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Skiweltcup 2020/21: Wer ist bei den Damen nicht mehr dabei?

Ein Bild aus dem Jahr 2013 in Ofterschwang: Die Olympiasiegerinnen Viktoria Rebensburg und Anna Veith haben in diesem Jahr ihre Karriere beendet. (Foto: © Ch. Einecke (CEPIX))

Sölden – Wenn in zwei Wochen in Sölden die neue Ski Weltcup Saison 2020/21 beginnt, werden einige bekannte Gesichter nicht mehr von der Partie sein. Doch wer hat wirklich die Skier an den Nagel gehängt. Fangen wir bei den Damen an. Die Slowenin Ana Drev, die in ihrer Weltcupkarriere zweimal Zweite wurde, riss sich bereits im Januar 2018 beim Training in Südtirol das Kreuzband. Nach einem Comeback Versuch verkündete sie im Februar 2020 ihren Rücktritt vom alpinen Skirennsport.

Die 28-jährige Schwedin Ylva Stålnacke, die ihre Erfolge in den technischen Disziplinen feierte und hauptsächlich im Europacup von sich hören ließ, wurde vor fünf Jahren in ihrem Heimatland Riesentorlauf-Meisterin. Sie stellte ebenfalls die Bretter, die für sie durchaus die Welt bedeuteten, in den Keller. Der Deutsche Skiverband kann nicht mehr auf die Dienste von Christina Ackermann, Viktoria Rebensburg und Veronique Hronek zählen.

Ackermann war im Slalom als konstant gute Athletin, die mit ein wenig Biss auch öfters auf das Podium gefahren wäre, bekannt. Vor zehn Jahre wurde sie Slalom-Juniorenweltmeisterin. 2017 sorgte sie abseits der Piste für Furore, als sie sich für ein Hochglanzmagazin ablichten ließ. Trotzdem wird die sympathische Frohnatur aus Bayern im Weltcup fehlen. Über die Errungenschaften von Rebensburg haben wir nach ihrem Rücktritt detailliert und ihrer Ausführlichkeit berichtet. Bei Hronek ist zu sagen, dass sie im fernen Jahr 2013 die WM-Bronzemedaille mit dem Team holte. Ihre sportliche Laufbahn wurde immer wieder durch Verletzungen unterbrochen, sodass sie leider eine höchst wechselvolle Karriere erlebte, in der nur vier Top-10-Resultate erzielt werden konnten.

Anna Veiths Errungenschaften sind hinlänglich bekannt und würden den Rahmen dieser Abhandlung sprengen. Ihre ÖSV-Teamkolleginnen Michaela Dygruber und Marie-Therese Sporer haben ebenfalls genug und werden nicht mehr in den Startlisten aufscheinen.

Sporer stammt aus dem Zillertal und ging ab Ende 2012 bei FIS-Rennen an den Start. Ihr Europacup-Debüt feierte sie im Januar 2017. Beim Riesentorlauf in Zinal belegte die Tirolerin den 17. Platz. Ein rundes Jahr mischte sie auch im Weltcup mit, kam bei ihren ersten Einsatz beim Slalom in Kranjska Gora nicht ins Ziel. Im Interview mit skiweltcup.tv berichtete sie, dass sie positive und negative Erlebnisse als Athletin zu der Persönlichkeit und Sportlerin gemacht hat, die sie ist: eine reife Aussage mit Tiefgang der heute 24-Jährigen, wie wir meinen.

Dygruber, im Salzburger Land daheim, feierte 2018 beim Slalom in Levi ihr Debüt im Konzert der Großen. Ein Jahr später zeigte sie im Rahmen der nationalen Meisterschaft ihre ganze Klasse und musste sich im Torlauf nur von ihren, im Weltcup etablierten, Kolleginnen Katharina Liensberger und Katharina Truppe geschlagen geben. Dygrubers Schwester Julia war auch im Weltcup im Einsatz; und da Michaela sich nicht mehr richtig motivieren konnte, kündigte sie Mitte Juli 2020 – für viele überraschend – ihr Karriere-Ende mit sofortiger Wirkung an.

Ebenfalls zurückgetreten Tina Weirather aus Liechtenstein. Sie konnte neun Weltcuprennen für sich entscheiden und landete mehr als 40 Mal unter den besten Drei. Zwei Medaillen bei Großereignissen und zwei kleine Kristallkugeln im Super-G runden ihr sehr erfolgreiches Portfolio ab. In Sölden wird sie eine Premiere feiern; so ist sie für die Kollegen des Schweizer Fernsehens als Expertin und Co-Kommentatorin im Einsatz.

Das norwegische Frauenteam ist um zwei Athletinnen ärmer. So hängten sowohl Nina Haver-Løseth als auch Maren Skjøld ihre Skier an den Nagel. Erstere war im Slalom sehr erfolgreich. Ende Dezember 2018 verletzte sie sich bei einem Sturz am Semmering schwer. Auch wenn ihr Comeback recht gut verlief und sie mehrere Male unter die besten Zehn fuhr, gab die zweifache Siegerin eines Weltcuprennens im März 2020 ihren Rücktritt vom aktiven Leistungssport bekannt. Ihre Teamkollegin Skjøld freute sich über den Gewinn der Bronzemedaille im olympischen Mannschaftsbewerb von Pyeongchang, ohne selbst zum Einsatz gekommen zu sein. Die seit wenigen Tagen 27 Jahre alte Wikingerin verlor kurze Zeit später den Anschluss an die (erweiterte) Weltspitze und da sie für die anstehende Saison seitens des Verbandes nicht mehr für das Nationalteam berücksichtig wurde, erklärte sie im Juni 2020 ihr Karriere-Ende.

Fehlen wird dem azurblauen Damen-Speedteam neben Elena und Nadia Fanchini auch Hanna Schnarf. Während die Schwestern recht gut unterwegs waren und viele gute Resultate erzielen konnten, war die Südtirolerin als konstante Läuferin bekannt. Trotzdem konnte sie nie einen Weltcupsieg feiern. Einmal fehlten ihr auf Lindsey Vonn nur eine winzige Hundertstelsekunde. Bei den Olympischen Winterspielen 2018 in Pyeongchang lag sie lange auf Goldkurs, doch am Ende verpasste sie beim Sensationserfolg von Ester Ledecká aus Tschechien im Super-G nur knapp den Sprung aufs Podest. Letzthin freute sie sich jedoch über etwas ganz Anderes: Die vor einigen Wochen zur Welt gekommene Tochter Leni hält sie voll auf Trab.

Noemie Larrouy aus Frankreich, Chiara Bissig aus der Schweiz, die US-Amerikanerin Patricia Mangan, die Kanadierin Michaela Tommy und die Russin Anastasia Romanova sind auch nicht mehr von der Partie. Wir von skiweltcup.tv wünschen allen genannten und angeführten Damen alles Gute für ihr weiteres Leben abseits der Skipiste und hoffen, dass wir keine vergessen haben. Wir verneigen uns vor den gezeigten Leistungen und danken allen für ihre persönliche Bereicherung des weißen Sports.

Bericht für skiweltcup.tv: Andreas Raffeiner

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