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Sölden und der außergewöhnliche Start in die Ski Weltcup Saison 2020/21

Sölden und der außergewöhnliche Start in die Ski Weltcup Saison 2020/21
Sölden und der außergewöhnliche Start in die Ski Weltcup Saison 2020/21

Sölden – Am vergangenen Wochenende begann in Sölden der alpine Skiwinter 2020/21 mit einem Riesentorlauf der Damen und einem der Herren. Das Rennen stand ganz im Zeichen der gegenwärtig grassierenden Corona-Pandemie. ÖSV-Präsident Peter Schröcksnadel ist froh, dass man die Rennen gefahren ist. Die Organisation war gut, nur das Ergebnis aus österreichischer Sicht war keinesfalls erfreulich.

Die Veranstalter im Ötztal haben eindrucksvoll bewiesen, dass Skirennen in dieser Saison möglich sind. Auch wenn die Bedingungen erschwert wurden und keine Fans mit von der Partie und die Sicherheitsmaßnahmen streng waren, hat sich der Aufwand gelohnt. Die Söldener haben eine gute Vorreiterrolle für den kompletten Wintersport übernommen. Man hat schon frühzeitig mit der Organisation begonnen, und das hat sich schließlich gelohnt. Das Konzept der Sicherheit ist auch auf andere Weltcupstandorte umsetzbar.

Lucas Braathen hat sich seinen 20 Lenzen als jüngster in die Herren Siegerliste von Sölden eingetragen. Noch nie hatte ein Athlet der im Jahr 2000 das Licht der Welt erblickt hat, ein Rennen gewonnen. Der Rettenbachferner scheint ideal für Premierensiege zu sein, wenn wir uns die Neuseeländerin Alice Robinson im letzten Winter ins Gedächtnis rufen.

Das Wetter präsentierte sich von der perfektesten Seite. Postkartenwetter nennt man das im Fachjargon. Ob man aufgrund der Covid19-Geschichte Hunger aufs Ski fahren bekommen hat, steht auf einem anderen Blatt Papier.

Alle mussten sich im Ötztal sehr strengen Sicherheitsvorgaben unterwerfen. Maskenpflicht und Tests wechselten sich ab. Die Sehnsucht, endlich in den WM-Winter 2020/21 zu starten war in der Tat größer als die Feierlichkeit danach oder den Streifzug durch das Nachtleben des Ötztals. Alle verhielten sich vorbildlich. Und das ist auch ein positives Zeichen.

ÖSV Präsident Peter Schröcksnadel: „Von meiner Seite aus kann ich festellen, es ist auch im Coronazeiten möglich Skirennen im Winter sicher durchzuführen.“

Überaus positiv präsentierten sich die italienischen Ski-Damen, die im vergangenen Winter die Nationenwertung für sich entschieden. In diesem Jahr gab es beim ersten Rennen gleich einen Doppelsieg: So siegte Marta Bassino vor Federica Brignone.

Dass keine Fans zugelassen wurden und die Stimmung vielleicht für den einen oder anderen Ski-Star trist gewirkt haben mag, ist gewiss kein schöner Effekt. Wir sind vor allem im skirennsportverrückten Österreich tolle Stimmungsbilder und laute Fans gewöhnt. Die Austragung von Geisterrennen kann für so manche Athletin bzw. manchen Athleten durchaus eine irritierende Angelegenheit sein. Gar einigen Skirennläuferinnen und -läufern fiel es schwer, Gefühle zu entwickeln und in der Folge zu zeigen.

Die ÖSV-Damen zeigten kein gutes Rennen. Die Ergebnisse 15, 17, 19 und 24 sind nicht das Gelbe von Ei und sprechen eher für einen mehr als unglücklich verlaufenen Saisonauftakt. Katharina Liensberger, die durchaus als Hoffnungsträgerin angesehen werden kann, kam nicht ins Ziel. Und die Tirolerin Eva-Maria Brem, vor vier Jahren die letzte österreichische Siegerin in einem Riesentorlauf, qualifizierte sich gar nicht für den Finallauf und landete am Ende nur auf Rang 46. Da besteht mehr als bloß Handlungsbedarf.  Auch bei den Männern lief es keinesfalls nach Wunsch.

Ferner kann man einmal auf den Stand im Nationencup schauen. Die Team Austria-Ski-Asse haben bei beiden Heimrennen in der Summe 76 Zähler gesammelt. Das ist in der Tat nicht viel, wenn man bedenkt, dass die Schweiz schon 340 Punkte auf dem Konto hat und alles daran setzen will, den Sieg des Vorjahres zu verteidigen.

Bericht für skiweltcup.tv: Andreas Raffeiner

Quelle: kurier.at

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