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Marina Wallner im Skiweltcup.TV-Interview: „Das DSV-Slalomteam der Damen ist klein, aber fein!“

Marina Wallner im Skiweltcup.TV-Interview: „Das DSV-Slalomteam der Damen ist klein, aber fein!“ (Foto: © Atomic/Mirja Geh)
Marina Wallner im Skiweltcup.TV-Interview: „Das DSV-Slalomteam der Damen ist klein, aber fein!“ (Foto: © Atomic/Mirja Geh)

Inzell – Wenige Tage nach dem 14. Platz im vergangenen Winter in Levi verletzte sich die sympathische DSV-Skirennläuferin Marina Wallner schwer. Durch den Kreuzbandriss verpasste sie nicht nur den weiteren Saisonverlauf, sondern auch eine mögliche WM-Teilnahme beim Torlauf in Åre. Trotzdem schaut sie zuversichtlich nach vorne. Im Interview spricht sie über ihre Rückkehr in den Ski Weltcup, ihren Verletzungsstatus, die Lieblingsrennen und das Klima bei den Ski-Damen, die im Rahmen des DSV im Slalom erfolgreich sein wollen.

Marina, vor rund einem Jahr hast du dir beim Training im US-amerikanischen Killington das Kreuzband gerissen. Die WM-Saison 2018/19 war somit vorbei, ehe sie richtig begonnen hat. Wie geht es dir heute? Was kannst du uns über den Rehabilitationsverlauf und deine sommerlichen Trainingseinsätze berichten?

Zum jetzigen Zeitpunkt geht es mir sehr gut, zumal ich wieder ohne Schmerzen Ski fahre. Ich wurde nach meinem Heimflug aus den USA sofort an der Orthopädischen Klinik in München operiert. Danach startete ich mit meinem Team in den Reha-Block. Die Rehabilitation verlief ohne weitere Probleme. Seit dem ersten Tag fiel es mir leichter als bei meiner ersten Kreuzbandverletzung.

Mit dem Wissen, welche Herausforderungen auf mich zukommen und mit der Hilfe meiner  starken Betreuer, mit denen das Comeback 2016 auch schon super funktioniert hatte, begann ich Ende Juli mit dem Einstieg in das Schneetraining. Viel freies Fahren stand auf dem Programm. Das war mich auch wichtig, um mich wieder langsam an die Skibewegungen zu gewöhnen. Mittlerweile bin ich im „normalen“ Trainingsbetrieb mit der Mannschaft unterwegs, wobei es mir von Tag zu Tag besser geht und die Sicherheit zwischen den Toren zurückkommt.

In diesem Winter verfügst du über den sogenannten Verletzungsstatus. Du hast einige Startplätze eingebüßt und trotzdem werden wir dich aufgrund einiger Rücktritte mit einer Startnummer rund um 25 sehen. Wie kannst du einem Laien den Verletzungsstatus erklären und wie sehr brennst du auf das Comeback in Levi?

„Ich freue mich jetzt riesig, in Levi wieder in die Saison zu starten und endlich wieder Rennen zu fahren.“ (© Marina Wallner / Facebook)

Der Verletztenstatus wird beantragt, wenn der Läufer nicht mehr als fünf  Rennen in einer Saison bestritten hat. Dabei werden in meinem Fall die Weltcuppunkte aus der Vorsaison zu einer bestimmten Prozentzahl behalten und in die Weltcupstartliste eingefügt. Ich freue mich jetzt riesig, in Levi wieder in die Saison zu starten und endlich wieder Rennen zu fahren.

Inwiefern ist es ein Vorteil, dass deine Rückkehr in einen Winter fällt, in dem es keine Welttitelkämpfe und keine Olympischen Winterspiele gibt, zumal du sehr befreit fahren kannst und keinen Qualifikationsdruck von außen verspürst und unbedingt jetzt gewisse Platzierungen erreichen musst?

Für mich ist es wichtig, mich wieder nach vorne zu kämpfen, von Fahrt zu Fahrt wieder Vertrauen in mich zu gewinnen und schnelle Schwünge zu zeigen.

Neben dem Auftakt in Lappland steht im Ski Weltcup Winter ein Heimrennen in Ofterschwang auf dem Programm. Zudem darf man auch deinen Lieblingshang in Flachau nicht vergessen. Worauf freust du dich am meisten und weshalb ist der Skirennsport so etwas wie dein Lebensexilier?

Ich freue mich auf die zwei Rennen, aber auch, wenn es endlich wieder mit der Rennsaison losgeht.

Skifahren ist für mich eine Leidenschaft, in der Situation nach einer Verletzung merkt man oft, wie sehr einem diese Sache auch fehlt. Zeitgleich stand für mich auch sofort fest, mich noch einmal der Herausforderung „eines Comebacks“ zu stellen und immer noch Rennen fahren zu wollen.

Flachau bietet natürlich immer eine heimische Atmosphäre, da mein Hauptsponsor „Dampfkessel“ vor Ort ist und sich hier meine Familie und meine Freunde versammeln und mich gemeinsam unterstützen. Hier möchte ich auch nochmal Danke sagen an meine Eltern, meine Familie, meine Freunde, die Bundespolizei und den Sponsoren, die im Kampf zurück auf die Rennstrecke immer zu mir standen, auch wenn ich einmal einen schlechten Tag hatte.

Wie ist das Klima innerhalb des DSV-Slalomteams der Frauen? Habe ich Recht, wenn ich behaupte, dass mit Christina Ackermann, Lena Dürr, Jessica Hilzinger, Marlene Schmotz und dir eine kleine, aber feine und auch schlagfertige Truppe beisammen ist, die Erfolge feiern möchte und in der noch jungen Saison 2019/20 mehrere Male positiv überraschen will?

Unser Klima ist innerhalb der Mannschaft sehr gut. Ich würde da mit dem Satz „klein aber fein“ vollkommen zustimmen. (lacht)

Natürlich wäre es schön, wenn alle Mädels ihr bestes Skifahren zeigen und wir geschlossen näher an die Weltspitze gelangen könnten.

„Für mich ist es wichtig, mich wieder nach vorne zu kämpfen, von Fahrt zu Fahrt wieder Vertrauen in mich zu gewinnen und schnelle Schwünge zu zeigen.“ (Foto: © Atomic/Mirja Geh)

Bericht und Interview für skiweltcup.tv: Andreas Raffeiner

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