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Sebastian Foss Solevag: „Skifahren macht mir einfach Spaß.“

Sebastian Foss Solevag: „Skifahren macht mir einfach Spaß.“ (© Sebastian Foss Solevag / Facebook)
Sebastian Foss Solevag: „Skifahren macht mir einfach Spaß.“ (© Sebastian Foss Solevag / Facebook)

Der Norweger Sebastian Foss Solevag feierte sein Debüt im Ski Weltcup am 11. November 2012 im Slalom von Levi. Am 6. Januar 2015 gelang ihm mit Platz 3 im Slalom von Zagreb die erste Weltcup-Podestplatzierung. Ein weiteres Mal stand er am 20.03.2016, als Dritter, beim Weltcup-Slalom in St. Moritz auf dem Podium. Im Interview mit FIS-Ski spricht der 28-Jährige über seine Vorbereitung, seine Erwartungen in der kommenden Saison und über das Klima im norwegischen Skiteam.

Sebastian, 2012 war dein erster Start bei einem Ski Weltcup Rennen. Seitdem hast Du einige Höhen und Tiefen, mit zwei Weltcup- Podestplätzen und mehreren Top-Ten Rängen hinter Dir. Wie würdest Du dich selbst beschreiben?

„Ich würde mich als ernsthaften und glücklichen Athleten bezeichnen, aber ich muss Spaß daran haben, was ich tue, um so gut wie möglich meine Leistung abzurufen. Durch den Spaß an meiner Arbeit, kann ich jeden Tag hart trainieren und mich noch mehr pushen.“

Was kannst Du machen, damit deine Leistung bei den Rennen noch konstanter wird?

Ich muss bei den Rennen noch etwas schneller werden. Darauf muss ich im Training mein Hauptaugenmerk legen. Eigentlich kann ich sehr schnell fahren, muss dies aber bei den Rennen besser umsetzten.

Hast Du jemals daran gedacht, eine andere Disziplin in dein Programm aufzunehmen?

Ich würde gerne in der Saison an weiteren Rennen teilnehmen, nicht nur am Slalom, am City-Event und manchmal auch an der alpinen Kombination. Ich trainiere auch viel Riesenslalom, aber aufgrund meiner hohen Startnummer ist es schwer, im Weltcup anzutreten. Der Kalender ist im Winter sehr eng, also muss ich Prioritäten setzen. Bessere Riesenslalom FIS Punkte zu bekommen, wird ein langfristiges Projekt sein. Zurzeit möchte ich in der Vorbereitung nicht zu Überseerennen antreten, um bessere FIS-Punkte im Riesentorlauf zu erhalten, aber es ist ein langfristiges Projekt.

Du bist Teil eines kleinen Teams, das sehr eng zusammenarbeitet, einschließlich Technik und Speed-Athleten. Was sind die Vor- und Nachteile?

Ich liebe es, Teil der norwegischen Nationalmannschaft zu sein. Es ist wie eine Familie für mich, weil ich während der Saison mehr Zeit mit meinen Teamkollegen und Trainern verbringe, als mit meiner eigenen Familie. Der Vorteil ist, dass wir viel miteinander trainieren, besonders im Frühjahr und Sommer. Wir kennen uns alle gut, teilen dieselbe Trainingsphilosophie, und wir pushen uns jeden Tag gegenseitig. Der Nachteil ist, dass wir während der Saison wegen der verschiedenen Programme nicht so viel Zeit miteinander verbringen, so dass wir im Winter wieder ein kleines Team sind.

Wer sind die inspirierendsten Athleten für dich?

