Sölden – Am Samstag beginnt mit dem Riesenslalom von Sölden der alpine Skiweltcupwinter 2022/23 der Damen. Die Österreicherinnen möchten sowohl beim Heimrennen als auch bei den anderen 41 Saisonrennen zeigen, dass man einen Schritt nach vorne gemacht hat. Elf Abfahrten, neun Super-G’s, zehn Riesentorläufe, elf Slaloms und ein Parallelrennen stehen auf dem Programm.
Mikaela Shiffrin aus den USA möchte die fünfte große Kristallkugel gewinnen. Neben ihr ist auch Petra Vlhová aus der Slowakei eine heiße Aktie auf den Gesamtweltcup. ÖSV-Cheftrainer Thomas Trinker geht davon aus, dass es in diesem Winter keine rot-weiß-rote Siegerin der Gesamtwertung geben wird.
Aus österreichischer Sicht gab es in den letzten eineinhalb Jahrzehnten drei Triumphe. Zweimal war Anna Veith (2014, 2015), einmal Nicole Hosp (2007) erfolgreich. Doch wer um kleine Kristallkugeln – so Trinker – kämpfen kann, kann auch um die große mitreden.
Katharina Liensberger hat im WM-Winter 2020/21 sowohl die Disziplinenwertung als auch die Goldmedaille im Slalom gewonnen. Sie will wieder vorne mit dabei sein. Dabei wird ihr der neue Trainer Livio Magoni aus Italien nach bestem Wissen und Gewissen unter die Arme greifen. Dann wird die Vorarlbergerin wieder konstant gute Resultate und Fahrten von hohem Niveau zeigen.
Geht es nach dem ÖSV, sind natürlich auch ein Mehr an Siegen das Ziel. Im letzten Winter war die Ausbeute mit zwei Hundertern (Liensberger im Torlauf, Cornelia Hütter im Super-G) etwas mager. Trotzdem wollen die Skirennläuferinnen, die auf dem Pitztaler Gletscher trainierten, gut abschneiden.
Das erste Rennen kann man weder im Guten noch im Schlechten überbewerten. Das heißt im Umkehrschluss aber nicht, dass man bei einem erfolgreichen Auftritt am Rettenbachferner auch eine erfolgreiche Saison 2022/23 erleben muss. Auf diese Weise ist es kein schlechtes Ziel, wenn man sich konsequent auf die nächsten Einsätze konzentriert und bereit ist, den eingeschlagenen Weg fortzusetzen.
Im Riesentorlauf, so Trinker, ist das Team hungrig und gut aufgestellt. Es ist solide und kann mit der Stabilität, die wichtig ist, punkten. Ein kleines Manko können die Startnummern sein, doch es ist gut möglich, dass diese sich im Verlauf der Saison verbessern.
Im Torlauf schaut alles natürlich auf Katharina Liensberger. Chiara Mair spürt noch die Folgen einer Gehirnerschütterung und musste das Trainingslager in Südamerika vorzeitig beenden. Katharina Gallhuber hat sich leider verletzt.
In den Speeddisziplinen möchte man wieder siegen. Auch wenn nicht alle Siegläuferinnen sind, kann es gut sein, dass man ein bis zwei erfolgreichere Damen aus dem Team Austria im bevorstehenden Winter sehen werden.
Ramona Siebenhofer, als Allrounderin unterwegs, möchte nach ihrem Einsatz in Sölden auch bei den Abfahrten in Zermatt/Cervinia, sofern diese wirklich stattfinden finden, gut abschneiden. Kurzum ist Trinker froh um jedes Speedrennen, auch wenn sie im Vergleich zu vergangenen Saisonen sehr früh auf dem Programm stehen.
Da gibt es weder einen Nachteil noch einen Vorteil; dieser Umstand ist für jede Speedspezialistin gleich. Mit der optimalen Feinabstimmung und der nötigen Motivation, die es über den ganzen Winter aufrechtzuerhalten gilt, wird man alles im Griff haben. Nach dem Ende in Soldeu werden wir sehen, ob sich Trinkers Wünsche erfüllt haben oder wo man im Hinblick auf die Zukunft feilen muss.
Bericht für skiweltcup.tv: Andreas Raffeiner
Quelle: laola1.at
Der Herren Ski Weltcup Kalender der Saison 2022/23
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