Sestriere – Am heutigen Samstag bestritten die weltbesten Riesentorläuferinnen in nordwestlichen Sestriere, dem WM-Ort von 1997, ein Rennen. Dabei teilten sich die Italienerin Federica Brignone und die Slowakin Petra Vlhová in einer Zeit von 2.21,15 Minuten und in einem an Spannung kaum zu überbietenden Rennen den Tagessieg. Dritte wurde die US-Amerikanerin Mikaela Shiffrin. Sie war nur um eine winzige Hundertstelsekunde langsamer als das Duo.
Federica Brignone: „Drei Rennläuferinnen innerhalb einer Hundertstel, das ist wirklich unglaublich. Bereits seit dem Vormittag ist hier eine tolle Stimmung. Alle schreien ‚Fede, Fede, Fede‘, was mich sehr freut, aber ich musste mich auch auf das Rennen konzentrieren und fokussiert bleiben. Ich denke, es ist einer der schönsten Momente in meiner Karriere. Das Rennen auf dem Kronplatz war auch etwas Besonderes für mich.“
Petra Vlhova: „Es heute ein wirklicher Kampf. Ich mitbekommen, dass vor mir alle sehr schnell unterwegs waren, und reihenweise neue Bestzeiten aufstellten. Als ich im Ziel war und sah, dass ich eine Hundertstelsekunde vorne lag, war ich natürlich glücklich. Aber es ist schon ein Wahnsinn, Federica und ich teilen uns den Sieg, und Mikaela liegt nur eine Hundertstelsekunde zurück.“
Mikaela Shiffrin: „Mit meinem zweiten Durchgang bin ich wirklich sehr zufrieden. Der Finallauf war wesentlich besser als der erste Lauf. Deshalb konnte ich noch um das Podest mitkämpfen. Am Ende um eine Hundertstelsekunde Dritte zu werden, ist extrem hart. So ist der Sport, ich hatte die Hundertstelsekunden auch schon auf meiner Seite. Trotzdem bin ich zufrieden, es war heut mein bestes Skifahren seit langem.“
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5. Riesenslalom der Damen in SestriereFIS-Startliste 1. Durchgang – Start 11.00 Uhr
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Die Schweizerin Wendy Holdener (+0,38) schwang als Vierte ab. Die in Sölden triumphierende Alice Robinson (+0,44) aus Neuseeland beendete ihr Rennen auf Rang fünf. Die junge Slowenin Meta Hrovat (+0,92) klassierte sich auf Platz sechs. Die Deutsche Viktoria Rebensburg (+1,09) war im Finaldurchgang etwas zu brav unterwegs und rutschte noch von dem dritten Zwischenplatz auf Position sieben zurück.
Die besten Zehn wurden von der Schwedin Sara Hector (8.; +1,54) und den beiden azurblauen Athletinnen Sofia Goggia (9.; +1,65) und Marta Bassino (10.; +1,74) vervollständigt. Zweitbeste Eidgenossin wurde Michelle Gisin (+2,80) auf Platz 16. Beste Österreicherin wurde Katharina Liensberger (+2,99); sie konnte mit dem 17. Rang und dem großen Zeitrückstand keinesfalls glücklich sein. Gisins Teamkolleginnen Andrea Ellenberger (+3,38) und Lara Gut-Behrami (+3,69) belegten die Positionen 21 und 23. Katharina Truppe (+4,13) und Anna Veith (+4,16) rissen viel Rückstand auf Brignone und Vlhová auf. Mit den Rängen 27 und 28 gab es als schwachen Trost nur wenige Weltcup Zähler.
Im zweiten Durchgang schied die junge Österreicherin Julia Scheib – sie lag zur Halbzeit auf Position 19 – aus. Es war der einzige Ausfall im Finallauf. In der Disziplinenwertung hat Brignone mit 375 Punkten die Nase vorn. Shiffrin liegt als Zweite 61 Zähler zurück. Die drittplatzierte Bassino hat heute nur 26 Punkte gesammelt und steht bei 264 Zählern. Vlhovás Rückstand auf die Italienerin beträgt aufgrund der heute erzielten 100 Punkte nur noch elf Zähler.
In der Gesamtwertung liegt Shiffrin mit 946 Punkten vorn. Doch Vlhová, die gegenwärtig 233 Zähler Rückstand hat, kommt ihr aufgrund der derzeit großartigen Form Schritt für Schritt näher. Für Spannung kann durchaus weiterhin gesorgt werden.
Der nächste Riesentorlauf der Damen findet rund in einem Monat statt; am 15. Februar ist es im slowenischen Maribor (Marburg an der Lahn) soweit.
Bericht für skiweltcup.tv: Andreas Raffeiner