Das letzte alpine Skirennen vor Weihnachten, der klassische Slalom in Madonna di Campiglio, zieht wieder einmal die Aufmerksamkeit der Skiwelt auf sich. Der malerische Wintersportort mit rund 1800 Einwohnern, der 1550 Meter über dem Meeresspiegel liegt, ist seit 1950 ein angesehener Austragungsort für internationale Rennen.
Die herausfordernde und technisch anspruchsvolle Piste Canalone Miramonti, auf der 1967 das erste Weltcup-Rennen in Italien stattfand, erwartet die Skifahrer. Die Franzosen Guy Périllat, Louis Jauffret und Léo Lacroix belegten damals die ersten drei Plätze. Die Startlinie der 470 Meter langen Strecke befindet sich auf 1725 Metern Höhe, das Ziel auf 1545 Metern, mit einer maximalen Neigung von beeindruckenden 60 Prozent.
In der Geschichte dieses Ortes stach besonders die schwedische Ski-Legende Ingemar Stenmark hervor, der insgesamt achtmal (fünfmal im Slalom und dreimal im Riesenslalom) in Madonna di Campiglio siegreich war. Alberto Tomba aus Italien konnte dreimal die Erwartungen des heimischen Publikums erfüllen und teilt sich den zweiten Platz der meisten Siege mit Gustavo Thoeni und Henrik Kristoffersen.
Kristoffersen, der die Slalomrennen in den Jahren 2015, 2016 und 2020 gewann, hat eine besondere Verbundenheit mit dieser Strecke, auf der er drei Siege, zwei zweite Plätze und einen dritten Platz erreichte. Beim letzten Rennen in Madonna di Campiglio standen Daniel Yule aus der Schweiz, Kristoffersen selbst und Linus Strasser aus Deutschland auf dem Podium.
Slalom ist bekannt dafür, eine sehr unvorhersehbare Disziplin zu sein. Im letzten Jahr gab es zehn Weltcup-Rennen mit sechs verschiedenen Siegern, darunter Lucas Braathen, Kristoffersen, Yule und Ramon Zenhäusern, die jeweils zwei Rennen gewannen.
Das bisher einzige Rennen dieser Saison fand vor über einem Monat in Gurgl statt, wo Österreich mit einem Sieg von Manuel Feller dominierte. Marco Schwarz wurde Zweiter und Michael Matt sicherte sich den dritten Platz. Feller und Schwarz gelten als Favoriten für das Rennen in Madonna, obwohl Feller für seine Unberechenbarkeit bekannt ist und Schwarz gerade erst von einer anstrengenden Rennserie in Italien zurückkehrt.
Kristoffersen, der bisher sechs Mal auf dem Podium dieser Strecke stand, hat dieses Jahr noch nicht seine beste Form gefunden. Trotzdem könnte er als letztjähriger Weltmeister jederzeit überraschen. Daniel Yule aus der Schweiz, der bereits sechs Weltcup-Siege verbuchen konnte, darunter drei in Madonna di Campiglio, startete die Saison mit einem soliden sechsten Platz in Gurgl und ist ebenfalls ein starker Anwärter für den Sieg.
Offizieller FIS Skiweltcup Kalender der Herren Saison 2023/24
Offizieller FIS Skiweltcup Kalender der Damen Saison 2023/24