Alta Badia/Hochabtei – Heute wurde in Alta Badia/Hochabtei ein Slalom der Herren ausgetragen, der erste in diesem etwas anderen Weltcupwinter 2020/21. Es gewann der Schweizer Ramon Zenhäusern vor den beiden Österreichern Manuel Feller und Marco Schwarz.
Ramon Zenhäusern: „Genial! Es war nach dem 1. Lauf alles eng beisammen. Es gab nur eine Devise: Vollgas! Ich war mit der letzten Saison eigentlich sehr zufrieden. Aber wir haben jetzt elf Monate fast nur trainiert, nach so einer Zeit kann man schon einiges falsch machen. Daher bin ich froh, dass es geklappt hat.“
Manuel Feller: „Es ist unglaublich, schone eine Genugtuung. Ich wäre schon mit einem fünften Platz superhappy gewesen. Jetzt ist es unbeschreiblich. Wahrscheinlich der emotionalste Podestplatz. Die letzte Saison war unglaublich anstrengend und schmerzhaft. Es war zach mit Schmerzen geprägt. Ich hoffe, dass das der Befreiungsschlag war. Aber jeder Tag ist ein neuer Tag. Ich muss mich einfach auf das konzentrieren, was ich kann. Im 1. Durchgang hatte ich am Start noch etwas Fragezeichen, weil ich nicht das Selbstvertrauen hatte. Nach dem 1. Durchgang habe ich gewusst: Passt! Jetzt greifen wir nochmal an.“
Marco Scharz: „Es ist brutal cool. Ich wusste, dass ich gut drauf bin. Jetzt gleich beim ersten Rennen auf das Podium zu fahren, gemeinsam mit Manu, ist schon ein sehr cooles Weihnachtsgeschenk. Morgen ist das nächste Rennen und ich freue mich brutal darauf. Das Setup hat sehr gut gepasst, ich bin gut Skigefahren, und kleine Fehler können sich einschleichen wenn man attackiert. Der dritte Platz ist einfach mega.“
Ski Weltcup Daten und Fakten zum 1. Slalom
der Herren 2020/21 in Alta BadiaFIS-Startliste 1. Durchgang – Start 10.00 Uhr
FIS-Liveticker der Herren 1. Durchgang
FIS Zwischenstand nach dem 1. Durchgang
FIS-Starliste 2. Durchgang – Start 13.00 Uhr
FIS-Liveticker der Herren 2. Durchgang
FIS-Endstand Slalom der Herren in Alta BadiaGesamtweltcupstand der Herren 2020/21
Weltcupstand Slalom der Herren 2020/21Alle Daten werden sofort nach Eintreffen aktualisiert
Zenhäusern benötigte für seinen Erfolg eine Zeit von 1.45,43 Minuten und katapultierte sich im Finale um sieben Plätze nach vorne. Feller lag acht, Schwarz auch nur 12 Hundertstelsekunden zurück. Der zur Halbzeit führende Südtiroler Jungspund Alex Vinatzer (+0,19) hatte mit schlechten Verhältnissen zu kämpfen und verpasste als Vierter knapp den Sprung aufs Podest. Der Franzose Victor Muffat-Jeandet (+0,31) schwang als Fünfter ab und war um 0,06 Sekunden schneller als der letztjährige Disziplinenwertungssieger aus Norwegen, der auf den Namen Henrik Kristoffersen hört.
Alex Vinatzer: „Wenn man mir gestern gesagt hätte, dass ich Vierter werde, hätte ich das sofort unterschrieben. Es ist ein sehr gutes Ergebnis für mich, nach meinen Problemen in der Vorbereitung. Jetzt sind es natürlich nur 19 Hundertstel, aufs Podest nur sieben Hundertstel. Aber so ist es, die anderen waren schneller.“
Auf Rang sieben klassierte sich Zenhäuserns Teamkollege Daniel Yule (+0,47), der nach dem ersten Lauf noch auf Rang zwei lag. Sein Teamkollege Tanguy Nef (+0,56), der Wikinger Sebastian Foss-Solevag (+0,57) und der Brite Dave Ryding (+0,70) vervollständigten die besten Zehn. Der eidgenössische Skirennläufer Loic Meillard (+0,89) wurde 13. und ließ die Österreicher Adrian Pertl (+0,90) und Michael Matt (+0,96) hinter sich. Letztgenannter spekulierte als Dritter des ersten Durchgangs noch mit einem Podiumsplatz, doch er hatte mit den gleichen Problemen wie Vinatzer und Yule zu kämpfen.
Adrian Pertl: „In den ersten Hang bin ich nicht reingekommen, habe da Zeit verloren. Unten war es ganz okay, denke ich.“
Hinter dem routinierten Swiss-Ski-Athleten Luca Aerni (17.; +1,10) reihten sich Linus Straßer (+1,11) aus Deutschland und der Gadertaler Manfred Mölgg (+1,13) auf den Plätzen 18 und 19 ein. Die ÖSV-Starter Fabio Gstrein (+1,20) und Christian Hirschbühl (+1,33) bestritten unter anderen Voraussetzungen ihren Finallauf und beendeten ihren Slalom auf den Rängen 21 und 22. Punkte gab es auch für den DSV-Mann Sebastian Holzmann (+1,44), der sich als 30. gerade noch für den zweiten Durchgang qualifizieren konnte und 25. wurde, aber auch für den wiedergenesenen Simon Maurberger. Der Ahrntaler riss die zweitschlechteste Zeit im Finale auf und büßte zehn weitere Positionen ein. Im Rennen der relativ knappen Zeitabstände riss er 1,89 Sekunden auf Sieger Zenhäusern auf. Am Ende reichte es für Platz 28.
Christian Hirschbühl: „Ich bin nicht ganz zufrieden. Nach einem Jahr Rennpause habe ich mich wirklich schwer getan. Speziell im ersten Lauf bin ich zu rund gefahren.“
Nachdem die Slalom-Asse solange auf ihren Saisonauftakt warten mussten, gibt es für sie kein Halten mehr; es geht für sie gleich morgen weiter. Dann steht der Nachtslalomklassiker in Madonna di Campiglio auf dem Programm.
Bericht für skiweltcup.tv: Andreas Raffeiner