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Aufgeben ist für Verena Gasslitter keine Option

Die Phsysiotherapeuten Maximilian Unterkofler, Dominik Kofler, Simon Knoll und Gregor Comploi kümmern sich um Verena Gasslitter. (Foto: privat)
Die Phsysiotherapeuten Maximilian Unterkofler, Dominik Kofler, Simon Knoll und Gregor Comploi kümmern sich um Verena Gasslitter. (Foto: privat)

Kastelruth – Die junge Skirennläuferin Verena Gasslitter aus Südtirol möchte in absehbarer Zeit wieder auf den Skiern stehen. In der Saison 2015/16 fuhr sie im Europacup fünfmal unter die besten Drei. In Davos stand sie sogar auf der obersten Stufe des Podests. Im gleichen Winter freute sie sich im russischen Sotschi über die Junioren-WM-Bronzemedaille im Super-G. Nur die Vorarlbergerin Nina Ortlieb und die Kanadierin Valérie Grenier waren schneller. Eine große und vielversprechende Karriere stand vor der Tür.

Doch dann schlug die Verletzungshexe erbarmungslos zu. Gasslitter riss sich bei ihrem vierten Weltcupeinsatz kurz vor Weihnachten 2016 das Kreuzband im linken Knie. Nach dem notwendig gewordenen chirurgischen Eingriff und einer langen Rehabilitation wollte die Kastelrutherin im Folgewinter wieder angreifen. Dazu kam es leider nicht. Beim Sommertraining in Ushuaia zog sie sich, gerade genesen, einen sehr komplexen Schien- und Wadenbeinbruch im linken Fuß zu. Sie wurde gleich in Argentinien operiert, denn eine Rückkehr im Flugzeug wäre zu riskant gewesen.

Wieder in Europa angekommen, folgte die nächste Schreckensbotschaft: Bei einer Untersuchung im Nordtiroler Klinikum Hochrum wurde diagnostiziert, dass der Fuß schief zusammenwachsen würde. Also begab sich die junge Athletin wiederum unters Messer. Dabei wurden Nägel und Schrauben entfernt und eine Verletzung im Schienbeinkopf behoben. Die Ärzte entfernten der Kastelrutherin ein Stück Knochen aus der Hüfte und pflanzten dieses im Schienbein ein, um den Heilungsverlauf zu beschleunigen.

Die 21-Jährige biss die Zähne zusammen und ließ sich eine weitere Platte im Schienbein verankern. An ein normales Gehen war aber nicht zu denken. Verena Gasslitter verspürte starke Schmerzen. Dessen ungeachtet dachte sie zu keiner Zeit an ein frühzeitiges Ende ihrer sportlichen Laufbahn. Denn der Skirennsport ist ihr Leben. Gegenwärtig sind laufen und springen noch nicht möglich, aber durch ein Training mit den Skischuhen konnte sie ihre Balance schulen. An ein Skitraining konnte sie noch nicht denken. Die Kastelrutherin will sich nicht unter Druck setzen, denn erst bei einer vollständigen Heilung und Belastbarkeit ist an ein volles Training und an Renneinsätze zu denken. Das Ziel ist es, im Laufe des nächsten Winters bei dem einen oder anderen Rennen an den Start zu gehen.

In Campo Formia spulte Gasslitter zusammen mit ihren Teamkolleginnen Nicol Delago, Hanna Schnarf und Laura Pirovano einige Trockentrainingseinheiten ab. Überhaupt besticht die junge Skirennläuferin, die in wenigen Wochen 22 Jahre alt wird, durch einen enormen Trainingsfleiß, und auch das Reiten tut ihr gut. Denn die Pferdeliebhaberin weiß, dass das eine Therapie für den Kopf ist. Verena Gasslitter lässt sich nicht unterkriegen und betont einmal mehr, dass ein Aufgeben keine Option und dass der Weg zurück ein langer ist.

Bericht für skiweltcup.tv: Andreas Raffeiner

Verena Gasslitter beim Kraft- und Aufbautraining (Foto: privat)
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