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Sandro Simonet will endlich ein Licht am Ende des Tunnels sehen

Sandro Simonet will endlich ein Licht am Ende des Tunnels sehen

Sandro Simonet will endlich ein Licht am Ende des Tunnels sehen

Tiefencastel – Zugegeben, die abgelaufene Ski Weltcup Saison war für den schweizerischen Skirennläufer Sandro Simonet keineswegs das Gelbe vom Ei. Sportlich konnte er keine Spitzenergebnisse erzielen; eine Knieverletzung stimmte ihn auf keinen Fall positiv. Das negative Sahnehäubchen ist die Rückgliederung von der Nationalmannschaft in den C-Kader.

Der Mann aus dem Bündnerland sorgt dafür, dass sowohl seine Trainer als auch die Fans verzweifeln. Der Skirennläufer, höchsttalentiert und mit der feinen Klinge ausgestattet, schafft es kaum, zwei konstant gute und ansatzweise fehlerfreie Durchgänge zuwege zu bringen. Gelingt es ihm, ist ihm ein Top-Resultat  sicher; gelingt es ihm nicht, werden viele Punkte – gelinde ausgedrückt – „verschenkt“.

Simonet kann durchaus aufs Podest rasen, aber die mangelnde Konstanz hat ihm des Öfteren einen Strich durch die Rechnung gemacht. Sechs Ausfälle bei neun Einsätzen sind eindeutig zu viel. In einem dichten Feld wie im Slalom – die letzte Saison war ein Paradebeispiel dafür – kann man sich kaum einen Ausrutscher leisten.

Der Eidgenosse will nicht mehr einfädeln. Wenn er das Problem in den Griff bekommt, wird er sich auch in den Top-30 der Startliste etablieren. Wenn er punktelos bleibt, kann er sich in diesem Klassement nicht nach vorne schieben. Man muss kein Prophet sein, um zu wissen, dass zehn Punkte, allesamt erzielt auf der Schladminger Planai, eine viel zu geringe Ausbeute für den talentierten Athlet darstellen.

Wenn wir uns an den letzten Januartag des vergangenen Jahres zurückerinnern, konnte er in Chamonix sein großes Können unter Beweis stellen. Der dritte Rang, nach dem ersten Lauf lag er nur auf Position 30, sorgte für Aufsehen und unweigerlich zur Frage, was möglich gewesen wäre, wenn die Konstanz bereits zu Beginn gezeigt worden wäre. Das Vertrauen des Verbandes, ihn dadurch in den Nationalkader zu hieven, wurde seitens des Athleten im vergangenen Winter leider ein um das andere Mal gebrochen.

Der 26-Jährige büßte aufgrund seiner schlechten Leistungen im Olympia-Winter 2021/22 23 Startplätze im Torlauf ein. Beim Nachtrennen auf der nach Hermann Maier benannten Piste in Flachau riss er sich zum allen Überfluss das Kreuzband. So verpasst er hinsichtlich der neuen Saison einen Großteil der Vorbereitung. Keine guten Voraussetzungen also, eine Aufholjagd im Stile des Slaloms von Chamonix zu starten.

Die Zukunft schaut gegenwärtig nicht so rosig aus. Jetzt muss Simonet, der sogar von seinem jüngeren und ebenfalls talentierten Bruder Livio überholt wurde, einmal gesund werden. Dann muss man hoffen, dass das Selbstvertrauen nicht allzu sehr angeknackst ist. Gute Trainingseinheiten können auch dafür sorgen, dass es langsam wieder aufwärts geht. Gewiss, auch andere Athleten brauchten nach einer schweren Knieverletzung ihre Zeit.

Wenn Sandro Simonet die Politik der kleinen Schritte konsequent verfolgt und beherzt umsetzt, kann er wieder zu einem Topniveau kommen. Man braucht mindestens eine Saison dazu. Ausnahmen bestätigen die Regel. Von einem Vergleich mit dem Norweger Aleksander Aamodt Kilde ist abzusehen. In der enger zusammengerückten Slalomelite wird es schwer sich zu behaupten, vor allem, wenn man von hinten das Feld überholen möchte. Oder anders: Ein Vorteil ist das nicht.

Es gibt einige Stimmen, dass der Swiss-Ski-Athlet ein ewiges Talent bleibt. Das ist natürlich bitter. Klarerweise muss man dann liefern; unter Druck ist das nie schön. Er kann den Weg zurück schaffen. Das ist ihm zu wünschen; mit 26 Jahren ist es definitiv zu früh, die Flinte ins Korn zu werfen. Er muss halt wissen, dass es nicht einfach ist. Kommt er aus der Negativspirale heraus, kann das eine oder andere positive, das Selbstbewusstsein stärkende Ergebnis erzielt werden. Dazu braucht es einen Energieschub, die Einsicht, es mehr als nur versucht zu haben und das Erkennen des Lichts am Ende des Tunnels.

Bericht für skiweltcup.tv: Andreas Raffeiner

Quelle: welovesnow.news.raiffeisen.ch

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Der vorläufig Damen Ski Weltcup Kalender der Saison 2022/23  




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