Zermatt – Die französischen Technikerinnen um Clara Direz trainieren von morgen an zehn Tage in Zermatt. Die 26-Jährige, die im September vor einem Jahr eine Lungenembolie erlitt, konnte in der letzten Saison kein Rennen bestreiten. Trotzdem möchte die Dame aus Les Saisies wieder angreifen und sich realistische Ziele setzen.
Sie erhielt das grüne Licht zum Skifahren, als sie die Blutverdünner absetzte. Darüber hinaus musste sie sieben Tage warten, ehe die Wirkung nachließ. Sie hat in der ersten Aprilhälfte das Training wieder aufgenommen. Danach machte Direz fünf Wochen Pause. In dieser Zeit konnte die Angehörige der Equipe Tricolore Prüfungen ablegen. Dann nahm sie zwei Wochen früher als ihre Kolleginnen, gemeinsam mit Doriane Escané das Training wiederaufgenommen. Letzteres war im Mai der Fall.
Direz freute sich, wieder den Rhythmus gefunden zu haben. In der kalten Jahreszeit wanderte sie viel, aber trotzdem haben ihr die Kurven und das Arbeitstempo gefehlt. Die Skirennläuferin aus dem Kontingent der Blues verpasste das Training. Trotzdem war sie einfach froh, endlich dabei zu sein. In Zeiten der Rekonvaleszenz zweifelte sie nie daran, den Anschluss wieder zu finden. Auch wenn sie die letzte Saison und den Höhepunkt in Cortina d’Ampezzo verpasste, ist sie dankbar, dass ihre Freundinnen im Team so viel Vorbereitungsarbeit geleistet haben und dass die Trainings gut verliefen. So gesehen war sie nie weit von ihrer Gruppe entfernt.
Die 26-Jährige, die zur Embolie auch einen Lungeninfarkt erlitt, hatte Glück im Unglück. Ihr Problem ist eine genetische Mutation mit einer günstigen Basis. Ohne Trigger ist alles gut. Sie muss beim Reisen aufpassen; ihr Leben hat wieder angefangen. Wenn sie schwer atmet, macht die Krankheit, die sie hatte, manchmal einen Strich durch die Rechnung. Den Alltag kann Direz sorgenfrei bestreiten. Die Ärzte sind beruhigt, die Skirennläuferin ist es auch. Und welche Ziele setzt sich Clara Direz?
Sie möchte so schnell als möglich wieder ihr Niveau von früher erreichen. Sie möchte unter den zehn, 15 besten im Weltcup sein, um bei den Olympischen Winterspielen in Peking an den Start zu gehen. Dieses Ziel erlaubt es ihr, toll zu fahren und gute Dinge zu tun. An den Zielen hat sich also nichts geändert. Nun muss sie nur eifrig trainieren, sodass im Herbst und Winter die Ergebnisse kommen, damit sie in China mit von der Partie sein wird.
Bericht für skiweltcup.tv: Andreas Raffeiner
Quelle: ledauphine.com