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Skiweltcup.TV kurz nachgefragt: Heute mit Marlene „Leni“ Schmotz

Skiweltcup.TV kurz nachgefragt: Heute mit Marlene „Leni“ Schmotz (Foto: © Leni Schmotz / Facebook)
Skiweltcup.TV kurz nachgefragt: Heute mit Marlene „Leni“ Schmotz (Foto: © Leni Schmotz / Facebook)

Fischbachau – Heute baten wir die DSV-Athletin Marlene „Leni“ Schmotz zum Interview. Die Technikerin ist 26 Jahre jung und erreichte in der vergangenen Saison 2019/20 mit dem neunten Rang im Riesentorlauf von Courchevel ihr bestes Ergebnis im Ski Weltcup. Leider konnte sie sich nicht lange darüber freuen, denn Anfang Januar 2020 erlitt sie beim Slalom in der kroatischen Hauptstadt Zagreb einen Riss des vorderen Kreuzbandes und des Innenbandes im rechten Knie zu. Der Winter war gelaufen; trotzdem schaut sie optimistisch in die nahe Zukunft.

Wir sprachen mit der sympathischen Skirennläuferin aus Bayern über den Genesungsprozess, die Verletzungen als Chance, die technischen Disziplinen und über die im Raum stehende Möglichkeit, im Jahr 2022 zwei Großereignisse durchzuführen.

Marlene, nach einer deutlich ansteigenden Formkurve, soliden Leistungen und sehr guten Ergebnissen im Slalom und Riesentorlauf hat die Verletzungshexe wieder zugeschlagen. Beim Sturz beim Torlauf in der kroatischen Hauptstadt Zagreb/Agram hast du dir das vordere Kreuzband sowie das Innenband im rechten Knie gerissen. Somit war die Saison 2019/20 für dich noch früher als für die anderen beendet. Wie geht es dir heute, was können wir über deinen Genesungsprozess in Erfahrung bringen, und wann wirst du wieder auf den Skiern stehen?

Danke, es geht mir sehr gut. Meinem Knie geht auch sehr gut, mit dem Genesungsverlauf ich bin zufrieden. Der Plan ist es, im August auf den Schnee zurückzukehren. Jedoch werde ich schauen, wie sich das Ganze entwickelt. Ich bin zuversichtlich, dass es klappt.

Jede noch so kleine Verletzung kommt einem Rückschlag für einen Sportler gleich. Wie kann man souverän mit solchen Veränderungen umgehen? Aus welchem Grund schaffen es einige, sie zu meistern, während andere daran zu verzweifeln drohen? Wie bedeutsam sind solche Umbruchsituationen für das Leben eines Athleten und kann man immer etwas Positives daraus gewinnen?

Ja, jede Verletzung hat ihre Vor- und Nachteile, aber ich bin der Meinung, dass man seinen Körper durch eine Verletzung noch besser kennenlernt. Man hört auf ihn und reagiert dann dementsprechend. Bei mir war es so, dass mein Blick wenige Tage nach der Operation schon wieder nach vorne gerichtet war. Ich bin sehr motiviert und arbeite hart, damit ich wieder dort lande, wo ich war.

Die Freude über den neunten Rang im Riesentorlauf von Courchevel währte nicht lange.

Du bist in den technischen Disziplinen Slalom und Riesentorlauf unterwegs. Hast du beide gleich lieb, oder kannst du dich mit einer der beiden noch mehr anfreunden? Kannst du den Speeddisziplinen überhaupt nichts abgewinnen?

Ich fahre beides, also Slalom und Riesentorlauf, sehr gerne. Dessen ungeachtet habe ich schon ein paar Kilometer auf Super-G-Skiern gesammelt. Ich baue diese Disziplin auch ins Training mit ein und sehe sie als Ergänzung zu den technischen Disziplinen, weil sie mir einfach Spaß macht.

Nach dem letzten Winter traten im DSV-Skiteam viele namhafte Athletinnen und Athleten zurück. Siehst du dich, wenn es wieder auf die Piste geht, als Leitwölfin innerhalb der schwarz-rot-goldenen Technikerinnen oder versuchst du den möglicherweise auf dich lastenden Druck auszuklammern und folgerichtig dein „Ding“ durchzuziehen? Was muss alles passieren, damit du glücklich und zufrieden auf die Saison 2020/21 zurückblickst und weshalb ist es im Sinne aller wichtig, dass 2022 nicht zwei Großereignisse aufeinanderfolgen?

Nein, einen eigenen Druck verspüre ich nicht, wenn ich wieder auf den Skiern stehe. Ich werde mich wieder in aller Ruhe herantasten und mein eigenes „Ding“ durchziehen. Zwei Großveranstaltungen in einem Jahr wären eine körperliche und mentale Belastung für uns Athleten. Von dem her wäre es meiner Ansicht nach nicht sehr sinnvoll, die beiden Events im Jahr 2022 durchzuführen.

Nach meiner Verletzung ist es mein Ziel, gesund, fit und beschwerdefrei zu sein, damit ich zuversichtlich sein kann und dort anknüpfen kann, wo ich aufgehört habe.

Leni Schmotz: „Ich bin sehr motiviert und arbeite hart, damit ich wieder dort lande, wo ich war.“ (Foto: © Deutscher Skiverband)

Bericht und Interview für skiweltcup.tv: Andreas Raffeiner

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