Courchevel – Die norwegische Skirennläuferin durchwanderte eine lange Phase der Talsohle. Nach dem vierten Platz in St. Moritz belegte sie nun im Super-G von Val d’Isère den zweiten Rang. Die 29-Jährige hat ihren Rhythmus wieder gefunden und will nur Ski fahren und glücklich sein. Denn was die Athletin aus dem hohen Norden Europas in der jüngeren Vergangenheit erlebt hat, wünscht man keiner Skirennläuferin.
Nach dem Gewinn der beiden olympischen Silbermedaillen in Südkorea vor gut vier Jahren schien eine erfolgreiche Karriere prognostiziert, die weiteren Erfolge schienen auf dem Silbertablett beinahe schon griffbereit und nur noch eine Frage der Zeit. Beim Saisonkehraus in Andorra, Ski(zeit)historiker notieren das Jahr 2019, kam sie zu Sturz. Dabei zog sich die Wikingerin das Kreuzband und eine Meniskusverletzung zu.
Mowinckel biss die Zähne zusammen und kämpfte sich zurück, ehe acht Monate später, die Norwegerin trainierte in ihrem Heimatland, ein weiterer Kreuzbandriss folgte. Man kann sich vorstellen, dass die nordeuropäische Skirennläuferin gar einige Tränen der Wut, der Verzweiflung und der Hoffnungslosigkeit weinte. Aber sie nahm die abermalige Herausforderung an, und kämpfte sich zurück.
Nachdem sie sich im letzten Winter Schritt für Schritt wieder verbesserte, ließen die guten Resultate auf sich warten. Nach fast drei Jahren stand sie am vergangenen Sonntag erstmals wieder auf einem Weltcuppodest. Endlich konnte sie attackieren, beschwerdefrei fahren und das Beste aus sich herausholen. Dass der zweite Platz sich wie ein Sieg anfühlt, glaubt man der Nordeuropäerin sofort. Nun stehen in Kürze die Olympischen Winterspiele in China auf dem Programm und wer sich an ihre beiden versilberten Galavorstellungen in Südkorea erinnert, weiß, dass die 29-Jährige noch lange Hunger auf mehr hat.
Doch zuerst möchte sie beim Riesentorlauf, hier holte sie in Pyeongchang eine der beiden zweiten Plätze, in Courchevel punkten und erfolgreich sein. Zwei Chancen bieten sich an und Mowinckel will alles daransetzen, um sich zum bevorstehenden Weihnachtsfest zweimal ordentlich zu beschenken.
Der Herren Ski Weltcup Kalender der Saison 2021/22
Der Damen Ski Weltcup Kalender der Saison 2021/22
Bericht für skiweltcup.tv: Andreas Raffeiner
Quelle: sportnews.bz