Stockholm – Estelle Alphand, die frankophone Schwedin oder die schwedische Französin im Ski Weltcup, kehrt von einer Verletzung zurück. Sie möchte allzu gerne in die Fußstapfen ihres bekannten Vaters Luc treten, der in der Saison 1996/97 als reiner Speedspezialist den Gesamtweltcup, im Februar 1996 eine WM-Abfahrtsbronzemedaille in der Sierra Nevada und im Laufe seiner Karriere zwölf Weltcuprennen gewonnen hatte.
Auch Estelles Brüder Nils und Sam haben sich für den alpinen Skirennsport entschieden. So fährt die Skirennläuferin in den technischen Disziplinen Slalom und Riesentorlauf. Aber sie richtet den Fokus auf die Speeddisziplinen. Im Jahr 2013 feierte sie ihr Debüt im Weltcup, ehe sie im Winter 2017/18 zum Drei-Kronen-Team wechselte.
Im blau-gelben Dress der schwedischen Nationalmannschaft übertraf sie alle Erwartungen. In der Premierensaison fuhr sie mehrmals unter die besten Zehn und wurde im letzten Winter als Medaillenkandidatin bei der Heim-WM in Åre gehandelt. Doch die letzte Saison war nur kurz. Estelle Alphand kam beim Slalom in Killington zu Sturz. Dabei erlitt sie einen Knöchelbruch, der den Winter viel zu früh beendete. Am Anfang konnte sie ihr Pech nicht fassen. Es war schwer, daheim auf der Couch zu sitzen und den Mannschaftskolleginnen beim Ski fahren zuzuschauen.
Nach elf Monaten feierte die 24-Jährige die Rückkehr in den Ski Weltcup Zirkus. Auch wenn sie sich beim Riesentorlauf in Sölden nicht für den zweiten Lauf qualifizieren konnte, hat sich Alphand ein Ziel gesetzt. Sie möchte gerne in beiden technischen Disziplinen unter die besten 15 fahren. Jetzt schaut sie nach Levi und will schon hier ihr Talent zeigen und allen beweisen, zu was sie fähig ist.
Während der Rehabilitationsphase wurde sowohl im Frühjahr als auch während der Sommermonate ein Speedtraining durchgeführt. Die Skirennfahrerin, die bereits französische Abfahrtsmeisterin wurde und bei den Olympischen Spielen der Jugend im Super-G die Goldmedaille gewonnen hatte, will auch in den schnellen Disziplinen erfolgreich sein. Von Januar bis Februar gibt es nach dem Weltcuprennen im slowenischen Marburg/Maribor einige Super-G’s, sofern es die Zeit zulässt.
Im Super-G werden wir somit Estelle Alphand irgendwann in der nahen Zukunft sehen. Auf die Frage, ob sie sich auch einen erneuten Start in der Abfahrt zutrauen würde, spricht sie davon, dass sie gerne das machen würde. Doch es benötigt dazu viel Training und viel Wettkampfpraxis. Die Zukunft wird es zeigen. Vater Luc würde sich gewiss freuen.
Bericht für skiweltcup.tv: Andreas Raffeiner
Quelle: svt.se