkus geschafft. Ein paar verletzten sich, andere warfen das Handtuch und wählten ein Studium oder eine Ausbildung. Schritt für Schritt will die DSV-Speedspezialistin wachsen. Ihre Mannschaftskollegin Meike Pfister kann auch von Weidle lernen. Gemeinsam möchten sie sich pushen und ergänzen.
Bericht für skiweltcup.tv: Andreas Raffeiner
Quelle: www.merkur.de