Levi – Auch wenn die junge Österreicherin Katharina Gallhuber noch nie auf ein Weltcuppodest kletterte, kann sie auf die olympische Bronzemedaille von Pyeongchang und die Silberne im Teambewerb stolz sein. Im letzten Winter startete sie mit zwei Top-10-Platzierungen in Levi und Killington stark in die Saison, ehe ein Kreuzband- und Meniskusriss am Semmering alle WM-Träume jäh beendeten.
Die ÖSV-Technikerin berichtete, dass sie noch nie so einen Tiefschlag erlebt hatte. Trotzdem freut sie sich auf ihr Comeback und dass sie in Finnland wieder auf den Skiern stehen kann. So geht es dem Knie und der Athletin gut. Gallhuber blickt auf eine reibungslose Reha zurück. Ferner gibt die Skirennläuferin bekannt, dass sie nicht geduldig ist, obwohl sie durch eine solche Verletzung geduldig werden musste.
Gallhuber meint sogar, dass die Verletzung sie geprägt und als Mensch reifer gemacht hat. Auch schlimme Verletzungen oder Tiefschläge können einer Sportlerin in der Zukunft helfen. Überdies wird einem auch bewusst, wie bedeutend die eigene Gesundheit ist und ohne die nichts möglich ist.
In den warmen Sommermonaten stand Gallhuber im Juli erstmals auf den Skiern. Das war am Hintertuxer Gletscher der Fall. Die Bedingungen waren schön, und es hat ihr Spaß gemacht, das Gefühl fürs Fahren zu suchen und folglich wieder zu finden. Die lange Zeit bis zu ihrem Comeback arbeitete die Athletin auch an ihrer Fitness. So hofft sie, dass sie gut in die neue Ski Weltcup Saison 2019/20 starten kann. Sie will dort anknüpfen, wo sie aufgehört hat. Die Geduld wird eine ständige Begleiterin, das Wegschmeißen der Nerven bringt nichts.
Des Weiteren möchte sich die Niederösterreicherin keinen Druck auferlegen. So will sie im Torlauf nach vorne kommen und die verlorengegangenen Ränge in der Startliste baldmöglichst wettmachen. Im Riesenslalom möchte sie auch starten. In der zweiten technischen Disziplin stehen Trainings an, und im Europacup werden sicher einige Renneinsätze folgen. Wenn alles passt, werden die Riesentorläufe auch im Weltcup angegangen.
Gallhuber, die in Ofterschwang auf Platz fünf und somit zu ihrem besten Weltcupergebnis fuhr, hadert nicht mit ihrer Verletzung. In Lappland konnte die Skirennläuferin schon auf der Levi Black trainieren. Für einen Sprung aufs Podest ist es noch ein bisschen früh. Sie weiß, dass noch das letzte Risiko fehlt. Zudem bewunderte sie immer Marcel Hirscher, von dem sie technisch und menschlich viel lernen konnte.
Auf die Frage, wer die Slaloms in der WM- und olympialosen Saison dominieren wird, meint Gallhuber, dass Mikaela Shiffrin, Petra Vlhovà und Wendy Holdener wohl die großen Favoritinnen sein. Doch auch andere Athletinnen nutzten den Sommer für gute Trainings. So hofft die Niederösterreicherin, die in Lappland ohne große Erwartungen, aber mit Freude an den Start geht und allzu gerne den siebten Vorjahresplatz verteidigen möchte, dass es viele spannende und vor allem Kopf-an-Kopf-Rennen geben wird.
Bericht für skiweltcup.tv: Andreas Raffeiner
Quellen: www.laola1.at, kleinezeitung.at