Daniele Sette hat seinen ersten Winter als Mitglied von Swiss-Ski hinter sich. Und mit 28 Jahren ehrgeizige Pläne.
Die Geschichte von Daniele Sette ist die eines Athleten, der in seiner Karriere manche Hürde nahm, bis er zu seinem Glück fand. Der Riesenslalom-Spezialist aus St. Moritz war während Jahren auf eigene Rechnung als Skirennfahrer unterwegs, ihn faszinierte dieser Sport, ihn trieb der Ehrgeiz an, immer besser zu werden. Und eines Tages einen Platz bei Swiss-Ski zu erobern.
Voriges Jahr war es nach guten Resultaten im Europacup soweit: Sette erhielt die Nachricht von seiner Beförderung ins B-Kader. Und auf einen Schlag änderte sich ganz vieles in seinem Leben. Bis dahin hatte er alles selber organisiert und finanziert, das Geld bekam er von seinen Eltern und Sponsoren, die er jeweils im Sommer suchte und dafür auch eigene Videoblogs zu Werbezwecken einsetzte. Nun aber hatte er die Kriterien erfüllt, um Teil eines Ski Weltcup Teams zu werden, in dem er sich auf sein Kerngeschäft konzentrieren kann – das Skifahren.
Sette, inzwischen 28, sagt: «Es ist keine Garantie, dass es so bleibt. Aber die Aufnahme ins Kader motiviert mich, beharrlich zu bleiben.» Den Höhepunkt der Saison erlebte er am 11. Januar, als er in Adelboden an den Start ging – und in seinem vierten Weltcuprennen erstmals Punkte sammelte. Er fuhr auf Rang 19, war zweitbester Schweizer und emotional aufgewühlt. «Es herrschte eine fantastische Stimmung», sagt er im Rückblick, «in Adelboden absolvierte ich 2014 mein erstes Weltcuprennen, dort realisierte ich jetzt meinen grössten Erfolg.»
Daniele Sette: Mental und skifahrerisch bin ich so gut drauf wie noch nie.
Sette sah sich für seinen nie erlahmenden Kampfgeist belohnt, und natürlich soll seine spezielle Geschichte im nächsten Winter mit neuen Kapiteln angereichert werden. Er will die Zeit intensiv nutzen, um sich optimal auf die neue Saison vorzubereiten. «Mein Ziel ist es, das ich mich im Ski Weltcup etabliere», sagt der 1,68 m grosse Techniker und fügt an: «Mental und skifahrerisch bin ich so gut drauf wie noch nie.»
Überwunden hat er manchen Rückschlag, und auch von einer gravierenden Verletzung liess er sich nicht stoppen. 2016 durchtrennte ihm bei einem Sturz die Kante des Skis einen Nerv der linken Hand. Er lernte damit zu leben, dass er in zwei Fingern kein Gefühl mehr hat. «Aufgeben ist nie eine Option für mich», sagt Sette, dessen Eltern aus Italien stammen und die für ihn immer die grössten Stützen gewesen sind.
Quelle: Swiss-Ski.ch / Peter Birrer