Flachau – Der norwegische Skirennläufer Henrik Kristoffersen wohnt im Salzburger Land. Somit ist der nächste Slalom in Flachau eine Art Heimrennen für ihn. Mit seinen beiden Erfolgen in Garmisch-Partenkirchen hat er sich in der Disziplinenwertung etwas von der Konkurrenz absetzen können. Trotzdem muss er gewarnt sein. Er gewann in Bayern nur, weil mit den Schweizern Tanguy Nef und Loic Meillard jeweils die nach dem ersten Durchgang Führenden ausschieden. Auch der Wikinger kann ein Lied davon singen. Er lag bei der Entscheidung am Wengener Lauberhorn bis wenige Tore vor dem Ziel mehr als eineinhalb Sekunden vor seinem Landsmann Lucas Braathen, ehe er einfädelte und sich sein Teamkollege einen Platz in den Rekordbüchern sicherte. Noch nie war es dem 29. des ersten Laufs gelungen, einen Weltcup-Torlauf für sich zu entscheiden.
Kristoffersen, mit seinen 27 Lenzen einer der erfahrensten Protagonisten im Ski Weltcup, weiß, dass er hochkonzentriert sein muss. Taktische Überlegungen sind angesichts der enormen Leistungsdichte in dieser Disziplin fehl am Platz. Im zweiten Lauf ist schnell ein Fehler passiert und schon ist die gute Platzierung des ersten Durchgangs Makulatur. Der Österreicher Johannes Strolz beispielsweise lag beim Olympia-Slalom zur Halbzeit vorne, doch am Ende belegte er den zweiten Rang. Der Vorarlberger haderte mit der Halbzeitführung und trotzdem freute er sich über die Silbermedaille.
Just Olympiasieger Clément Noël war in diesem Winter der einzige Athlet, der seinen Platz an der Sonne nach dem ersten Lauf auch verteidigen konnte. Das war bei seinem Heimrennen in Val d’Isére der Fall. Im norditalienischen Madonna di Campiglio schien dem Franzosen das Gleiche zu gelingen, doch knapp vor dem Ziel war er sich seiner Sache zu sicher. Der norwegische Weltmeister Sebastian Foss-Solevåg erbte den Erfolg.
Seitdem geht es im Slalomweltcup drunter und drüber. Fast jeder kann gewinnen und mit einem potentiellen Ausfall Kristoffersens auf der Hermann-Maier-Piste in Flachau würde das Feld wieder enger zusammenrücken. Der Norweger, und das wäre ein großer Fehler, wird sich nicht auf den Lorbeeren ausruhen.
Der Herren Ski Weltcup Kalender der Saison 2021/22
Der Damen Ski Weltcup Kalender der Saison 2021/22
Bericht für skiweltcup.tv: Andreas Raffeiner
Quelle: sport.orf.at