Cortina d’Ampezzo – In einigen Wochen wird die FIS über den italienischen Antrag, die Ski-Weltmeisterschaft 2021 um ein Jahr zu verschieben, entscheiden. Coronabedingt wollen der italienische Skiverband, aber auch die Organisatoren, die Welttitelkämpfe 2022 austragen.
Die Corona-Pandemie hat die Welt erfasst und ist bei weitem noch nicht vollständig überwunden. Die Gefahr rund um eine mögliche WM-Absage ist da; es könnte zu einem wirtschaftlichen Schaden von rund 30 Millionen Euro führen. Die Generalprobe Ende März 2021 – einhergehend mit dem Saisonkehraus 2019/20 – fiel bereits ins Wasser und hinterließ ein großes Loch in der Kasse des Veranstalters und der FISI.
Aufgrund der Verbesserung der Lage werden viele Sportereignisse auf der ganzen Welt wieder durchgeführt. Man denkt dabei an den Fußball, Radrennen, die Formel 1 oder an Tennisturniere. Bis dato wurden nur einmal Ski-Weltmeisterschaften um ein Jahr verschoben. Der spanische Veranstalter Sierra Nevada hätte allzu gerne 1995 die besten Ski-Stars beherbergt, aber ohne Schnee geht bekanntlich nichts.
Durch einen Präzedenzfall Cortina d’Ampezzo könnte sich die FIS auch selbst unter Druck setzten. So hat auch Deutschland bereits einen Antrag auf die Verschiebung der Nordischen Ski-Weltmeisterschaft in Obersdorf (25. Februar bis 7. März) in der Schublade liegen. Auch die Änderungen im Wettbewerbskalender, und die Vergabe der Fernsehrechte könnten weitere Probleme aufwerfen, da die Ski-WM 2022 direkt mit den Olympischen Spiele in Peking konkurrieren müssten.
Es ist keinesfalls sicher, dass sich der FIS-Rat am 1. Juli, für eine Verschiebung ausspricht. Auch bei den meisten Sportler/innen ist eine Verlegung der Ski-WM nicht gerne gesehen. Nicht zuletzt würde eine Ski Weltmeisterschaft 2022 viel von ihrem sportlichen Wert verlieren.
Bericht für skiweltcup.tv: Andreas Raffeiner
Quelle: fantaski.it