St. Jakob in Haus – Der 26-jährige, österreichische Skirennläufer Niklas Köck verletzte sich im Januar 2018. Somit zerplatzte der Traum von einer Olympiateilnahme wie eine Seifenblase. Trotzdem schaut der Tiroler, dessen Schwester Hannah auch im Skiweltcup unterwegs ist, zuversichtlich nach vorne.
Im Skiweltcup.TV-Interview sprachen wir mit Niklas über seinen gegenwärtigen Status quo, seine Schwester Hannah und die dazugehörige Geschwisterliebe, ein mögliches Ski-Idol und vieles mehr.
Skiweltcup.TV: Niklas, wenn man deinen Wikipedia-Eintrag liest, erkennt man, dass du in allen Disziplinen an den Start gehst und deine großen Erfolge oder Leistungen in den Speeddisziplinen und in der Kombination abrufen kannst. Siehst du dich daher als Allrounder mit besonderem Hang zu den schnellen Disziplinen á la Abfahrt und Super-G?
Niklas Köck: Nein, ich sehe mich nicht als Allrounder, da ich im Slalom schon seit Jahren nicht mehr an den Start gehe, außer in der Kombination natürlich. Inzwischen fühle ich mich in den Speeddisziplinen sehr gut aufgehoben. Der Riesentorlauf steht natürlich nach wie vor auf dem Programm, wenn auch momentan in erster Linie nur als Training.
Das Jahr 2018 begann für dich mit einem Trainingssturz in Saalbach/Hinterglemm denkbar ungünstig. Du hast dir neben einem Kreuzbandriss auch einen Außen- und Innenmeniskusriss sowie eine Knorpelverletzung im rechten Knie zugezogen. Eine Operation war fällig, das Saisonaus traurige Gewissheit. Daher die berechtigte Frage: Wie geht es dir aktuell gesundheitlich, und wann werden wir dich wieder auf den Skiern sehen?
Es geht mir derzeit schon wieder ganz gut, danke. Bisher verläuft in der Reha und im Training alles nach Plan. Voraussichtlich werde ich im September endlich meine ersten Schwünge seit meiner Verletzung in den Schnee ziehen können, worauf ich mich schon sehr freue und wenn weiterhin alles nach Plan verläuft, werde ich in der kommenden Saison schon wieder voll angreifen können.
Geschwister lieben und streiten sich. Wie prägt dich deine Beziehung zu deiner ebenfalls Ski fahrenden Schwester Hannah? Wäre es schlimm gewesen, wenn sie sich nicht dem alpinen Skirennsport verschrieben und einen anderen Weg als deinen eingeschlagen hätte?
Wir haben uns im Grunde immer schon gut verstanden und da auch bei uns, sowie im Leben, nicht immer die Sonne scheint, haben wir uns natürlich, wenn es sportlich oder gesundheitlich nicht so gut lief, immer wieder gegenseitig unterstützt und aufgebaut. Aber ich denke, hätten wir beide nicht denselben Weg eingeschlagen, dass das nicht anders wäre.
Das rot-weiß-rote Ski-Team ist seit jeher dafür bekannt, dass es zu jeder Zeit Helden oder Idole hervorgebracht hat. Hast du irgendwelche Helden oder Idole? Wenn ja, wie bedeutsam ist es, sich von ihnen in irgendeiner Art und Weise inspirieren zu lassen?
Ein richtiges Idol habe ich nicht. Ich versuche meinen eigenen Weg zu gehen, aber natürlich kann man sich immer wieder ein paar gute Sachen von anderen abschauen.
Wenn die gute Fee mit den drei Wünschen kommt, was wünscht du dir im Hinblick auf den bevorstehenden WM-Winter 2018/19?
Ich würde mir nur wünschen, verletzungsfrei zu bleiben. Alles andere will ich mir selber erarbeiten, denn der Weg ist das Ziel. Wenn man nur mit dem Finger schnippen müsste, um beispielsweise Olympiasieger zu werden, wäre der Erfolg bei weitem nicht so viel wert.
Bericht und Interview für Skiweltcup.TV: Andreas Raffeiner