Bormio – Ausgerechnet Bormio. Im letzten Jahr kam der erfahrene österreichische Skirennläufer Hannes Reichelt in Bormio zu Sturz. Er verletzte sich schwer; und nicht wenige dachten, dass sich der ÖSV-Routinier nicht mehr durch die lange Reha-Phase plagen wird, um danach wieder in den Ski Weltcup zurückzukehren. Aber Reichelt wollte so nicht seine Karriere beenden, und sprach bereits einige Tage nach seiner Kreuzband-Operation von den alpinen Ski-Welttitelkämpfen im italienischen Cortina d’Ampezzo.
Der nunmehr 40-Jährige, vor bald sechs Jahren in Beaver Creek Super-G-Weltmeister, will es noch einmal wissen und kehrt auf die Stelvio-Piste zurück. Wenn das Quecksilber unter null Grad °C fällt, wird die Strecke griffig, eisig, anspruchsvoll und alles andere als leicht. Es ist an der Zeit, dass der routinierte Salzburger mit der Piste seinen Frieden schließt. Er weiß, dass es für jeden, der sich auf so einer selektiven Strecke verletzt hat, nicht einfach ist mit einem freien Kopf an den Start zu gehen.
Trotzdem hat er auch schöne Stunden auf der Stelvio verbracht. Hannes Reichelt sicherte sich hier beim Saisonfinale vor zwölf Jahren die kleine Kristallkugel und das rote Trikot im Super-G, vier Jahre später feierte er seinen ersten Erfolg bei einer Weltcupfahrt.
Denn letztjährigen Sturz, einhergehend mit einem frühen Saisonende, möchte er ausblenden, und die Rennen zwischen den Jahren nutzen, um einen Schritt nach vorne zu machen. Die mehr als drei Sekunden Rückstand auf den Norweger Aleksander Aamodt Kilde auf der Grödner Saslong waren alles andere als befriedigend; und ein Platz jenseits der Top-40 ist nicht das, was einem Hannes Reichelt zusteht.
Bericht für skiweltcup.tv: Andreas Raffeiner
Quelle: krone.at