Villa Minozzo – In der Saison 2018/19 zeigte der italienische Slalomspezialist Giuliano Razzoli mit dem siebten Platz beim Ski Weltcup Slalom in Kitzbühel und dem elften Rang in Wengen sehr gute Ansätze. Er ist mit 35 Jahren einer der routiniertesten Athleten im Feld und durchaus konkurrenzfähig und ist überzeugt, dass er auch noch in Zukunft Großes leisten kann. So möchte er bei den Heim-Weltmeisterschaften im nächsten Jahr in Cortina d’Ampezzo und 2022 bei den Olympischen Winterspielen in Peking an den Start gehen. Und die Teilnahmen an den Spielen im Zeichen der fünf Ringe soll das letzte Karriereziel des azurblauen Skirennläufers sein.
Razzoli, der 2010 den olympischen Torlauf von Vancouver gewonnen hat, will wieder aufs Podest klettern. Die nächsten beiden Jahren will es sich auf das Skifahren konzentrieren, erst danach will er sich Gedanken machen, wie es nach der aktiven Rennsport-Karriere weitergehen wird. Vielleicht bleibt er dem Skirennsport als Betreuer oder Trainer erhalten, Razzoli hat aber auch eine Leidenschaft für guten Wein und beschäftigt sich ganz nebenbei auch mit der Herstellung von Balsamico-Essig .
In der Zeit der – durch die Corona-Pandemie ausgelöste – Quarantäne schaut er zuversichtlich nach vorne. Er ist nachdenklich, trainiert trotz allen vorhandenen Zweifeln zuhause. Er definiert sich selbst als „pingeliger, sensibler und daher verletzlicher Athlet“. Im Umkehrschluss ist das eine Schwäche, die als Stärke angesehen werden kann. Razzoli kämpft immer darum, dass das Material perfekt funktioniert, und bestens auf seinen Fahrstill abgestimmt ist, damit er skifahrerisch noch mehr an die Grenze gehen kann.
Razzoli blickt auch gerne auf sein Weltcupdebüt zurück. An seinem 22. Geburtstag fuhr er in Alta Badia das erste Mal im Konzert der Großen mit. Die Fans jubelten ihm zu und sind seit diesem Tag treue Begleiter an seiner Seite, und das ist so, egal, ob es ihm gut oder schlecht ging. Sie sind einzigartig und für ihn wichtig. Seine Schlachtenbummler strahlen positive Energie aus, wenn sie bei den Rennen anwesend sind. Der Italiener wird leicht philosophisch, wenn er sagt, dass er in den letzten zwei Jahrzehnten nicht der beste Athlet war, wohl die Anhänger immer die besten waren.
Bericht für skiweltcup.tv: Andreas Raffeiner
Quelle: neveitalia.it