Als ich jung war, war ich von Bode Miller besessen. Er war immer mein Held, wenn er auftrat. Wir hatten damals nicht so viele gute norwegische Skifahrer, da Aamodt und Kjus häufig verletzt waren. In der Zeit begann ich mich wirklich für das Skifahren zu interessieren und dachte, ich will Weltcup-Skifahrer werden. Ich bin aber auch ein großer Rafael Nadal Fan. Ich beobachte ihn seit 2005, als er seinen ersten Grand Slam gewann. Er ist ein wirklich starker Athlet, und ich mag seinen Stil. Er gibt nie auf, und er kommt nach jeder Verletzung stärker zurück. Er ist definitiv mein Vorbild.

Glaubst Du, dass der Rucktritt von Aksel Lund Svindal deinen Sport in deinem Land beeinflussen wird?  

Aksel ist ein großer Star in Norwegen, und er wird in unserem Team und in unserem Land sehr vermisst werden. Glücklicherweise hat er uns ein gutes Verständnis dafür vermittelt, wie man sich verhält und wie man gut funktioniert, so dass wir das Interesse in Norwegen jahrelang hoch halten können! Er ist ein Held in Norwegen, also lässt er uns große Schuhe zurück, aber wir sind bereits in einem guten Muster. Mit vielen neuen Jungstars und Veteranen wie Kjetil Jansrud werden wir unser Bestes geben.

Das Norwegische Ski Team ist bekannt für seine körperliche Vorbereitung; warum glaubst Du, dass Norwegen eines der besten Teams in diesem Bereich ist? Was sind die Geheimnisse der Vorbereitung?

Wir haben kein Geheimnis, wenn es um unsere körperliche Leistungsfähigkeit geht, aber wir trainieren viel zusammen, also haben wir damit eine wirklich gute Kultur. Normalerweise verbringen wir von Mitte Mai bis Ende Juni sechs Wochen in Oslo und trainieren gemeinsam.

Auf deinen Social Media-Seiten können wir sehen, dass Du gerne Golf spielst. Skifahren und Golf sind völlig unterschiedlich, aber viele Skifahrer genießen es – warum glaubst Du, dass es bei den Rennläufern so beliebt ist?

Ich spiele nicht viel Golf, aber wenn ich Zeit habe, mache ich es. Zuerst einmal ist das Golfen wirklich gut für meinen Geist. Ich kann Golf als Aktivität nutzen, um mich zu entspannen und für ein paar Stunden ein wenig offline zu gehen.

Wie verbringst Du am liebsten deine Freizeit? Hast du genügend Zeit, um mit Familie und Freunden etwas zu unternehmen?

Im Moment habe ich wegen des Trainings nicht so viel Freizeit, aber ich nutze die Zeit nach dem Training, um mit Freunden und Familie zusammen zu sein. Oft lade ich sie zum Abendessen ein und dann können wir einfach auf der Couch sitzen und uns beim Fernsehen oder einem Film-/TV-Show entspannen. Jeden Montag während der Game of Throne Serie habe ich einige Freunde eingeladen. Ich sehe meine Familie nicht so oft, darum haben wir gemeinsam Urlaub gemacht. Wir haben auch eine eigene Familiengruppe über Snapchat und WhatsApp. Dies ist eine gute Möglichkeit, um uns auch im Winter auf dem Laufenden zu halten.

Als Norweger hat man es im Winter nicht einfach im Ski Weltcup? Du bist sehr selten Zuhause und immer auf Tour. Wie gehst Du damit um?

In Norwegen zu leben ist schön, vor allem im Frühjahr, weil wir in Norwegen Ski fahren können. Während der Saison von November bis Februar verbringen wir nicht viel Zeit zu Hause – viel Check-in und -out in Hotels, Autofahren und Fliegen von Veranstaltungsort zu Veranstaltungsort. Das ist manchmal ziemlich anstrengend und stressig. Da haben es unsere Konkurrenten aus Mitteleuropa einfacher, die zwischen den Rennen auch mal nach Hause fahren können. Aber wir kennen dies Situation. Uns ist es wichtig, dass wir zwischen den Rennen gut trainieren und uns auf das nächste Rennen vorbereiten können.

Quelle: FIS-Ski.com

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