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Nicole Schmidhofer und die „Politik der kleinen Schritte“

Nicole Schmidhofer, Abfahrtsweltcupsiegerin in der Saison 2018/19
Nicole Schmidhofer, Abfahrtsweltcupsiegerin in der Saison 2018/19

Tobelbad – Seit gut eineinhalb Monaten befindet sich die österreichische Skirennläuferin Nicole Schmidhofer in der Rehabilitationsklinik in Tobelbad unweit der steirischen Landeshauptstadt Graz. Nun konnte sie die Schiene beseitigen. Für sie war es ein positiver Schritt, schmerzfrei die Stiegen hinunterzugehen. Die Super-G-Weltmeisterin des Jahres 2017 hofft, bis zu den Olympischen Winterspielen im Februar 2022 fit zu sein. Diese gehen bekanntlich in der chinesischen Hauptstadt Peking über die Bühne.

Mit dem gegenwärtigen Genesungsverlauf und der Therapiefortschritte ist die Steirerin, auch wenn sie ein wenig ungeduldig ist, durchaus zufrieden. Sie will bis zum Winter fit genug zum Skifahren sein. Auch wenn die Ärzte sagen, sie müsse lernen, mit der Verletzung umzugehen, ist sie nicht in ein großes Loch gefallen. Tiefschläge, und die sind normal, werden mit Freunden, Familienangehörigen und Therapeuten verarbeitet. Auch die mentale Unterstützung der Mannschaftskolleginnen bauen Schmidhofer wieder auf.

Die ÖSV-Speedspezialistin weiß, dass der Sturz in Val d’Isère eine Entschleunigung von 100 auf 0 mit sich brachte. Sie konnte sich nie im Leben vorstellen, so platt nach einem chirurgischen Eingriff zu sein. Schmidhofer will ihre Motivation aufrechterhalten und zeigen, dass man mit Ehrgeiz punkten kann. Oftmals muss sie sich zügeln, das ist dann der Fall, wenn der Ehrgeiz Oberhand gewinnt und sie zu viel will.

Alles in allem begab sie sich seit jenem schicksalshaften Tag im Dezember 2021 viermal unters Messer. Ein wenig Hoffnung kommt auf; die Steirerin glaubt, dass keine Operation mehr folgt. Sie schaut nach vorne und nimmt die Dinge, wie sie kommen, auch wenn sie weiß, dass eine Teilnahme an den Spielen im Zeichen der fünf Ringe eine Herausforderung darstellt. Es wäre aber nicht Schmidhofer, wenn sie nicht alles dafür geben würde.

Einen Alternativplan gibt es derzeit nicht. Auch verschwendet die Österreicherin keine Gedanken an ein vorzeitiges Karriereende. Sie ist froh, ein so tolles Team um sich zu haben und hatte des Weiteren nie das Gefühl, alleine zu sein. In der Rehabilitationsklinik gibt es keinen Grund, sich zu langweilen. Das Programm ist voll. Therapien in der Turnhalle und im Wasser, aber Rumpf- und Oberkörpertraining stehen auf der Agenda. Massagen und Radeinheiten ergänzen das Ganze.

Die 32-Jährige weiß, dass das beim Sturz in Frankreich arg in Mitleidenschaft gezogene Knie noch weit von der Normalität ist. Es braucht weiterhin viel Pflege und intensive Reha-Einheiten. Überdies betont die Skirennläuferin, dass es sie freut, dass ihr Onkel Karl Schmidhofer für das Amt des Nachfolgers von ÖSV-Präsident Peter Schröcksnadel vorgeschlagen wurde und so der Nachfolger des Tirolers im prestigeträchtigsten und wichtigsten Sportverband Österreichs wird.

Bericht für skiweltcup.tv: Andreas Raffeiner

Quelle: kleinezeitung.at

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