Unteriberg – Auch wenn es dem Swiss-Ski-Athleten Urs Kryenbühl wieder gut geht, muss er einen harten Kampf durchstehen, nämlich jenen gegen die bösen Erinnerungen. Im Januar 2021 kam der Speedspezialist beim Zielsprung auf der Kitzbüheler „Streif“ schwer zu Sturz. Er zog sich neben einer Kreuzbandverletzung eine Gehirnerschütterung, einen Innenbandriss und einen Schlüsselbeinbruch zu. Der Athlet aus dem Kanton Schwyz biss die Zähne zusammen und wagte beinahe zwei Monate später ein Comeback.
Im letzten Winter zeigte der 26-Jährige just in der Tiroler Gamsstadt zwei gute Leistungen. In beiden Abfahrten konnte er Weltcupzähler sammeln. Nicht einmal eine Woche später kam er beim Europacup-Super-G in Saalbach-Hinterglemm zu Sturz. Dabei zog er sich, nachdem er in fürchterlicher Manier abflog, Beckenverletzungen zu. Auch hier kämpfte er sich wieder zurück.
Seit diesem Sommer schuftet der Skirennläufer hart. Er hat im Wallis gearbeitet. Der Schweizer, der bislang dreimal auf ein Weltcuppodest klettern konnte, will natürlich mehr. Er weiß auch, dass die mentale Belastung nicht kleiner geworden ist. Da er sich aufgrund einer temporären Bewusstlosigkeit nicht an den Aufprall in Kitzbühel erinnern kann, war es nicht schwer, das Beste aus sich herauszuholen. Der Sturz im Salzburger Land war anders; da er sich an alles erinnern kann und Bilder vor Augen hat, holen ihn diese Geschehnisse immer wieder einmal ein.
Doch der Eidgenosse will nicht aufgeben. Das Selbstvertrauen wird von Trainingsfahrt zu Trainingsfahrt größer. Sein Coach Reto Nydegger gibt sogar an, dass Kryenbühl ähnlich wie sein berühmter Mannschaftskollege Beat Feuz ist. So braucht er weniger Einheiten, um wieder ganz der Alte zu sein. So ist es für den Trainer klar, dass sein Schützling bei den Speedrennen in Zermatt/Cervinia, sollten sie stattfinden, zumindest die Probeläufe in Angriff nehmen wird.
Bericht für skiweltcup.tv: Andreas Raffeiner
Quelle: blick.ch
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