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ÖSV-Herrencheftrainer Andy Puelacher nimmt historische Pleite sehr ernst.

ÖSV-Herrencheftrainer Andy Puelacher nimmt historische Pleite sehr ernst. (© Claudia Egger / Skiweltcup.TV)
ÖSV-Herrencheftrainer Andy Puelacher nimmt historische Pleite sehr ernst. (© Claudia Egger / Skiweltcup.TV)

Garmisch-Partenkirchen – Das gestrige ÖSV-Riesenslalom-Debakel von Garmisch-Partenkirchen hat gesessen. Und es sorgt heute natürlich noch für Gesprächsstoff. Manuel Feller hatte sich als Einziger für den Finaldurchgang qualifiziert und am Ende nur den enttäuschenden 28. Platz belegt. Diese historische Schmach ist der erste riesengroße Dämpfer für die rot-weiß-roten Techniker im Jahr eins nach Marcel Hirscher. Da der Riesentorlauf die Grundlage aller Skirennen ist, kommt nun die Kritik auf, dass man sich in der Hirscher-Ära zu wenig um einen möglichen Nachfolger gekümmert hat.

Gegen diese Kritik spricht jedoch, dass in der jüngeren Vergangenheit, also auch noch zu Hirschers Zeiten, Roland Leitinger und Stefan Brennsteiner gute Leistungen abgerufen haben. Freilich standen sie im Schatten ihres Landsmannes, aber sie haben geliefert. Die beiden gelten als Speerspitzen im Team Austria. Manuel Feller, Marco Schwarz und Matthias Mayer sind auch dabei, zeigen aber in anderen Disziplinen ihre besonderen Fähigkeiten. ÖSV-Herrencheftrainer Andreas Puelacher will nichts schönreden. Mehr noch: Der Coach will nicht die Flinte ins Korn werfen und motiviert trotz des schwarzen Tages seine Jungs zum Weiterarbeiten und Weiterkämpfen.

Als Leitinger auf dem Chuenisbärgli und Schwarz auf der Gran Risa jeweils den sechsten Platz belegten, war Puelacher froh. Er sah eine Trendwende. Er hofft, dass seine Schützlinge wieder das zeigen können. Trotzdem waren in Garmisch-Partenkirchen einige Aspekte dabei, die zuversichtlich stimmen. Der Verschneider von Leitinger kam zum denkbar ungünstigsten Zeitpunkt. Und wenn Brennsteiner nicht dreimal am Innenski ausgerutscht wäre…

Nun ja, das Leben findet nicht im Konjunktiv statt. Fellers schlechte Platzierung nach einem ansatzweise befriedigenden ersten Lauf kann man nicht nur auf den Trainingsrückstand nach einem Bandscheibenvorfall abwälzen.

In der Riesentorlaufwertung haben die ÖSV-Athleten nur 227 Punkte gesammelt. Dort liegt man bloß auf Rang sechs. Norwegen, Frankreich, die Schweiz, die USA und auch das kleine Nachbarland Slowenien haben bis zu 600 Zähler mehr auf dem Konto. Und auch im Nationencup sorgen derartige Vorstellungen wie in Bayern keineswegs dazu, dass man am Ende einer langen und mitunter kräftezehrenden Saison den Sieg holt.

Ohne Zweifel muss sich etwas tun. Ohne Marcel Hirscher ist es natürlich sehr schwer. Leitinger und Brennsteiner müssen konstanter werden und die jungen, im Europacup siegreichen Athleten á la Patrick Feurstein sollen auch im Ski Weltcup punkten. Jedoch ist die Leistungsdichte im österreichischen Skiteam zurzeit nicht da, und so erklären sich diese Resultate beinahe schon von alleine.

Feller selbst will nicht die Schuld bei anderen oder bei sich suchen; er verweist auf die hohen Startnummern bei nicht gerade winterlichen Bedingungen im ersten Lauf. Dieser Faktor hat sich galoppierend schon auf die ganze Saison ausgewirkt. Man will aber nicht pessimistisch in die Zukunft schauen. Vielleicht, und die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt, geht es beim Slalom und einem Parallel-Rennen in Chamonix die Möglichkeit, viel gut zu machen. Die von ÖSV-Präsident Peter Schröcksnadel geforderte Aufholjagd sollte hier ihren Anfang nehmen. Es gibt ferner Stimmen, die munkeln, dass Hirscher wieder seine Rennskier auspacken solle. Doch ob sich der achtmalige Sieger des Gesamtweltcups das antut?

Bericht für skiweltcup.tv: Andreas Raffeiner

Quelle: www.laola1.at, www.sn.at, www.blick.ch

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