Götzens/Levi – In Kürze beginnt für die Slalomspezialistinnen der Ski Weltcup Winter 2019/20. Auch für die junge Tirolerin Chiara Mair wird es ernst. Auch sie geht in Levi an den Start. Im Skiweltcup.TV-Interview sprach sie über ihre Schwerpunkte, ihr Training in der warmen Jahreszeit, ihre Zufriedenheit mit dem Material und vieles mehr.
Chiara, in Kürze wird es für dich wieder ernst. Was möchtest bzw. kannst du uns über deine Vorbereitung im Hinblick auf den neuen Winter erzählen? Welche Schwerpunkte hast du dir persönlich für die Saison 2019/20 gesetzt?
Ich freue mich schon riesig auf die neue Saison, auch wenn meine Vorbereitung sehr kurz ausfiel, da ich meine letztjährige Kopfverletzung noch komplett ausheilen ließ und somit sehr ausgewählt trainiert habe. In der Vorbereitung stand auf jeden Fall im Vordergrund, auf die Gesundheit und auf mein Bauchgefühl zu hören, beziehungsweise wird das auch im Winter im Fokus stehen.
Skirennfahrerinnen werden durch ein gutes, ausgewogenes und in derselben Weise intensives Training im Sommer gemacht. Worauf kommt es noch an, um in der kalten Jahreszeit über Monate hinweg konstant gute Resultate abzurufen und fit zu bleiben?
Dass die konditionelle Grundlage eine riesige Rolle spielt, um den langen Winter durchzuhalten, steht außer Frage. Deswegen bin ich in dieser Hinsicht auch sehr konsequent und trainiere immer sehr hart und lange in den Sommermonaten, um mit den besten Voraussetzungen und Gewissen am Start zu stehen. Weiters sind für konstante Resultate aber auch noch andere Faktoren wichtig, wie das Material und der Servicemann, welcher mir tagtäglich das bestmögliche Material bereitstellt und wir gemeinsam immer versuchen, noch besser und schneller zu werden.
Ein großer Faktor spielt auch die Gesundheit, weshalb ich sehr dankbar für meine Therapeuten bin, die tagtäglich unglaubliche Arbeit leisten, egal um welche Tageszeit oder an welchem Wochentag. Ein weiterer Pluspunkt ist sicher auch mein Kopfsponsor (Pure Encapsulations), der mich mit Nährstoffen und Nahrungsergänzungsmitteln versorgt und sicher auch einen großen Teil in den Bereichen Leistung und Gesundheit übernimmt.
Neben der angedeuteten Fitness und einer ähnlichen mentalen Stärke ist auch eine gute Ausrüstung das Um und Auf. Wie zufrieden bist du mit dem Material und in welchen Disziplinen werden wir dich am Start sehen?
Ich bin seit Jahren Teil des Redster-Teams und bin sehr happy darüber, da sie immer versuchen, dass ich das bestmögliche Material bekomme und meine Anliegen berücksichtigt werden. Ein großer und sehr wichtiger Teil davon ist aber, vor allem für mich, der Servicemann. Ihm verdanke ich einen Großteil meiner Erfolge, vor allem die in der vergangen Saison. Starten werde ich wie in den letzten Jahren schon in den technischen Disziplinen Slalom und Riesentorlauf.
Seit jeher besteht das ÖSV-Damenteam aus vielen hochmotivierten und sympathischen Skirennläuferinnen. Mit wem verträgst du dich besonders gut und was kannst du uns über die allgemeine Stimmung innerhalb der Mann-, pardon Frauschaft erzählen? Wie bedeutsam ist es, wenn man sich gegenseitig duellieren und pushen, fast an seine Grenzen bringen will?
Sicher ist es von Vorteil, wenn man ein großes starkes Team hat, in dem man sich gegenseitig pushen kann, jedoch bin ich eine Athletin die sich mehr auf sich selber bzw. auf meine Fortschritte fokussiert und das macht, was mir gut tut und mich weiterbringt. Denn jede Athletin und jeder Athlet ist sehr individuell und ich bin finde es zeigt von Stärke, wenn man sich nicht allzu sehr von seinem eigenen Weg ablenken lässt.
In Sachen Teamgeist und Mannschaftsgebilde bin ich in unserer Gruppe (WC SL) sehr glücklich, obwohl ich finde, dass wir uns im ÖSV in dieser Hinsicht noch weiterentwickeln können. Nicht zu übersehen ist sicherlich auch meine sehr gute Freundschaft mit Nadine Fest, wir waren jahrelang in derselben Gruppe, gehen zusammen in die Polizeischule und verbringen sogar unsere Freizeit und Urlaube zusammen.
Die Tirolerin Chiara Mair steht am Ende des langen Winters 2019/20 mit einem breiten Lächeln da, wenn…
…wenn ich sagen kann, ich habe jede einzelne Entscheidung, der Situation entsprechend, richtig getroffen und konnte so meine bestmögliche Leistung abrufen.
Bericht und Interview für Skiweltcup.TV: Andreas Raffeiner