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Skiweltcup.TV kurz nachgefragt: Heute mit Cornelia „Conny“ Hütter

Skiweltcup.TV kurz nachgefragt: Heute mit Cornelia „Conny“ Hütter
Skiweltcup.TV kurz nachgefragt: Heute mit Cornelia „Conny“ Hütter (Foto: Conny Hütter / privat)

Kumberg/Fresach – Die österreichische Skirennläuferin Cornelia Hütter ist in der jüngeren Vergangenheit ziemlich oft von der Verletzungshexe heimgesucht worden. Dennoch gibt die steirische Speedspezialistin nicht auf. Im Interview berichtet sie über den Coronavirus, die Verletzungsserie, den Glauben an sich und den Lernprozess, der in den Verletzungen steckt. Zudem erzählt die 27-Jährige, dass sie noch nicht sagen kann, wenn sie wieder auf den Brettern stehen kann.

Conny, hinter dir liegt eine sehr schwere, wenngleich auch emotionale Zeit. Für deine Teamkolleginnen ist der abgelaufene Ski-Winter jäh zu Ende gegangen. Der Kampf gegen Corona ist bedeutsamer als jener um Hundertstelsekunden und Podestplatzierungen. Wie geht es dir heute und wie gehst du mit dieser nicht gerade einfachen Zeit um?

Danke, ich bin wieder am aufsteigenden Ast unterwegs. (lacht) Der erste Schock war natürlich sehr groß und hat mich auch wirklich einige Tage sehr gedämpft. Heute ist er aber einer ersten Zuversicht gewichen, und ich blicke voller Energie und Motivation in die Zukunft.

Die aktuelle Situation betrifft natürlich auch uns Sportler, wenngleich wir viel von unserem Training auch in den eigenen vier Wänden machen können. Ich habe mit meiner Reha begonnen, die ich natürlich auch zu Hause abwickle.

Nach der unheimlichen Verletzungsserie bist du gerade dabei, inneren Frieden zu finden und neuen Mut zu schöpfen. Weshalb muss der Kampfgeist, gepaart mit dem positiven Ehrgeiz und der eisernen Disziplin, größer sein als die Verzweiflung, die Selbstresignation und die Angst?

Skirennfahren ist nicht nur mein Beruf. Es ist auch eine Leidenschaft, der ich nachgehe und es dank der Unterstützung vieler auch in so schwierigen Zeiten, wie nach einer Verletzung, auch kann. Natürlich hat meine Motivationsfähigkeit in den vergangenen Jahren zahlreiche Tiefschläge einstecken müssen.

Ich wäre aber kein Profi und auch keine risikobewusste Rennläuferin, würde ich das nicht wegstecken oder umwandeln können. Das soll nicht heißen, dass ich nicht enttäuscht und niedergeschlagen war. Trotzdem lebt in mir dieses Kämpferherz, das mich immer wieder von neuem Motivation aufbauen lässt.

Conny Hütter: „Skirennfahren ist nicht nur mein Beruf. Es ist auch eine Leidenschaft.“ (Foto: Conny Hütter / privat)

Können Akzeptanz, Loslassen und der Glaube an sich selbst hilfreich sein? Was können wir von Schicksalsschlägen lernen und welche Türen öffnen sich für dich ganz persönlich?

Über meine Verletzungen habe ich in den vergangenen Jahren schon sehr vieles gelernt, was ich davor nicht konnte, und auch nicht kannte, weil es für mich nicht notwendig war. Eine gewisse Gelassenheit stellt sich da schon ein, die dir beibringt, nicht zu früh ungeduldig zu werden und noch konzentrierter an deinen Aufgaben zu arbeiten und deine Ziele wirklich konsequent zu verfolgen.

Bleibt der vorsichtige Blick in die Zukunft. Im nächsten Ski-Winter stehen die alpinen Welttitelkämpfe in Cortina d’Ampezzo an. Im Folgejahr geht es in der chinesischen Hauptstadt Peking um olympisches Edelmetall. Was können wir über deinen Weg zurück in Erfahrung bringen, wann stehst du wieder auf den Skiern und ist die Teilnahme an diesen Großereignissen ein Nahziel von dir?

Mein Blick auf 2020/21 wird sich und hat sich bereits etwas neu einstellen und ändern müssen. Eine Rückkehr in den aktiven Rennsport aus heutiger Sicht zu terminisieren, wäre ein Ding der Unmöglichkeit. Aktuell geht es für mich darum, vorerst emotional wieder mit beiden Beinen am Boden zu stehen und den Kampfgeist wieder zu stärken.

Als Rennläuferin aus Leidenschaft lässt sich dieser ja nicht so leicht unterkriegen, auch wenn er in den vergangenen Jahren schon ordentliche Tiefschläge einstecken musste. Auch wenn wir Rennläuferinnen es gewohnt sind, rasch zu reagieren, neue Gegebenheiten an zu nehmen und Pläne über den Haufen zu werfen, um sie am nächsten Tag neu zu schreiben, erfordert die derzeitige Lage, doch noch etwas mehr Zeit. Großevents sind natürlich immer eine Perspektive, wohin sich mein Blick aber richtet, ob nach Cortina oder eher nach Peking, ist heute zu früh, um es festzulegen.

Bericht und Interview für skiweltcup.tv: Andreas Raffeiner

Conny Hütter zu Gast beim Ski Weltcup der Herren in Hinterstoder
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