Der 25. Januar 2020 war der Tag, an dem Elena Curtoni den größten Erfolg ihrer sportlichen Karriere feiern durfte. Im bulgarischen Bansko stürmte sie bei der zweiten Abfahrt, neun Tage vor ihrem 29. Geburtstag, vor ihren Mannschaftskolleginnen Marta Bassino und Federica Brignone zum ersten Sieg im Ski Weltcup.
Bis zu ihrem ersten Erfolg lag ein langer aber auch steiniger Weg vor der Italienerin. Insgesamt ging die jüngere Schwester von Irene Curtoni bei 194 Ski Weltcup Rennen an den Start und könnte viermal auf ein Weltcup-Podest steigen.
Neben den Erfolgen musste sich Elena Curtoni mit einigen Verletzungen herumschlagen. Den schwersten Rückschlag ihrer Karriere erlitt sie im November 2017. Im Riesentorlauftraining in Copper Mountain kam sie zu Sturz und zog sich dabei einen Kreuzbandriss zu.
Nach einem Jahr Pause kehrte sie in das Team der Squadra Azzurra zurück, trainierte konzentriert und kämpft sich Schritt für Schritt in die Weltspitze zurück. Die Früchte der harten Arbeit konnte sie dann bei der Abfahrt in Bansko ernten.
Auf Instagram blickte Elena Curtoni auf die vergangene Saison zurück, und lies einen Blick in ihr Seelenleben zu.
„Ich habe bis jetzt gezögert, mir fehlten die Worte, ich wusste nicht, was ich schreiben sollte … dann sagte ich mir: „Was ist los mit dir? Sag was Du auf dem Herzen hast“. Und das werde ich auch tun.
Diese eigentlich schöne Saison ist auf die seltsamste Art und Weise die es je gegeben hat zu Ende gegangen. Eine Saison, mit der ich zum Teil sehr zufrieden bin, aber auch mit kleinem Enttäuschungen, vielen guten Teilzeiten aber auch mit einigen Problemen. Der Höhepunkt war definitiv das Wochenende mit meinem ersten Sieg in Bansko. Nach harten Jahren ist es mir gelungen, wieder auf das Podium zu steigen, und dann gleich auf die oberste Stufe! Harte Arbeit zahlt sich immer aus! Jetzt weiß ich, dass der Weg, auf dem ich mich befinde, der richtige ist.
Nach dieser langen Saison bin ich nun bei meinem Freund in Genua. Ich habe meine Familie seit einem Monat nicht mehr gesehen, ich vermisse sie ein wenig… und wenn ich an die Tage im Schnee zurückdenke, scheint alles so weit weg, so „wenig“ wichtig…
Ich schaue jeden Tag die Nachrichten, und es kommen mir dabei die Tränen. Ich denke an die zerbrochenen Familien, an Menschen, die im Gegensatz zu mir nicht das Glück haben, diese Quarantäne in der Gesellschaft eines besonderen Menschen zu überstehen.
Ich denke an das Drama, das sich in Italien abspielt, dasselbe Drama, das jetzt die ganze Welt überschwemmt. Die Botschaft, die ich vermitteln möchte, ist einfach. Bleibt bei dem ganzen Unheil positiv, und denkt auch an die Anderen. Bleibt bitte alle zuhause und habt Geduld. Denkt daran #andratuttobene (Es wird alles gut werden) zu Hause zu bleiben.
Ich umarme euch.